Süddeutsche Zeitung

Sanierungsmaßnahmen auf dem Domberg:"Ein wahres Schmuckstück"

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Bei Restaurierungsarbeiten in der Krypta der Freisinger Domkirche kommen eine alte Grabstätte und ein außergewöhnliches Wandgemälde zutage. Bis zur Bayerischen Landesausstellung im Mai soll alles fertig sein.

Von Pia Stock, Freising

Pünktlich zur Eröffnung der Bayerischen Landesausstellung im Diözesanmuseum im Mai sollen die Restaurierungsarbeiten in der Freisinger Domkirche abgeschlossen sein. Seit vielen Jahren leitet und koordiniert das Staatliche Bauamt Freising sämtliche baulichen Maßnahmen in der Freisinger Domkirche Mariae Geburt und St. Korbinian - auch in der Krypta.

Dort wurde jetzt im Gruftraum nach Informationen des Staatlichen Bauamtes eine alte Grabstätte entdeckt. Neben Gebeinen befänden sich dort auch Teile eines alten Sarkophags, heißt es in einer Pressemitteilung des Staatlichen Bauamtes. Die entdeckten Grabnischen befinden sich laut Domrektor Marc-Aeilko Aris in einem Nebenraum der Krypta.

Die Krypta sei ein weitgehend aus der Bauzeit des Domes um 1160 stammender bayernweit sehr bedeutender Sakralraum, so das Staatliche Bauamt. Dort seien die Heiligen des Domes begraben. Die Bestiensäule in der Mitte der vierschiffigen Krypta gilt als ein einzigartiges Monument der damaligen Glaubensvorstellungen. Im Rahmen der aufwändigen Restaurierung der Krypta fanden bau - und kunsthistorische Untersuchungen statt, koordiniert von Thomas Aumüller vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege.

Dabei hätten viele neue Erkenntnisse zur Baugeschichte und den Veränderungen der Krypta im Laufe der Zeit gewonnen werden können. Eine weitere außergewöhnliche Entdeckung der Untersuchungen sei etwa ein Wandgemälde, das einen Christuskopf auf dem Schweißtuch der Veronika darstellt. Nach Angaben des Staatlichen Bauamts stammt es aus der Zeit um 1300. "Die Krypta im Freisinger Dom ist ein wahres Schmuckstück und das entdeckte Wandgemälde ist außergewöhnlich, das ist ein Highlight", sagte der stellvertretende Abteilungsleiter Michael Schmidt vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege.

Nach Aussagen von Behördenleiter Andreas Kronthaler sind die Restaurierungsarbeiten in der Krypta und in der Domkirche interessant und auch anspruchsvoll. Alle Beteiligten würden Herausragendes leisten: "Mich beeindruckt, mit welcher Akribie und Liebe zum Detail hier gearbeitet wird", sagte er. Der gewissenhafte und respektvolle Umgang mit derartigen Arbeiten sei essenziell für die Restaurierung, deshalb stimme sich das Staatliche Bauamt eng mit dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege und der Domkirchenstiftung ab.

Pünktlich zur Eröffnung der Bayerischen Landesausstellung "Tassilo, Korbinian und der Bär - Bayern im frühen Mittelalter" im Freisinger Diözesanmuseum im Mai sollen auch die letzten Maßnahmen wie Elektroinstallationsarbeiten am Unterbau des Korbinianschreines beendet sein, so das Staatliche Bauamt. "Obwohl es auf der Baustelle aktuell nicht danach aussieht - wir sind im Zeitplan", so Projektleiter Richard Sicker.

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