Freising:Photovoltaik an der Bahnlinie

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So wie hier in Unterhaching könnten auch im Schatten der geplanten Pullinger Solaranlage künftig Schafe weiden. (Foto: Claus Schunk)

Die Stadt Freising möchte Anlage ins Landschaftsschutzgebiet bauen.

Von Petra Schnirch, Freising

Nach längerer Suche hat die Stadt Freising einen Standort für eine Freiflächen-Fotovoltaikanlage gefunden. Entstehen soll diese an der Bahnlinie bei Pulling. Die Stadt konnte dort im vergangenen Jahr ein Grundstück erwerben. Es liegt zwar teilweise im regionalen Grünzug und ist Bestandteil eines Landschaftsschutzgebiets, dennoch stuft die Verwaltung das Areal als geeignet ein. Für die Errichtung der Anlage, die auf einer Fläche von etwa 80 000 Quadratmeter realisiert werden soll, ist ein Bebauungsplan notwendig, zudem muss der Flächennutzungsplan geändert werden. Der städtische Planungsausschuss sprach sich einstimmig für das Vorhaben aus.

Gemeinsam mit dem Landkreis will die Stadt Freising bis 2035 unabhängig von fossilen Energieträgern werden. Größtes Potenzial, die Stromversorgung über erneuerbare Energien sicherzustellen, bietet im Stadtgebiet laut Klimaschutzmanagerin Marie Hüneke die Photovoltaik. Um die im Klimaschutzkonzept verankerten Ziele zu erreichen, müsse die Solarstromnutzung massiv ausgebaut werden, auch durch Freiflächenanlagen.

Schwierige Suche nach einem Standort

Seit Jahren hat die Stadt nach geeigneten Flächen gesucht, bisher ohne Erfolg. Durch den Neuerwerb könnte sich das ändern. Laut Landesentwicklungsplan sollen für solche Anlagen möglichst "vorbelastete Standorte" genutzt werden, also beispielsweise wie in diesem Fall entlang von Verkehrswegen.

Ein Großteil des erzeugten Solarstroms soll für die nahegelegene Wassergewinnungsanlage der Freisinger Stadtwerke in Vötting verwendet werden. Vorgesehen ist zudem, dass sich interessierte Bürgerinnen und Bürger an dem Projekt beteiligen können. Produziert werden könnten mit einer Anlage dieser Größe nach Angaben der Verwaltung etwa 4000 Megawattstunden pro Jahr - zum Vergleich: Ein Zwei-Personen-Haushalt benötigt etwa 3,5 Megawattstunden.

Manfred Drobny (Grüne) sagte, er sei erfreut, dass etwas vorangehe. Wermutstropfen sei allerdings, dass die Fläche im Landschaftsschutzgebiet liege. Dieses sollte nach Möglichkeit insgesamt nicht weiter verkleinert werden.

© SZ vom 07.06.2021 / psc - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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