Erneuerbare Energie:Erster Schritt in Richtung Geothermie

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Das heiße Wasser kommt in der Region München in Tiefen von 2000 bis über 3000 Metern vor. Das macht Geothermie zu einer teuren Angelegenheit. (Foto: Jens Büttner/dpa)

Der örtliche Zweckverband hat die Erlaubnis bekommen, in Neufahrn und Eching nach Erdwärme zu suchen. Der Geschäftsleiter erwartet, dass ein Geothermie-Projekt tatsächlich "realisierbar" ist.

Von Francesca Polistina, Neufarn/Eching

Der Zweckverband Versorgungs- und Verkehrsbetriebe Neufahrn-Eching, Eigentümer des örtlichen Fernwärmenetzes und des Biomasseheizkraftwerks, hat vom bayerischen Wirtschafts- und Energieministerium eine Erlaubnis zur Aufsuchung von Erdwärme zu gewerblichen Zwecken bekommen. Für Johannes Mahl, Geschäftsleiter des Zweckverbandes, handelt es sich dabei um einen "ersten Schritt" in Richtung Geothermie in Neufahrn und Eching. "Auf Basis der vorhandenen Bohrungen in der Nachbarschaft, das heißt in Unterschleißheim und Garching, erwarten wir, dass das Projekt realisierbar ist", sagt der Geschäftsleiter.

Konkret geht es erstmal darum, bereits existierende Daten auszuwerten und zu analysieren. Diese können zum Beispiel 2D-Seismiken, also bereits erfolgte Messungen des Untergrundes mittels Schallwellen sein, die in der Vergangenheit überwiegend im Rahmen der Kohlenwasserstofferkundung gemacht worden sind. "In den nächsten zwei, drei Jahren wird keine Bohrung stattfinden", sagte Mahl der SZ.

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Wann die Bürgerinnen und Bürger aus Neufahrn und Eching tatsächlich von Geothermie profitieren werden, ist noch nicht klar, denn viele technische Details werden erst nach den ersten Auswertungen festgelegt. Wie die gewonnene Erdwärme am Ende verteilt wird, muss auch noch geklärt werden. Laut Mahl sollte es jedoch möglich sein, sie in das bestehende Fernwärmenetzwerk einzuspeisen. "Der Weg zum Ziel ist aber noch lang", sagt der Geschäftsleiter. Noch befinde man sich in einer sehr frühen Projektphase.

Bereits im Jahre 1993 hatte der Zweckverband erstmalig die Nutzung geothermischer Energie für die Verbandskommunen Neufahrn und Eching untersucht. Die Technologie war aber damals noch nicht so entwickelt wie heute und finanziell nicht vorteilhaft. Die Idee wurde im Jahr 2021 wieder aufgegriffen, 2022 hat die Zweckverbandsversammlung beschlossen, beim Bayerischen Wirtschaftsministerium eine Erlaubnis zur Aufsuchung von Erdwärme zu beantragen.

In einer gemeinsamen Pressemitteilung versprechen der Geschäftsleiter des Zweckverbandes sowie Franz Heilmeier, Bürgermeister von Neufahrn, und Sebastian Thaler, Bürgermeister von Eching, über die weiteren Projektschritte "kontinuierlich zu informieren" und insbesondere auch die Bürgerinnen und Bürger "einzubinden".

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