Kommunalwahl in Moosburg:ÖDP: Dynamisches Bürgerprogramm

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Jörg Kästl ist von den Mitgliedern der Moosburger ÖDP einstimmig als Ortsvorsitzender bestätigt worden. Bei der Kommunalwahl im kommenden März kandidiert das Stadtratsmitglied für das Amt des Bürgermeisters. (Foto: Marco Einfeldt)

Die ÖDP wirbt mit zwölf Themenkomplexen um die Gunst der Wähler. Im neuen Stadtrat sollte vor allem strukturierter gearbeitet werden, so eine Forderung von Bürgermeisterkandidat Jörg Kästl.

Von Alexander Kappen, Moosburg

Mitte März war Stadtrat Jörg Kästl von den Mitgliedern des ÖDP-Ortsverbands einstimmig zum Bürgermeisterkandidaten für die Wahl im März gewählt worden. Am Dienstagabend bestätigten ihn die fünf anwesenden Stimmberechtigten ebenso einhellig als Ortsvorsitzenden. Kästl, der die Moosburger ÖDP in den kommenden zwei Jahre mit dem bewährten Vorstandsteam weiterführen wird, stellte zusammen mit diesem in der Kegelhalle auch das zwölf Themenkomplexe umfassende Wahlprogramm vor.

Zuvor brachten die Ökodemokraten aber im Schnelldurchgang die Vorstandswahl über die Bühne. Alle Amtsträger wurden ohne Gegenstimme bestätigt. Gleichberechtigte Stellvertreter sind wie bisher Daniela Zangl und Dirk Schröder. Stefanie Rautenberg bleibt Schriftführerin. Man habe in der Moosburger ÖDP "einen kleinen, harten Kern, der schlagkräftig ist", sagte Kästl und warf den Slogan in die Runde: "Orange - aktiv."

Für das Wahlprogramm habe man bewusst den Namen "Bürgerprogramm" ausgesucht, "weil es dynamisch sein sollte, es gibt immer wieder neue Themen". Im neuen Stadtrat, in den die ÖDP mit drei Leuten einziehen möchte, sei es wichtig, strukturierter zu arbeiten "und klar zu sagen, was wir die nächsten drei, vier Jahre erreichen wollen", so Kästl. Im derzeit noch amtierenden Stadtrat "entscheiden wir oft ganz aktuell, ohne große Planung, da ist mir zu wenig Struktur drin".

Ein Dauerthema bleibt die Innenstadt

Das Bürgerprogramm stellte Kästl zusammen mit Schröder und Zangl vor, die ihm auf der ÖDP-Liste auf den Plätzen zwei und drei folgen. Vieles aus dem Programm von 2014 sei noch aktuell "oder einfach noch nicht umgesetzt", merkte Kästl an. Ein Dauerthema bleibt die Innenstadt, in der die Ökodemokraten eine Begegnungszone, etwa in Form eines Pavillons auf dem "Plan", schaffen wollen. Wichtig sei auch die Barrierefreiheit. "Und das geht nicht mit dem bestehenden Kopfsteinpflaster", so Kästl, der sich zudem mehr Parkbänke und ein Parkleitsystem wünscht, das freie Stellplätze anzeigt.

Auch Themen wie bezahlbaren Wohnraum und Mietenstopp, Feinstaubproblematik und Kampf gegen die dritte Startbahn hat sich die ÖDP auf die Fahne geschrieben. Er wolle im Stadtrat noch mal den Antrag zur Ausrufung des Klimanotstands einbringen, kündigte Kästl an. Zudem will er die Schulden der Kommune abbauen, die Kläranlage in einem städtischen Eigenbetrieb organisieren und sich für Umwelt- und Artenschutz im Dialog mit den Landwirten einsetzen, ohne diese zu verteufeln.

Schröder warb für einen "intelligenten Breitbandausbau" und "gesundheitsverträglichen Mobilfunk" und sprach von der Vision eines kostenlosen Öffentlichen Nahverkehrs für alle. Auch attraktivere Zug- sowie Busverbindungen in Stadt und Landkreis liegen ihm am Herzen. Die ÖDP regt auch an, die S-Bahn in der Zeit von Mitternacht bis drei Uhr, wenn keine Züge mehr fahren, bis nach Moosburg zu verlängern.

Daniela Zangl will sich besonders Kindern, Jugendlichen und Senioren widmen. Sie nannte den Ausbau der Ganztagsbetreuung, eine Anschnallpflicht in Schulbussen, ein drittes Schulzentrum, die Erweiterung des Jugendhausangebots durch ein Café oder eine Disco für junge Erwachsene sowie die nachhaltige Versorgung mit regionalem und saisonalem Bioessen in Kitas, Schulen und Seniorenheimen.

© SZ vom 19.12.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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