Zu viele Unsicherheiten:Moosburg verschiebt 1250-Jahr-Feier

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Die Corona-Pandemie wirft die Planungen für das große Stadtjubiläum über den Haufen. Die Feierlichkeiten werden jetzt auf 2022 verlegt.

Von Alexander Kappen, Moosburg

Ob Frühlingsfest, Sommernacht, Herbstschau oder Christkindlmarkt - die Coronakrise hat in diesem Jahr schon sämtliche große Feste und Veranstaltungen in Moosburg ausgebremst. Und nun hat sie auch noch die Planungen für das große Stadtjubiläum im kommenden Jahr über den Haufen geworfen. Weil die weitere Entwicklung der Pandemie nicht absehbar sei und für die Verantwortlichen der Stadt und der Vereine eine sehr große Planungsunsicherheit bestehe, so heißt es aus der Verwaltung, seien Bürgermeister Josef Dollinger (FW) und der Stadtrat jetzt übereingekommen, die offiziellen Feierlichkeiten zum 1250-jährigen Bestehen der Stadt auf 2022 zu verlegen.

In einer nicht öffentlichen Stadtratssitzung, bei der das Thema eigentlich gar nicht offiziell auf der Tagesordnung stand, habe man die Sache vergangene Woche zur Sprache gebracht und sich auf die Verschiebung geeinigt, berichtet Josef Mühlberger, der Geschäftsleiter des Rathauses. "Es war Konsens, dass es derzeit wenig Sinn macht, für 2021 größere Dinge zu planen." Die Planungen werden jetzt nicht völlig auf Eis gelegt, sondern den aktuellen Gegebenheiten angepasst und zeitlich neu ausgerichtet. Bereits am kommenden Donnerstag trifft sich der für das Jubiläum eingerichtete Arbeitskreis, um das weitere Vorgehen zu besprechen. Diesem gehören neben Dollinger und Mühlberger der Historiker Dominik Reither, Stadtarchivar Wilhelm Ellböck, Ulrich Metzmeier von der Marketing-Genossenschaft, der Moosburger Partnerschaftsreferent Erwin Weber (CSU), Sportreferentin Verena Kuch (Grüne) und Stadträtin Julia Neumayr (Fresh) an, die sich für das Jubiläum eine besondere Aktion ausgedacht hat.

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Quer durch die Altstadt soll sich eine lange Tafel in Form von aneinandergestellten Biertischen erstrecken, an der die Bürger zusammensitzen können. Die Tafel, so der Plan, wird etwa vom Friedhof über Münchener Straße und Stadtplatz bis zum Zehentstadel reichen und soll 1250 Meter lang ein - für jedes Jahr der Stadtgeschichte ein Meter.

Zu den weiteren zentralen Jubiläumsaktionen der Stadt selbst gehören der Herbstschauumzug im September, der dem Anlass entsprechend als Jubiläumsumzug organisiert wird, und ein Festabend Ende des Jahres. Alles zusammen soll nun erst 2022 über die Bühne gehen. Zudem wird Dominik Reither einen Jubiläumsband herausbringen. "Ansonsten organisieren wir von der Stadt eigentlich gar nicht so viel, weil die Vereine sehr viel geplant haben", sagt Mühlberger. Das Konzept sieht vor, das Stadtjubiläum über das Jahr verteilt quasi in den üblichen Veranstaltungskalender zu integrieren. "Die Vereine organisieren seit Langem ihre Feste und Veranstaltungen, damit prägen sie seit 20, 30 Jahren das Geschehen in der Stadt, das wollen wir nicht kaputt machen", sagt der Geschäftsleiter des Rathauses. Deshalb halte die Kommune ihr eigenes Angebot eher knapp.

Wenn es oft heiße, in Moosburg sei nichts los, treffe das nicht zu, so Mühlberger, gerade von Frühling bis Herbst sei fast an jedem Wochenende und teils auch unter der Woche was geboten. Das fange mit dem Kleinkunstfrühling an und reiche vom Neustadtfest und Altstadtfest über Isar-Cup und Sommernacht bis zu diversen anderen Sport- und Kulturveranstaltungen. In der VHS sind zudem historische Vorträge zum Jubiläum geplant. Die Stadt will die Vereinsaktivitäten mit Zuschüssen unterstützen. Auch werde man gerne beim Erarbeiten eines Hygienekonzepts helfen, so Mühlberger. Angedacht sei nämlich, dass zum Jubiläum "vielleicht schon 2021 Ende des ersten oder Anfang des zweiten Quartals zumindest der eine oder andere Vortrag oder ein Konzert stattfindet". Angesichts der Corona-Beschränkungen "lechzen ja die Leute danach, dass sich wieder mal was rührt".

© SZ vom 04.11.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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