Nach fünf Monaten Pause:Moosburger Kino öffnet wieder

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Die Rosenhof-Lichtspiele öffnen nach fünfmonatiger Pause wieder für Besucher. Wegen der Abstandsregeln können nur 15 bis 20 Prozent der vorhandenen Plätze genutzt werden.

Von Alexander Kappen, Moosburg

Fünf lange Monate haben die Filmfans in Moosburg auf das örtliche Kino verzichten müssen. Obwohl die Rosenhof-Lichtspiele schon Mitte Juni wieder hätten öffnen dürfen, verzichtete Betreiberin Verena Dollinger zunächst darauf. Zu schwammig waren ihr die Vorgaben für das geforderte Hygienekonzept. "Das war alles sehr wenig greifbar", sagt die junge Kino-Chefin. Mittlerweile haben sich die Anforderungen an die Betreiber geändert, und so gibt der Rosenhof von 20. August an wieder Vorstellungen - als einziges Kino im Landkreis an allen Wochentagen.

Nun ist es nicht so, dass im Rosenhof seit Mitte März alle Räder still stehen. Reinigungs- und Sanierungsarbeiten, die sonst während des zweiwöchigen Betriebsurlaubs erledigt werden, wurden vorgezogen. Und seit Mai sind bereits der Biergarten und das Restaurant geöffnet, die zu dem traditionsreichen, familiengeführten Kino dazu gehören. "Der Garten geht mittlerweile wieder recht gut, aber es hat halt eine gewisse Anlaufzeit gebraucht", sagt Verena Dollinger. "Inzwischen fassen die Gäste wieder mehr Vertrauen und kommen auch öfter ins Restaurant."

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Von Alexander Kappen

Wirtschaftlich ist der Betrieb noch nicht

Von 20. August an kann sich das Rosenhof-Team mit seinen mehr als 20 Mitarbeitern dann auch wieder auf das Kerngeschäft konzentrieren - das Kino. Zum Start läuft in der ersten Woche in zwei der insgesamt vier Säle nur ein Streifen: das bayerische Roadmovie "Ausgrissn! - In der Lederhosn nach Las Vegas". Es handelt von zwei jungen Burschen aus dem Landkreis Erding, die auf ihren Zündapp-Mopeds Richtung des amerikanischen Spielerparadieses aufbrechen. "Wenn es gut läuft, können wir den Film spontan auch zusätzlich in den beiden anderen Sälen zeigen", sagt Dollinger. In den Wochen danach geht es voraussichtlich mit drei Filmen in vier Sälen weiter. So wird "Tenet", laut Dollinger der einzige richtige Blockbuster dieses Kinosommers, gleich in den beiden großen Sälen gezeigt. Quasi als Dankeschön an den Filmverleih, "dass er in diesen schwierigen Zeiten mit dem Film startet - es ist ein Geben und Nehmen".

Wenn der Rosenhof in einer Woche den Kinobetrieb wieder aufnimmt, ist die ganze Sache immer noch nicht wirklich wirtschaftlich. "Es kostet weniger, das Kino zuzulassen, als es zu öffnen", sagt die Chefin, "aber es hängt letztlich davon ab, wie viele Leute wirklich kommen". Nur 15 bis 20 Prozent der eigentlich vorhandenen Platzkapazität können wegen der Abstandsregeln ausgeschöpft werden. So muss jede zweite Reihe frei bleiben. Links und rechts von einzelnen Besuchern oder Gruppen, die zusammen kommen, müssen je zwei Sitze leer sein. Dennoch ist es Verena Dollinger wichtig, dass das Kino jetzt wieder öffnet, dass wir wieder für unsere Gäste da sind". Damit nicht, wie früher gelegentlich, Plätze reserviert werden und hinterher doch frei bleiben, kann man nun online nur noch Tickets kaufen, aber keine Plätze einfach so reservieren.

Die Rahmenbedingungen für das Kino sind nun besser als noch Mitte Juni. Weil deutschlandweit die Kinos wieder offen sind, sei das Angebot vonseiten der Film-Verleiher vielfältiger, so Dollinger. Die kaum kontrollierbare Maskenpflicht im Saal wurde wieder aufgehoben. Als Corona-Maßnahmen wurden Spuckschutzscheiben aus Sicherheitsglas im Kassenbereich installiert, Teppiche mit entsprechenden Markierungen sorgen für den nötigen Abstand. Und damit das Gedränge im Foyer nicht zu groß wird, wurden die Anfangszeiten in den verschiedenen Sälen entzerrt.

© SZ vom 13.08.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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