Landtagswahl im Landkreis Freising:Die Wahl live

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Archivbild: Ab 18 Uhr wird mit ersten Hochrechnungen zur Wahl gerechnet. (Foto: Marco Einfeldt)

An dieser Stelle berichten wir live von der Landtagswahl und von den Abläufen im Landkreis Freising. Erste Hochrechnungen und Ergebnisse, die Reaktion der Direktkandidaten darauf und Ereignisse im Landratsamt, wo die Ergebnisse bekannt gegeben werden - hier im Überblick.

Von Autoren der Freisinger SZ, Landkreis

22:10 Uhr: Die Gesamtergebnisse des Landkreises Freising

Die Ergebnisse aller Gemeinden im Landkreis Freising sind ausgezählt. Die CSU landet hier an erster Stelle, danach folgen die Grünen und an dritter Stelle die Freien Wähler. Die Wahlbeteiligung lag bei sensationellen 76,4 Prozent. Hier alle Ergebnisse im Überblick:

Die CSU holt 27,4 Prozent der Erststimmen und 29,5 Prozent der Erststimmen. Die Grünen folgen mit 24,0 Prozent der Erststimmen und 23,0 Prozent der Zweitstimmen. Recht knapp dahinter liegen die Freien Wähler: Sie erreichen 21,0 Prozent der Erststimmen und 17,5 Prozent der Zweitstimmen.

Im einstelligen Bereich folgt dann die AfD. Sie holt bei den Erststimmen 9,6 Prozent und bei den Zweitstimmen 9,5 Prozent. Die SPD liegt mit 5,2 Prozent der Erststimmen und 6,8 Prozent der Zweitstimmen dahinter. Die FDP kommt auf 4,6 Prozent der Erststimmen und 4,8 Prozent der Zweitstimmen.

Ebenfalls unter fünf Prozent liegen die Linken mit 3,1 Prozent der Erst- und 3,0 Prozent der Zweitstimmen und die Bayernpartei mit 1,9 Prozent der Erst- und 1,7 Prozent der Zweitstimmen. Die ÖDP holt bei Erst- und Zweitstimmen je 1,4 Prozent.

Punkten im Landkreis Freising bei der Wahl: Benno Zierer und Manfred Pointner (beide Freie Wähler) nehmen Christian Magerl (Grüne) in ihre Mitte. (Foto: Marco Einfeldt)

22:04 Uhr: Grüne vor "guter Oppositionsarbeit"

Die Freien Wähler haben der ganz großen Wahlparty der Freisinger Grünen am Sonntag im Etcetera ein bisschen einen Strich durch die Rechnung gemacht. Zwar feiern dort gut 60 Mitglieder das sensationelle Wahlergebnis von 23,0 Prozent der Zweitstimmen und sogar 24,0 Prozent der Erststimmen für den jungen Kandidaten Johannes Becher. Dass es vermutlich aber zu einer konservativen Koalition aus CSU und Freien Wählern im Freistaat kommen wird, trübt die Freude dann doch ein bisschen. Eigentlich habe das Wahlergebnis doch gezeigt, "dass die Menschen in Bayern einen Politikwechsel mit den Grünen wollten", sagt Ortssprecher Werner Habermeyer ein wenig bedauernd. Becher jedenfalls habe einen großartigen Wahlkampf absolviert, lobt er - und er habe jetzt voraussichtlich sehr lange Zeit, im Landtag gute Oppositionsarbeit zu leisten und das Direktmandat in Freising im nächsten Anlauf doch noch zu erobern.

21:56 Uhr: Trübe Stimmung auf der SPD-Wahlparty

"Können wir euch noch was Gutes tun?" Die Frage der Wirtin scheint fast so, also würde sie sich nicht bloß auf die Getränkebestellung der SPD-Mitglieder beziehen. Die Stimmung bei der "Wahlparty" im Gasthaus Zum Löwen ist dem Wahlergebnis entsprechend getrübt. Direktkandidat Markus Grill sitzt zwischen seinen Parteigenossen, in der einen Hand ein Dunkles Weißbier in der anderen Karl Marx. "Ich glaube, das sagt heute alles", bemerkt Grill selbstironisch. Beate Frommhold-Buhl, Gemeinderätin in Neufahrn, versteht die Welt nicht mehr: "Es scheint so, als wären soziale Themen doch nicht mehr so wichtig. Wohnungsnot, kommunale Schwimmbäder, Alterspflege... Diese Themen bespielen wir doch alle, und die sollten auch Familien in Freising am Herzen liegen. Da weiß man nicht so recht, was man anders machen soll."

21:46 Uhr: Die Linken geben sich gelassen

Der harte Kern der Linken genießt im Bistrorante "Via Vai" die Pizza, während die letzten Ergebnisse aus Freising und Neufahrn einlaufen. Feierlaune herrscht hier zwar nicht, aber man gibt sich weitestgehend gelassen. "Dem Ergebnis stehen wir neutral gegenüber, können uns weder freuen, noch wirklich enttäuscht sein", lautet das Fazit des Kreisvorsitzenden Nicolas Graßy. Zu dem Zuwachs von knapp 1,2 Prozent bei den Zweitstimmen der Partei sagt er: "Wir haben gewonnen, aber doch nicht gewonnen. Nach den doch sehr positiven ersten Prognosen haben wir schon gedacht, wir hätten eine Chance auf den Einzug in den Landtag."

21:43 Uhr: Florian Herrmann ist zufrieden

Als alle 24 Stimmbezirke ausgezählt sind, sagt Florian Herrmann mit einem Lächeln, "jetzt habe ich gewonnen, jetzt kann ich ein Statement abgeben. Ich freue mich natürlich, dass ich meine Arbeit als Stimmkreisabgeordneter fortsetzen kann. Die Gründe dafür, dass es doch knapp war sind zum einen der gesamtbayerische Trend, der sich auch bei uns auswirkt, zum anderen die dritte Startbahn. Ich persönlich bin zufrieden." Nach dem Wunsch-Koalitionspartner gefragt, sagt Herrmann, "wir werden mit allen, außer der AfD, Gespräche führen. Wir müssen eine starke Regierung für Bayern bilden, da bieten sich die Freien Wähler natürlich an."

21.37 Uhr: Jubel im Saal: Grünen sind in der Stadt Freising Erste

Als die Mitarbeiter des Landratsamtes die Ergebnisse der Stadt Freising zeigen, bricht im Saal Jubel los. Die Grünen holen hier sensationell hohe Werte, nämlich 34,2 Prozent der Erststimmen und 34,8 Prozent der Zweitstimmen. Der Abstand zu den jeweils Zweitplatzierten, den Freien Wählern bei den Erststimmen und der CSU bei den Zweitstimmen, ist groß. Christian Magerl reißt die Arme in die Höhe, die Kameras klicken. Denn mit dem Ergebnis der Stadt Freising rutschen die Grünen landkreisweit auf den zweiten Platz und befreien sich aus dem Kopf-an-Kopf-Rennen mit den Freien Wählern.

21:25 Uhr: Stimmen zur Wahl von der CSU

23 der 24 Stimmbezirke des Landkreises Freising sind ausgezählt, Florian Herrmann, Direktkandidat der CSU, liegt mit 31,1 Prozent der Stimmen vor Benno Zierer von den Freien Wählern, der zu dem Zeitpunkt bei 20,7 Prozent liegt. Ein Statement will Herrmann noch nicht abgeben, "erst wenn Freising ausgezählt ist". Freising, das ist der Angst-Wahlbezirk, hier fährt die CSU traditionell schlechte Ergebnisse ein. Bayernweit aber sieht Herrmann bereits den klaren Regierungsauftrag, "und das, was nahe liegt, ist eine bürgerliche Koalition".

Jürgen Mieskes, CSU-Ortsvorsitzender von Freising: "Es war voraussehbar, dass der Landkreis Freising kein einfacher Stimmkreis ist. Es gibt ein Thema, das seit über einem Jahrzehnt dominiert, die dritte Startbahn. Ich persönlich hoffe von der künftigen Bayern-Koalition, dass das Thema dritte Startbahn dann endlich vom Tisch ist, als Lerchenfelder, als Freisinger Bürger und als Familienvater."

21:18 Uhr: Bei der SPD regt sich Resignation

Dass die SPD im Landkreis noch unter dem Landesdurchschnitt geblieben ist, kommentiert der Freisinger Stadtrat Peter Warlimont leicht resigniert: "Was soll man sagen? Man kann sich als örtliche SPD nicht vom Gesamttrend abkoppeln. Die SPD hat landesweit die Hälfte ihrer Wähler verloren und wir hier in Freising auch. Die SPD müsse mal zeigen, dass sie die Probleme der Zukunft erkannt habe, denkt Andreas Mehltretter: "Das sind der Klimawandel und die Energiewende, aber auch Themen wie Europa oder die soziale Absicherung der Menschen." Herbert Bengler kann sich gerade in Freising das schlechte Abschneiden nicht erklären: "Wir haben mit unserem Kandidaten Markus Grill einen sehr engagierten Wahlkampf gemacht."

Gespanntes Warten auf die Ergebnisse: Politiker, Journalisten und Bürger versammeln sich im Landratsamt. (Foto: Marco Einfeldt)

21:06 Uhr: Bayernweit hohe Wahlbeteiligung

Im Landratsamt wird es langsam ruhiger. Die Besucher warten auf die letzten Ergebnisse aus den Gemeinden des Landkreises, unter anderem fehlt noch die Stadt Freising.

In Gesamtbayern war die Wahlbeteiligung bei der Landtagswahl überdurchschnittlich hoch, das berichten mehrere Medien übereinstimmend.

20:37 Uhr: Stimmen zur Wahl von der FDP

Jens Barschdorf, Direktkandidat der FDP: "Ich bin ein wenig enttäuscht. Ich hätte gedacht, wir schaffen mehr als sechs Prozent. Freising ist aber wegen der dritten Startbahn ein schwieriger Landkreis. Ich muss aber den Leuten in der FDP danken. Wir heben einen guten Wahlkampf gemacht. An denen lag es nicht."

20:35 Uhr: Die Grünen jubeln, die Freien Wähler sind "hoch zufrieden"

Das Moosburger Ergebnis ruft Jubel bei den Grünen hervor: Mehr als 30 Prozent für Johannes Becher - seine Heimatstadt Moosburg ist an diesem Abend grün. Herrmann landet nur auf Platz 2.

Die Freien Wähler sind ebenfalls positiv gestimmt: "Ich bin hoch zufrieden mit unserem Abschneiden. Das bestätigt unsere sachbezogene und bürgernahe Politik vor Ort", sagt Maria Scharlach, Kreisvorsitzende der Freien Wähler und Zweitstimmenkandidatin.

20:33 Uhr: Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher sieht das Ergebnis positiv

"Heute wird es ja tatsächlich mal so spannend wie noch nie", bemerkt Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher mit gespanntem Blick auf den Bildschirm, der nach und nach die Freisinger Ergebnisse zeigt. "Ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen der CSU und den Freien Wählern." Für die Region sieht er das Ergebnis, auch auf Landesebene, auf alle Fälle positiv. "Ob es eine Koalition mit den Freien Wählern oder den Grünen wird: Wir werden wohl eine zweite Kraft haben, die sich gegen die dritte Startbahn aussprechen." Trotz den bisherigen Ergebnissen glaubt Eschenbacher, dass man das Ende des Abends abwarten muss.

Zwischenstand: Die Freien Wähler überholen in manchen Gemeinden die CSU

20:26 Uhr: Zwischenstand - Freie Wähler in den kleinen Gemeinden an zweiter Stelle

Viele der kleinen Gemeinden im Landkreis Freising sind bereits ausgezählt. Nach ersten Zusammenrechnungen punkten vor allem die Freien Wähler. Die FDP würde den Sprung in den Landtag nicht schaffen, die SPD kommt auf nur knapp vier Prozent. Die Ergebnisse des Zwischenstands hier:

CSU 29,7 Prozent; Freie Wähler 27,1 Prozent; Grüne 18,2 Prozent; AfD 9,7 Prozent; FDP 4,0 Prozent; SPD 3,8 Prozent; Linke 2,4 Prozent; Bayernpartei 2,3 Prozent; ÖDP 1,2 Prozent; Die PARTEI 0,8 Prozent; Sonstige 0,8 Prozent.

20:16 Uhr: Die PARTEI wollte die Gemeinde Mauern "platt machen"

Eine Partei wohnt den Geschehnissen im Landratsamt besonders fröhlich bei: Die PARTEI. Besonders zufrieden ist Direktkandidat Kevin Neuwirth mit einem Ergebnis: "Dass in Mauern überhaupt jemand für uns gewählt hat. Eines unserer Wahlversprechen war, die Kommune platt zu machen, um Wohnraum zu schaffen." In der Stadt Freising hofft die PARTEI jetzt auf ihre gewünschte Mehrheit von 50 Prozent.

20:10 Uhr: Stimmen zur Wahl von der ÖDP

"In genau den Gemeinden waren wir schon immer am Schwächsten", sagt Direktkandidat Felix Bergauer (ÖDP) mit Blick auf die ersten Ergebnisse. Mit den dort bisher erzielten 0,71 Prozent wäre sein persönliches Wahlziel weit verfehlt: "Insgesamt hoffen wir im Landkreis auf 1,5 bis drei Prozent." Er rechne mit den anderen, größeren Stimmbezirken, in denen seine Partei sowieso präsenter sei.

Grüne und Freie Wähler punkten

19:57 Uhr: In Marzling liegen die Grünen an erster Stelle

"Startbahn abgewählt", ruft Christian Magerl von den Grünen: Denn in Marzling liegen die Grünen noch vor der CSU und damit an erster Stelle.

Mittlerweile sind die Ergebnisse von fünf Gemeinden eingelaufen: Gammelsdorf, Mauern, Allershausen, Marzling und Wolfersdorf. Eines steht fest: Auch für die Freien Wähler sieht es sehr gut aus. In Allershausen kommen sie auf 27,3 Prozent der Erststimmen und 21,1 Prozent der Zweitstimmen. Damit überholen sie die Grünen und liegen nur knapp hinter der CSU.

Der Wahlabend in Freising
:Von Freud und Leid

Während Grüne und Freie Wähler ihre hervorragenden Wahlergebnisse feiern, herrschen bei der CSU und vor allem auch bei der SPD Frust und Betroffenheit.

Von Kerstin Vogel

19:45 Uhr: Was sagt der Direktkandidat der Linken?

Guido Hoyer von den Linken beobachtet entspannt das Geschehen, als die ersten Freisinger Ergebnisse eintrudeln. Wie Parteikollegin Eberhard hatte er nicht mit fünf Prozent gerechnet - auch nicht in Freising. "Ich denke, viele unserer möglichen Wähler haben sich am Ende für die Grünen entschieden, auch andere Kleinparteien wie DIE PARTEI und mut kamen wohl gut an." Eine Niederlage ist das für ihn nicht - immerhin haben sich die Stimmen für die Linke beinahe verdoppelt.

19:42 Uhr: CSU-Landrat Hauner schließt Koalition mit den Grünen nicht aus

Landrat Josef Hauner (CSU) sagt, man sollte mit allen möglichen Partnern über eine mögliche Koalition sprechen. Seine Stellungnahme zur Wahl: "Mich überrascht das Ergebnis nicht, nicht nur wegen der Prognosen, sondern wegen der Entwicklung in den vergangenen Monaten, sowohl in Berlin als auch München, die dazu beigetragen haben, dass man Wähler verprellt. Die Wählerschaft in Bayern hat sich außerdem im Laufe der Jahre verändert, und da ist das, was die Grünen verkörpern, offenbar attraktiv. Was eine Koalition anbelangt, sollte die CSU mit allen möglichen Partnern Gespräche führen und sich nicht vorab festlegen."

19:38 Uhr: Stimmen zur Wahl von den Freien Wählern

Benno Zierer, Landtagskandidat der Freien Wähler, ist zufrieden. "Ich bin begeistert. Das Ergebnis zeigt, dass unsere Arbeit beim Bürger rübergekommen ist. Wir haben umgesetzt, was für die Leute wichtig ist, wie etwa das G9 oder die Abschaffung der Straßenausbaubeitragssatzung", so Zierer.

Auch Manfred Pointner, ehemaliger Landrat der Freien Wähler, freut sich: "Ich bin sehr zufrieden. Gratulation auch an die Grünen. Was die dritte Startbahn anbelangt, kommt es gar nicht in Frage, dass wir Zugeständnisse an die CSU machen würden."

Marianne Heigl ist Direktkandidatin der Freien Wähler für den Bezirkstag. Ihr Eindruck: "Das ist ein super Ergebnis. Wir waren im Landkreis sehr aktiv und haben eine positive Stimmung gespürt. Ich hoffe, dass wir im Landkreis zwischen 18 und 20 Prozent erreichen. Vor zwei Jahren waren wir fast schon totgesagt. Ich hoffe, dass es für eine Koalition mit der CSU reicht. Die Bürger wollen eine Regierung der Mitte."

Erste Ergebnisse für den Landkreis Freising

19:26 Uhr: Erste Ergebnisse aus dem Landkreis Freising sind da

Die ersten Ergebnisse für den Landkreis kommen aus der Gemeinde Gammelsdorf. Die Freien Wähler schneiden hier mit 25,0 Prozent der Erststimmen und 27,1 Prozent der Zweitstimmen sehr gut ab, verglichen mit bayernweiten Hochrechnungen: Dort liegen die Freien Wähler nur bei 11,6 Prozent.

19:17 Uhr: Bei der FDP setzt Entspannung ein, Maguhn von den Grünen sieht den "ersten Schritt zur Revolution"

Franz Josef Bachhuber ist Bezirkstagskandidat der FDP. Sein erster Eindruck vom vorläufigen Wahlergebnis: "Bei der ersten Meldung von fünf Prozent war das Zittern noch größer. Bei 5,1 Prozent setzte leichte Entspannung ein. Mit jedem Prozentpunkt wächst bei mir die Entspannung."

Jürgen Maguhn, Freisinger Stadtrat der Grünen, sieht noch Arbeit vor seiner Partei: "Der erste Schritt zur Revolution in Bayern ist geschafft."

19:12 Uhr: Plane Stupid singt

Plane Stupid begrüßt den eintreffenden jetzt Ex-Landtagsabgeordneten Christian Magerl singend: "So sehen Sieger aus, schalalalalaa". Magerl selber freut sich sichtlich. So ein Ergebnis habe er sich noch vor ein paar Wochen nicht träumen lassen, sagte er: "Das ist ein gutes Zeugnis, das uns die Wähler da für die Arbeit der vergangenen fünf Jahre ausgestellt haben". Unter anderem sei auch die klare Haltung der Grünen in der Asylpolitik belohnt worden, so Magerl: "Jetzt schauen wir mal, ob da ein Anruf kommt in den nächsten Tagen von Markus Söder."

19:09 Uhr: Die Linken wären mit diesem Endergebnis wohl nicht zufrieden, bemerkt Rosi Eberhard

"Ich hatte nicht erwartet, dass die Linke heute in den Landtag einzieht", bemerkt Rosemarie Eberhard (Linke). "Aber ich glaube trotzdem, dass meine Leute mit dem Ergebnis von 3,5 Prozent nicht zufrieden sein werden." Sehr erfreut zeigt sich die ehemalige Grüne über das Ergebnis ihrer alten Partei. Eine schwarz-grüne Landesregierung will Eberhard aber nicht: "Die Grünen täten sich einen Gefallen damit, als starke Opposition aufzutreten."

Der Wahlabend in Freising
:Breites Grinsen und Beileid

Im Freisinger Landratsamt warten die Parteien gespannt auf die Ergebnisse aus den Gemeinden. Grüne und Freie Wähler posieren für Siegerfotos, auch die AfD freut sich. Die Verlierer CSU und SPD verfallen dagegen in Schockstarre.

Von Petra Schnirch

19:05 Uhr: Stimmen zur Wahl von Johannes Huber, AfD

"Es ist die Aussage der bayerischen Wähler, dass sie die Große Koalition nicht mehr wollen. Damit einher gehen die Protagonisten Seehofer, Merkel, aber auch Söder. Es zeigt sich auch, dass die Wähler klare Lösungen suchen, die beiden großen Wahlgewinner sind Grüne und AfD. Die AfD ist von null auf elf Prozent gekommen, dass es nicht noch mehr ist, liegt an den speziellen bayerischen Verhältnissen, also den Freien Wählern", sagt Johannes Huber von der AfD.

19:02 Uhr: Für die Grünen sieht es gut aus

Susanne Günther, die Zweitstimmenkandidatin der Grünen, ist überglücklich. "Das ist ein sensationelles Wahlergebnis", sagt sie. "Wir haben alles richtig gemacht, die Stimmung getroffen, die Leute erreicht und in Freising im Wahlkampf so super gearbeitet, dass wir jetzt die Lorbeeren ernten."

In ihren Reaktionen beziehen sich die Politiker derweil auf erste Hochrechnungen für ganz Bayern. Das Endergebnis ist noch nicht da, genauso wenig wie Ergebnisse für den Landkreis Freising.

Inzwischen ist auch Direktkandidat Johannes Becher (Grüne) aufgetaucht. Er ist nach den ersten Prognosen ziemlich sicher im Landtag. Ob er es schon realisiert hat? "Geben Sie mir noch eine Stunde", sagt er.

Trotz vieler Stimmen
:Bechers Einzug in den Landtag noch nicht sicher

Der Kandidat der Freisinger Grünen weiß möglicherweise erst am Dienstag, ob er künftig als Abgeordneter tätig sein kann und auch bei Bernhard Kranich von der AfD ist alles offen.

Von Alexander Kappen

Die ehemalige Pressesprecherin des Landratsamtes, Eva Dörpinghaus, kommt und freut sich: Zum ersten Mal seit Jahren erlebt sie einen Wahlabend, ohne arbeiten zu müssen.

18:48 Uhr: Auch Plane Stupid ist da

Plane Stupid diskutiert an der Tür zum Großen Sitzungssaal die erste Stellungnahme von Ministerpräsident Söder. Welche Koalition es wird, haben auch die Startbahngegner noch nicht heraushören können.

18:44 Uhr: Stimmen zur Wahl von Markus Grill, SPD

"Eine Katastrophe", kommentiert Markus Grill (SPD) die erste Hochrechnung, nach der die SPD nur noch auf zehn Prozent der Wählerstimmen kommt. "Ich habe mit zwölf oder 13 Prozent gerechnet, das war mir schon klar, aber das ist jetzt noch mal schlimmer. Zwei Drittel davon schreibe ich der Bundespolitik zu." Bezirkstagskandidat Viktor Weizenegger findet etwas anderes noch schlimmer als das eigene Wahlergebnis: Es schaut danach aus, als wären wir von einer rechtsextremen, neofaschistischen Partei überholt worden, das macht mir mehr Sorgen.

18:35 Uhr: Die erste bayernweite Hochrechnung ist da

CSU: 35,3 Prozent; Grüne 18,5 Prozent; Freie Wähler 11,6 Prozent; AfD 10,9 Prozent; SPD 9,9 Prozent; FDP 5,1 Prozent.

Nach Bekanntgabe der ersten bayernweiten Hochrechnung wird es im Sitzungssaal im Landratsamt laut. Die Besucher unterhalten sich, rücken näher an den Bildschirm heran, von dem aus übertragen wird. Ergebnisse für Gemeinden aus dem Landkreis Freising gibt es noch nicht.

18:15 Uhr: Gespannte Stille bei Bekanntgabe der Prognosen

Auf einem Bildschirm überträgt das Landratsamt die bayernweiten Prognosen. Die Besucher im Sitzungssaal schauen gespannt zu, kurz kehrt Stille ein: Die CSU kommt demnach auf rund 35,5 Prozent, darauf folgen Grüne (18,5 Prozent), Freie Wähler (11,5 Prozent), AfD (11,0 Prozent) und SPD (10,0 Prozent). Diese bayernweiten Prognosen sind allerdings noch nicht die Auszählungen.

17:48 Uhr: Der Sitzungssaal im Landratsamt füllt sich langsam

Im Landratsamt laufen die Ergebnisse der einzelnen Gemeinden zusammen. Zwischen 18 und 18.30 Uhr wird hier mit den ersten Ergebnissen gerechnet. Kurz davor füllt sich der Sitzungssaal langsam: Vertreter von SPD und AfD sind schon da. Auch Bürger dürfen bei der Bekanntgabe der Stimmen mit dabei sein.

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