Klinikum Freising:Enge Zusammenarbeit mit München

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Die Kooperation des Landkreises mit dem Klinikum rechts der Isar soll nach Aussagen des Landrats intensiviert werden.

Von Peter Becker, Freising

Für Irritationen hat ein Gerücht gesorgt, das offenbar in der vergangenen Woche ein Kreisrat nach einer nichtöffentlichen Sitzung des Kreisausschusses in die Welt gesetzt hat. Demzufolge hieß es, der Landkreis Freising wolle seine Kooperation mit dem Klinikum rechts der Isar beenden. Landrat Helmut Petz (Freie Wähler) bezeichnet diese Behauptung als "Hirngespinst".

Im Gegenteil solle die Arbeit mit dem Münchner Klinikum intensiviert und auf eine vertraglich sichere Basis gestellt werden. Eine wichtige Änderung ergibt sich dennoch im Bereich der Geschäftsführung. Bislang hat das Klinikum rechts der Isar die Geschäftsführerin oder den Geschäftsführer des Freisinger Krankenhauses gestellt. Das Honorar für diese Person hat der Landkreis Freising gezahlt. Künftig solle die aktuelle Geschäftsführerin Maren Kreuzer wieder direkt am Krankenhaus angestellt sein, sagt Petz.

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Der Landkreis will die aktuelle Geschäftsführerin wieder aus eigener Tasche bezahlen

2004 hatte der damalige Landrat Manfred Pointner einen so genannten "Geschäftsbesorgungsvertrag" mit dem Klinikum rechts der Isar geschlossen. Der beinhaltete nicht nur eine enge Kooperation, sondern auch eine Vereinbarung, in dem sich das Münchner Klinikum verpflichtete, einen eigenen Geschäftsführer für das Freisinger Krankenhaus einzustellen. Dessen Honorar sollte wiederum von diesem übernommen werden. Dieser "Geschäftsbesorgungsvertrag" soll bald der Vergangenheit angehören.

Der Landkreis will die aktuelle Geschäftsführerin wieder aus eigener Tasche bezahlen. Über Maren Kreuzer und ihre Kompetenz lässt Petz nichts kommen. "Sie hat Ideen ohne Ende", lobt der Landrat. Ihr ist es in den vergangenen Monaten gelungen, im Krankenhaus einen Stimmungsumschwung einzuleiten. Petz sieht das Motiv desjenigen, der das Gerücht in die Weltgesetzt hat, das Freisinger Krankenhaus und das Klinikum rechts der Isar würden ihre Kooperation beenden, vor diesem historischen Hintergrund. Denn vor 2004 hatte der Landkreis mit den Geschäftsführerinnen und Geschäftsführern des Krankenhauses keine glückliche Hand gehabt.

Eine Empfehlung der Task Force und der Beraterfirma Oberleiter

Von Jahr zu Jahr rutschte dieses tiefer in die roten Zahlen. Die kommunale Trägerschaft war in Gefahr. Die Sorge, Ähnliches könnte wieder geschehen, rechtfertige es nicht, Interna aus einer nichtöffentlichen Sitzung in die Öffentlichkeit zu tragen. "Ich versuche, den Schuldigen herauszufinden und zur Rechenschaft zu ziehen", so Petz. Sollte dies gelingen, droht demjenigen zumindest eine Geldstrafe. Über andere Sanktionsmöglichkeiten will sich der Landrat schlau machen. Petz will ein solches Durchstecken von Interna an die Öffentlichkeit nicht dulden. Das zerstöre die Grundlage einer vertrauensvollen Zusammenarbeit, sagt er.

Was die Zusammenarbeit mit dem Klinikum rechts der Isar anbelangt, soll diese nach Empfehlung der Task Force und der Beraterfirma Oberleiter, die sich mit der Zukunft des Freisinger Krankenhauses beschäftigt haben, intensiviert werden. Der Aufsichtsrat des Klinikums, der am Donnerstag tagte, hat sich dafür ausgesprochen, die Kooperation vertraglich zu fixieren. Bislang war diese nur in der Präambel des Geschäftsbesorgungsvertrags erwähnt.

© SZ vom 26.05.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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