Dauerthema Dritte Startbahn:Das Trauerspiel muss ein Ende haben

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Eine der zahlreichen Demos gegen die dritte Startbahn: Am 2. Oktober 2016 kam Heimatminister Markus Söder zum politischen Erntedankfest der CSU nach Helfenbrunn, Landkreis Freising. (Foto: lukasbarth.com)

CSU-Bundestagsabgeordneter Erich Irlstorfer will 2017 auf eine Entscheidung in Sachen dritter Startbahn drängen.

Von Clara Lipkowski, Freising

Mit einer klaren Forderung startet der Bundestagsabgeordnete der Freisinger CSU, Erich Irlstorfer, ins neue Jahr: "Dieses unsägliche Spiel muss 2017 entschieden werden", sagte er am Dienstag bei einem Pressegespräch zu einem Ausblick für dieses Jahr. Gemeint ist natürlich die Diskussion um die dritte Start- und Landebahn am Flughafen. "Die Argumente sind ausgetauscht", sagte er in der Freisinger Spatenschänke, auf beiden Seiten gebe es begründete Für- und Widersprache. "Es wird aber nichts besser, wenn man die Entscheidung immer weiter hinausschiebt."

Diese Forderung wolle er mit Nachdruck auf der anstehenden Klausurtagung der CSU und im Gespräch mit Ministerpräsidenten Seehofer (CSU) vertreten. Jeder wüsste, dass er "kein Befürworter" der dritten Startbahn sei, dabei bleibe er auch. Den Menschen in der Region aber müsse endlich "Planungssicherheit gegeben werden", sie sollten wissen, "woran sie sind", meinte der CSU-Politiker. Positiv blickte Irlstorfer auf das Thema Mobilität auf Straße und Schiene im Landkreis zurück. Der Bundesverkehrswegeplan, der 2016 verabschiedet wurde, komme dem Landkreis zurecht zugute. "Er ist notwendig", sagte Irlstorfer - für die vielen Projekte wie der Neufahrner Kurve, des Ausbaus der A 99, der A 9 und der Umfahrung um Rudelzhausen.

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:Seehofer eröffnet die nächste Runde im Startbahn-Streit

Der Ministerpräsident spricht sich für eine weitere Piste am Flughafen aus. Dieses Ziel wolle er mit der Stadt und den Bürgern erreichen.

Von Heiner Effern und Wolfgang Wittl

Ab Juni macht Irlsdorfer Wahlkampf als Bundespolitiker

In seiner Funktion als Bundespolitiker will er den Wahlkampf im Juni beginnen. 50 Städte, Märkte und Gemeinden in seinem Wahlkreis will er dann besuchen. Dafür setze er aber nicht auf Frontalveranstaltungen. Lieber suche er das direkte Gespräch mit den Menschen, das sei ihm wichtiger als in sozialen Medien präsent zu sein, sagte er am Dienstag. 15 Themenblöcke habe er sich vorgenommen, darunter Verkehr, Medizin und Pflege sowie Landwirtschaft, je nach Thema wähle er eine passende Veranstaltungsform.

Angesprochen auf den Umgang mit der AfD im Wahlkampf auf kommunaler Ebene, antwortete er: "Ich werde mich auf mich konzentrieren." Suche die AfD auf Parteiveranstaltungen die Diskussion, werde er natürlich antworten, niemand werde ausgeschlossen, schließlich seien die Veranstaltungen offen und Zwischenfragen selbstredend erlaubt.

Personen, die Veranstaltungen platzen lassen, werden hinausgeworfen

Wenn aber die Veranstaltung in irgendeiner Form zum "Platzen" gebracht werde, würde die entsprechende Person wie jede andere auch "hinausgeschmissen", stellte Irlstorfer klar. Auf Bundesebene will der 46-Jährige Ausbildungen in Pflegeberufen neu gestalten. "Nach zwei Jahren gibt es eine Abschlussprüfung für alle", sagt er. Damit werde man Pflegeassistent. Dann könne man sich in einem weiteren Jahr als Kinder-, Kranken-, oder Altenpfleger spezialisieren. Entsprechende Akademien sollten möglichst vielen Schulabgängern offen stehen.

Das Thema Flüchtlinge werde "uns auch 2017 massiv beschäftigen", prophezeite Irlstorfer. Wer kein Bleiberecht habe, solle nicht an Integrationsmaßnahmen wie Sprachkursen teilhaben, sagte er. Auch zur Europapolitik äußerte sich der Abgeordnete: Zwar bröckele das Haus Europa seit dem Brexit, trotzdem gelte: "Europa ist nicht das Problem, sondern die Lösung." Was allerdings in Deutschland passiere, wenn nach der Wahl im Herbst keine Koalition zustande kommt, vermochte er auch nicht zu sagen.

© SZ vom 04.01.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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