Nachhaltigkeit und Umweltschutz:Jung und Alt für die Natur begeistern

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Im Green Office der TU München setzen sich Tsveta Davidkova (links) und Kinga Szathmári für die Themen Umweltschutz und Nachhaltigkeit am Campus ein. Das studentische Büro organisiert auch die Biodiversitätswoche. (Foto: Marco Einfeldt)

Mit einer Biodiversitätswoche will das Green Office der TU München Studierende, Mitarbeitende und Bürger zusammenbringen, damit sie sich für den Erhalt der Umwelt engagieren. Das Programm ist ebenso informativ wie unterhaltsam.

Von Petra Schnirch, Freising

Stimmen der häufigsten Singvögel unterscheiden lernen oder Frühlingspilze mit einem Schwammerl-Experten aufspüren: Mit einer Biodiversitätswoche will das Green Office an der TU München (TUM) den Fokus fünf Tage lang auf die Themen Naturschutz und Nachhaltigkeit lenken. Das Spektrum der Vorträge, Exkursionen und Workshops ist vielseitig und unterhaltsam. Teilnehmen können an den Veranstaltungen, die vom 13. bis zum 17. Mai stattfinden, alle Interessierten, nicht nur Studierende oder Mitarbeitende.

Es ist das erste Mal, dass das Green Office eine solche offene Aktionswoche organisiert. "Es ist uns wichtig, Natur und Wissenschaft näher zu den Menschen zu bringen", sagt Tsveta Davidkova. Sie studiert im Master Biologie und engagiert sich im Green Office, dem studentischen Nachhaltigkeitsbüro, seit dessen Gründung im Wintersemester 2021. Es sei entscheidend, dass die Leute mehr darüber wissen, was es zu schützen gilt, erklärt sie. Und dass es ihnen verständlich vermittelt wird.

Entstanden war die Idee im vergangenen November bei einem Gespräch mit dem Bund Naturschutz. Schnell stand dann fest, dass das Thema Biodiversität eine ganze Woche lang im Mittelpunkt stehen soll. Das Green-Office-Team, dem neben Tsveta Davidkova auch Kinga Szathmári, Nairi Koulakezian und Yuli Rosselin Gutierrez Carrillo angehören, kontaktierte Professorinnen und Professoren sowie einige externe Referenten und hatte schnell 22 Zusagen. "Sie fanden die Idee cool", sagt Davidkova. Die Wissenschaftler am Campus seien immer offen für Ideen von Studierenden und "sie begeistern sich für die Natur", fügt Kinga Szathmári hinzu, die im Bachelor Gesundheitswissenschaften studiert.

Bisher war das Green Office fast ausschließlich am Campus aktiv. Zum Programm gehören Tauschpartys für Kleidung, Bücher und Pflanzen. Weitere Angebote im Sommersemester sind ein Fahrradreparatur-Workshop und ein Nachhaltigkeitsdinner in den Räumen der Hochschulgemeinde. Das Team arbeitet aber auch daran, den Campus selbst nachhaltiger zu gestalten.

Der Campus soll ein Paradies für Wildbienen werden

In Zusammenarbeit mit der Studierendeninitiative "Plant a Seed" entstanden hinter der Mensa Hochbeete. Aus einem Ideenwettbewerb ging das Projekt "Bee paradise" hervor. Ziel war und ist ein bienenfreundlicher Campus mit entsprechender Bepflanzung. Zudem ist ein Erdhügel für Wildbienen angelegt worden. Immer wieder schlägt das studentische Nachhaltigkeitsbüro auch einen Bogen hinein in die Stadtgesellschaft, mit Besuchen in Kindergärten sowie Schulen und nun mit der Biodiversitätswoche.

Das Ziel sei, dass Studierende, Fachleute sowie Bürgerinnen und Bürger zusammenkommen, um über Themen wie den Artenschutz zu sprechen, erklärt Kinga Szathmári. Die Organisatorinnen wollen "Kunst, Natur und Wissenschaft kombinieren". Unterstützt haben sie dabei die Professoren Hanno Schäfer, Monika Egerer und Sara Leonhardt.

Das Programm der Aktionswoche

Die Aktionswoche startet am Montag, 13. Mai, um 6 Uhr in der Früh mit einer Vogelstimmenexkursion mit Hanno Schäfer. In einem Workshop können Interessierte außerdem lernen, wie man eine Nisthilfe für Wildinsekten baut (9.30 bis 15 Uhr). Weiteres Ziel ist um 15 Uhr die Waldversuchsfläche der TUM im Kranzberger Forst. Karl-Heinz Häberle geht dort auf die Reaktion von Waldbäumen auf Trockenstress ein und stellt die Geräte vor, mit denen die Forschenden arbeiten. Abends werden in einer Ausstellung im Zentralen Hörsaalgebäude ausgewählte Fotos des Wettbewerbs "Biodiversität durch die Linse" vorgestellt (18.30 Uhr).

"Was lebt in Teich und Tümpel" heißt es am Dienstag, 14. Mai. Zunächst werden Proben gesammelt, anschließend werden diese untersucht (9.30 bis 12.30 Uhr). Am Nachmittag findet ein Workshop mit Valentina Arros zum Zeichnen in der Natur statt. Am Nachmittag folgt um 16 Uhr ein Rundgang durch die neue zoologische Sammlung der TUM in Weihenstephan mit dem Schwerpunkt Singvögel. Um 17.30 Uhr startet dann ein zweistündiger Moos-Spaziergang auf dem Campus. Abends um 19 Uhr wird die zoologische Sammlung an der TUM School of Life Sciences offiziell eröffnet.

Eine Exkursion führt zum Weihenstephaner Südhang und seiner Vogelwelt. (Foto: Marco Einfeldt)

Eine Führung in einer Kiesgrube bei Allershausen bietet Michael Gebhardt am Mittwoch, 15. Mai, an. Dort werden Lebensraumspezialisten wie Sandlaufkäfer, Libellen oder die Gelbbauchunke vorgestellt (zehn bis 13 Uhr). Am Nachmittag geht es um die Artenvielfalt im Campusgarten Knosporus (14 Uhr). Eine dendrologische Führung zum Thema Baumarten und deren Anpassungsfähigkeit startet um 15 Uhr. Ein einstündiger Workshop mit "Plant a Seed" mit dem Titel "10 Ways to Add Biodiversity to the Garden" ist um 15.45 Uhr geplant. Abends organisiert die studentische Initiative SRM Talks von 17 bis 20 Uhr eine Diskussion zur Auswilderung gefährdeter Arten und Renaturierung von Habitaten mit Johannes Fritz, Projektmanager des Life-Projekts Waldrapp, und Norbert Schäffer, dem Vorsitzenden des Landesbunds für Vogel und Naturschutz.

Der Donnerstag, 16. Mai, beginnt um zehn Uhr mit einer Pilzexkursion unter der Leitung von Markus Blaschke. Der Experte der Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft geht vor allem auf Holz zersetzende Pilze wie Porlinge und Kohlenbeere ein. Um 16 Uhr gibt es eine weitere Führung in der zoologischen Sammlung zu Greifvögeln, Eulen und Falken. Abends bietet Ornithologe Christian Magerl vom Bund Naturschutz eine Führung zu Vögeln am Südhang in Weihenstephan an. Los geht es um 19 Uhr.

Säugetiere in der zoologischen Sammlung stehen am Freitag, 17. Mai, im Mittelpunkt einer weiteren Führung in der zoologischen Sammlung (16 Uhr). Um 18 Uhr geht es noch einmal zum Weihenstephaner Südhang, um die Natur dort rund um die schönen Spazierwege zu erkunden. Der letzte Programmpunkt findet im Englischen Garten in München statt - dort nimmt die Gruppe unter Anleitung von Uwe Firzlaff die Laute heimischer Fledermäuse auf.

Mehr Informationen zu den Veranstaltungen und zur Anmeldung gibt es auf der Webseite des Green Office unter https://go.tum.de/503191 .

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