Weihnachten im Diözesanmuseum:Endlich wieder aus dem Vollen schöpfen

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Die neapolitanische Krippe im Diözesanmuseum Freising ist das Highlight der Ausstellung. (Foto: Marco Einfeldt)

Nach der jahrelangen Schließung präsentiert das Museum auf dem Freisinger Domberg eine umfangreiche vorweihnachtliche Schau mit Gemälden, Skulpturen und vor allem Krippen aus Bayern, Böhmen und Tirol.

Von Birgit Goormann-Prugger, Freising

Das Freisinger Diözesanmuseum bereitet sich auf Weihnachten vor und kann jetzt endlich wieder aus dem Vollen schöpfen. Eine Woche vor dem ersten Advent öffnet das Diözesanmuseum am 26. November seine Krippenausstellung und präsentiert nach jahrelanger Schließung erstmals wieder eine umfangreiche vorweihnachtliche Schau mit Gemälden, Skulpturen und vor allem Krippen aus Bayern, Böhmen und Tirol. Die Krippensammlung des Diözesanmuseums Freising gilt als eine der umfangreichsten und künstlerisch wertvollsten in Bayern.

Ein großer Adventsmarkt findet zur Eröffnung der Ausstellung am Samstag und Sonntag, 25. und 26. November, von zehn bis 18 Uhr im Diözesanmuseum statt. Die Besucher erwartet Feines und Stimmungsvolles für die Weihnachtszeit, außerdem gibt es Musik, Führungen und offene Werkstätten. Es folgt ein üppiges Vorweihnachtsprogramm mit vielen Führungen und Musik zum Advent.

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Viele liebgewonnene Stücke seien in der großen Krippenausstellung zu sehen, heißt es in der Ankündigung. Sie würden gemeinsam mit zahlreichen Neuerwerbungen gezeigt. Die bekannte neapolitanische Krippe bildet den Auftakt und ist gleichzeitig einer der absoluten Höhepunkte der Ausstellung, wobei die prachtvollen barocken Figuren in einer vollkommenen Neuinszenierung erscheinen sollen.

Die Figuren stammen überwiegend aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Gefertigt wurden sie vermutlich für einen hochrangigen Auftraggeber, womöglich sogar für den Königshof. Eine hochwertig gearbeitete Krippe zu besitzen, gehörte in der feinen Gesellschaft Neapels zum guten Ton. Das Freisinger Prunkstück besteht aus 135 menschlichen Figuren - damals keine Seltenheit. Hinzu kommen 65 Tiere, die allesamt so naturgetreu gearbeitet sind, dass sogar die Rasse der Kühe bestimmt werden kann. Seit 1986 ist die Krippe im Besitz des Diözesanmuseums.

Aus dem Jahr1850 stammt diese Weihnachtskrippe aus Tirol. Bethlehem ist der Stadt Hall in Tirol nachgebildet worden. (Foto: Marco Einfeldt)

Weiten Raum sollen auch Tiroler Krippen einnehmen, darunter reich gestaltete Szenen mit Hunderten Figuren, die in detailreichen Kompositionen die Weihnachtsgeschichte erzählen und in denen der farbenfrohe Orient auf heimatliche Gefilde trifft. Die historische Entwicklung der Krippe wird in der Ausstellung durch mittelalterliche Skulpturen und Tafelbilder anschaulich, die das Weihnachtsgeschehen in seinen verschiedenen Facetten zeigt. Ferner soll auch die barocke Verehrung des Jesuskindes anhand reizvoller Objekte aus bayerischen Klöstern thematisiert werden.

Der traditionsreichen Münchner Krippe ist ein eigener Saal gewidmet, in dem ganz besondere Szenerien atmosphärisch auf Weihnachten einstimmen sollen. Hier bedrohen wilde Ungeheuer die Heilige Familie auf der Flucht nach Ägypten und zart geflügelte Engel bestaunen das göttliche Kind in der Heiligen Nacht.

Weihnachtskrippen im Diözesanmuseum Freising , 26. November bis 2. Februar 2024. Dienstag bis Sonntag von zehn bis 18 Uhr. Am 24., 25. und 31. Dezember ist das Haus geschlossen.

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