Sanierungsmaßnahmen auf dem Domberg:"Ein wahres Schmuckstück"

Lesezeit: 1 min

Die Krypta stammt weitgehend aus der Bauzeit des jetzigen Domes in der Zeit um 1160 und gilt als einer der bedeutendsten hochmittelalterlichen Sakralräume in Bayern. (Foto: Staatliches Bauamt)

Bei Restaurierungsarbeiten in der Krypta der Freisinger Domkirche kommen eine alte Grabstätte und ein außergewöhnliches Wandgemälde zutage. Bis zur Bayerischen Landesausstellung im Mai soll alles fertig sein.

Von Pia Stock, Freising

Pünktlich zur Eröffnung der Bayerischen Landesausstellung im Diözesanmuseum im Mai sollen die Restaurierungsarbeiten in der Freisinger Domkirche abgeschlossen sein. Seit vielen Jahren leitet und koordiniert das Staatliche Bauamt Freising sämtliche baulichen Maßnahmen in der Freisinger Domkirche Mariae Geburt und St. Korbinian - auch in der Krypta.

Dort wurde jetzt im Gruftraum nach Informationen des Staatlichen Bauamtes eine alte Grabstätte entdeckt. Neben Gebeinen befänden sich dort auch Teile eines alten Sarkophags, heißt es in einer Pressemitteilung des Staatlichen Bauamtes. Die entdeckten Grabnischen befinden sich laut Domrektor Marc-Aeilko Aris in einem Nebenraum der Krypta.

Hinter einem Mauerstein im Gruftraum der Krypta wurde eine alte Grabstätte entdeckt. (Foto: Staatliches Bauamt)

Die Krypta sei ein weitgehend aus der Bauzeit des Domes um 1160 stammender bayernweit sehr bedeutender Sakralraum, so das Staatliche Bauamt. Dort seien die Heiligen des Domes begraben. Die Bestiensäule in der Mitte der vierschiffigen Krypta gilt als ein einzigartiges Monument der damaligen Glaubensvorstellungen. Im Rahmen der aufwändigen Restaurierung der Krypta fanden bau - und kunsthistorische Untersuchungen statt, koordiniert von Thomas Aumüller vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege.

Dabei hätten viele neue Erkenntnisse zur Baugeschichte und den Veränderungen der Krypta im Laufe der Zeit gewonnen werden können. Eine weitere außergewöhnliche Entdeckung der Untersuchungen sei etwa ein Wandgemälde, das einen Christuskopf auf dem Schweißtuch der Veronika darstellt. Nach Angaben des Staatlichen Bauamts stammt es aus der Zeit um 1300. "Die Krypta im Freisinger Dom ist ein wahres Schmuckstück und das entdeckte Wandgemälde ist außergewöhnlich, das ist ein Highlight", sagte der stellvertretende Abteilungsleiter Michael Schmidt vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege.

Zuge der Restaurierungsarbeiten wurde der ursprüngliche Putz mit roten Streifen an den Gewölbekanten entdeckt ein Wandgemälde mit einem Christuskopf freigelegt. Es stammt wohl aus der Zeit um 1300. (Foto: Staatliches Bauamt)
Mit viel Akribie und Liebe zum Detail werden die Restaurierungsarbeiten in der Maximilianskapelle ausgeführt. (Foto: Staatliches Bauamt)

Nach Aussagen von Behördenleiter Andreas Kronthaler sind die Restaurierungsarbeiten in der Krypta und in der Domkirche interessant und auch anspruchsvoll. Alle Beteiligten würden Herausragendes leisten: "Mich beeindruckt, mit welcher Akribie und Liebe zum Detail hier gearbeitet wird", sagte er. Der gewissenhafte und respektvolle Umgang mit derartigen Arbeiten sei essenziell für die Restaurierung, deshalb stimme sich das Staatliche Bauamt eng mit dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege und der Domkirchenstiftung ab.

Pünktlich zur Eröffnung der Bayerischen Landesausstellung "Tassilo, Korbinian und der Bär - Bayern im frühen Mittelalter" im Freisinger Diözesanmuseum im Mai sollen auch die letzten Maßnahmen wie Elektroinstallationsarbeiten am Unterbau des Korbinianschreines beendet sein, so das Staatliche Bauamt. "Obwohl es auf der Baustelle aktuell nicht danach aussieht - wir sind im Zeitplan", so Projektleiter Richard Sicker.

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

SZ Plus1300 Jahre Heiliger Korbinian
:In Freising wollte er nicht begraben sein

Korbinian wurde Bischof, obwohl er nie einer sein wollte. Er traf auf einen wilden Bären, den er zähmte. Später musste der Heilige fliehen - allerdings wegen einer bayerischen Herzogin. Über ein filmreifes Missionars-Leben im frühen Mittelalter.

Von Birgit Goormann-Prugger

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: