Neufahrner Gymnasium:Die Neue hat einiges vor

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Juliane Stubenrauch-Böhme (2. v. r.) hat bei ihrer Amtseinführung von Bürgermeister Franz Heilmeier (l.), der Stellvertretenden Ministerialbeauftragten Birgit Reiter und Landrat Josef Hauner viel Lob erhalten. (Foto: Marco Einfeldt)

Juliane Stubenrauch-Böhme wird bei der Einführung als Leiterin des Gymnasiums Neufahrn als "digitaler Wirbelwind" und "Gewinn für die Schule" gepriesen. Ihr Steckenpferd ist das Veröffentlichen von Unterrichtsbüchern.

Von Alexandra Vettori, Neufahrn

Die Schulleiterin des Oskar-Maria-Graf-Gymnasiums (OMG) ist Juliane Stubenrauch-Böhme schon seit 1. August, doch jetzt ist es ganz offiziell: Mit einem Festakt in der Aula wurde die 42-Jährige am Dienstag in ihr neues Amt eingeführt, gerade noch rechtzeitig davor kam die Beförderung zur Oberstudiendirektorin. Unter den Festgästen waren nicht nur Kollegen, Amtsvorgänger, Elternvertreter sowie Bürgermeister und Schulleiter aus der Umgebung, Letztere sogar bis aus dem Nachbarlandkreis München, sondern auch die Familie der frisch gebackenen Schulleiterin. Mit dabei war auch Stubenrauch-Böhmes 100-jährige Oma, die es sich nicht nehmen hatte lassen, dem großen Tag ihrer Enkelin beizuwohnen.

Dass die "Neue" eine ganz besondere Person ist, machte Birgit Reiter, die stellvertretende Ministerialbeauftragte für die Gymnasien in Oberbayern-Ost, in ihrer Rede deutlich. Juliane Stubenrauch-Böhme hat nach dem Deutsch- und Französisch-Lehramt-Studium gleich nach der Referendariatszeit noch ein Spanisch-Studium angehängt, war schon früh nebenbei Prüferin bei Staatsexamen, arbeitete von 2010 bis 2016 im Kultusministerium und veröffentlichte zahlreiche Schriften und Bücher für den Unterricht. "55-Stunden-Einführung in Deutsch" zum Beispiel erscheint mittlerweile in der sechsten Auflage. Neben diesem, wie es Birgit Reiter nannte, "Steckenpferd, der schriftstellerischen Tätigkeit für Schulbuchverlage" absolviere Stubenrauch-Böhme ein neuerliches Studium, diesmal Medienpädagogik, das sie demnächst abschließe.

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Die Digital-Strategie der Schule könnte eines von Stubenrauch-Böhmes Projekten werden

"Mit dieser Vita ist zu erwarten, dass Sie einiges mit dieser Schule vorhaben", schloss die stellvertretende Ministerialbeauftragte ihre Lobrede auf die neue OMG-Leiterin. Was sie vorhat, davon dürfte Stubenrauch-Böhme zumindest schon eine vage Vorstellung haben, ist sie doch bereits seit drei Jahren Stellvertreterin dort und weiß, wo noch Luft nach oben ist. Reiters Ausdruck "digitaler Wirbelwind", mit dem sie Stubenrauch-Böhme bedachte, könnte die Richtung weisen. Immerhin ist das Neufahrner Gymnasium in diesem Frühjahr vom Land Bayern mit dem Isi-Innovationspreis für seine Digital-Strategie ausgezeichnet worden.

Auch ihr ebenfalls neu im Amt befindlicher Stellvertreter Gerd Flemmig attestierte seiner Chefin, eine "pädagogisch hoch qualifizierte Lehrerin" zu sein, die mit ihrem Unterrichtsbüchern richtungsweisende Impulse gegeben habe und einen "enormen Gewinn für die Schule" darstelle. "Ihnen gilt mein voller Respekt", so Flemmig. Landrat Josef Hauner, der mit dem Landkreis den Sachaufwandsträger des OMG repräsentierte, erzählte, er sei auch einmal Schulleiter gewesen und habe das Schöne daran sehr geschätzt: "Man kann unendlich viel gestalten." Der Landkreis werde, wie bei den anderen 13 weiterführenden Schulen, das Seinige dazu tun. Gerade erst lasse er die gesamte Steuerungstechnik am OMG für 250 000 Euro erneuern, demnächst einen Computerraum modernisieren, das Dach reparieren und langfristig den Sonnenschutz erneuern. Neufahrns Bürgermeister Franz Heilmeier präsentierte sich als "leicht gekränkter Vater". 16 Jahre lang habe er insgesamt drei Kinder hier an der Schule gehabt, "und dann kommen Sie". Er hätte so gerne live miterlebt, wie sie die Schulentwicklung weiter gestalte.

© SZ vom 13.11.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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