Kommunalwahl in Neufahrn:Die SPD mit einigen Besonderheiten

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Sozialdemokraten nominieren je 15 Frauen und Männer für Gemeinderatswahl.

Von Birgit Grundner, Neufahrn

Die SPD-Fraktion im Neufahrner Gemeinderat hat einige Besonderheiten. Sie besteht zum Beispiel ausschließlich aus Frauen, stellt damit mehr als die Hälfte aller weiblichen Gemeinderäte, und jede der Sozialdemokratinnen hat einen Referentenposten. Allerdings ist die Fraktion mit drei Mandatsträgerinnen sehr klein, und deshalb liegt für den Bürgermeisterkandidaten Maximilian Heumann eines der Ziele für die Kommunalwahlen auf der Hand: Die Fraktionsstärke soll mindestens verdoppelt werden, wie er bei der Aufstellung der Gemeinderatskandidaten sagte.

Gelingen soll das mit einer Liste, die von ihm selbst und von der Fraktionssprecherin, Sozialreferentin und Ortsvorsitzenden Beate Frommhold-Buhl angeführt wird. Die beiden weiteren amtierenden Gemeinderätinnen Manuela Auinger (Sportreferentin) und Ursula Schablitzki (Jugendreferentin) stehen auf den Plätzen vier und sechs. Der mit 24 Jahren jüngste Bewerber auf der Liste ist Victor Weizenegger auf Platz drei. Lukas Schablitzki auf Platz fünf gehört ebenfalls dem Vorstand und der jüngeren Generation an.

Insgesamt sieben Kandidaten seien unter 30 Jahre alt, stellte Beate Frommhold-Buhl fest, "das ist ein ordentlicher Prozentsatz". Acht Bewerber stammen aus den Ortsteilen, und die Liste ist "völlig quotiert": Auf jedem zweiten der 30 Plätze steht eine Frau. "Wir hatten keinerlei Schwierigkeiten, engagierte Frauen zu finden", betonte die Ortsvorsitzende. Als "bedenklich" bezeichnete sie dagegen die Listen anderer Gruppierungen mit gerade einmal acht beziehungsweise neun Frauen, "irgendwas stimmt da nicht". Entweder habe man nicht genug Frauen gefragt, "oder nicht darauf geachtet", so ihre Überlegung.

Heumann möchte "endlich genug Kita-Plätze", stabile Mietpreise und mehr Förderung in der Inklusion

Heumann nannte auch noch einmal einige der Schwerpunktthemen für den anstehenden Wahlkampf. So brauche die Gemeinde "endlich genug Kita-Plätze". Um mehr Personal dafür zu bekommen, forderte er eine weitere Erhöhung der Arbeitsmarktzulage und den Bau weiterer Dienstwohnungen. Auch brauche es insgesamt eine Stabilisierung der Mietpreise. Dafür müsse man "endlich einen qualifizierten Mietspiegel einführen" und den öffentlich geförderten Wohnungsbau intensivieren.

Als weiteres wichtiges Anliegen nannte Bürgermeisterkandidat Heumann die Förderung des gesellschaftlichen Zusammenhalts und die Inklusion. Dazu gehören für ihn etwa auch funktionierende Busverbindungen in alle Ortsteile, von denen Senioren wie Jugendliche profitieren würden, und sichere Radwege zwischen dem Hauptort und den Dörfern. Beim Thema Barrierefreiheit bekommt er etwa von Gemeinderatskandidatin Eva Rhode (Platz acht) Unterstützung. Sie ist selbst Rollstuhlfahrerin und "weiß genau, wo man nicht weiterkommt", wie sie selbst sagt. Zu den weiteren Kandidaten der Neufahrner Sozialdemokraten gehören beispielsweise der frühere TSV-Vorsitzende Jakob Nagl und Christine Schnell, die Frau des verstorbenen Gemeinderats Dieter Schnell.

© SZ vom 08.11.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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