Freihams Mitte:Marktplatz und Flaniermeile

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Der derzeit entstehende Stadtplatz soll weithin ausstrahlen. (Foto: Florian Peljak)

Das urbane Herz des neuen Stadtteils wächst derzeit rasant: Rund um den Mahatma-Gandhi-Platz entsteht viel Infrastruktur in vier Gebäuden - inklusive Hochhaus.

Von Ellen Draxel

Ein Stadtteil, von der Einwohnerzahl vergleichbar mit Deggendorf, Erding oder Fürstenfeldbruck, braucht Infrastruktur. Ein Zentrum mit Läden und Gastronomie, einen Ort, der der Nahversorgung dient und zugleich zum Verweilen einlädt. Freihams urbanes Herz entsteht für rund 500 Millionen Euro an der Bodenseestraße, an der Schnittstelle zwischen dem Wohn- und Gewerbestandort nördlich der S-Bahn-Haltestelle Freiham.

"Zam" hat eine Hamburger Agentur das Projekt der Rosa-Alscher-Gruppe und der Isaria Projektentwicklungs GmbH, die für die Deutsche Wohnen baut, getauft. "Zam" für Zusammensein und Zusammenwachsen, aber auch für zusammen Entstehen. Vor zwei Jahren rollten die ersten Bagger auf der Großbaustelle neben dem Bildungscampus an, inzwischen ragen die "Zam"-Gebäude längst über die Bauzäune hinaus.

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Auf einem der Absperrgitter dokumentieren Zahlen, um welche Dimensionen es hier geht: In Freiham, diesem Stadtteil im Münchner Westen auf einer Fläche von 250 Fußballfeldern, entstehen 11 500 Wohnungen, 22 Kitas, zehn Schulen. Dazu - das steht auf keinem der Plakate - diverse soziale und kulturelle Einrichtungen, ein Landschaftspark so groß wie der Westpark und ein Badesee. Das Gut Freiham, dem das Viertel seinen Namen verdankt, wurde gerade frisch restauriert.

Im ersten Realisierungsabschnitt ist auch ein kleineres Quartierszentrum zwischen Grete-Weil- und Ute-Strittmatter-Straße geplant, das wohnortnah die Versorgung sicherstellen soll. Aber der Anspruch, der von städtischer Seite aus an Freihams urbane Mitte gestellt wird, ist höher. "Zam" soll nicht nur das Entrée zum Quartier bilden. Die Ecke rund um den bis zum Frühjahr fertiggestellten Mahatma-Gandhi-Platz soll gleichermaßen lebendiger Marktplatz, attraktiver Treffpunkt und Flaniermeile werden.

Dafür liegen die Eingänge zu den Läden nach dem Vorbild innerstädtischer Einkaufszonen an Straßen und Plätzen, die Optik der Gebäude prägen großzügige Schaufensterfronten und charakteristische Arkaden. "Offenes Einkaufen" nennt das die Stadt. Münchens Stadtbaurätin Elisabeth Merk hat speziell für dieses Projekt einen Beschluss ihrer Vorgängerin Christiane Thalgott aufgehoben - das erste und einzige Mal. "Natürlich mit ihrer Zustimmung."

Das Stadtbild prägende Hochhaus wird 60 Meter hoch

Nun also wachsen zwischen Helmut-Schmidt-Allee, Bodensee- und Wiesentfelser Straße auf Basis des Entwurfs der Hamburger Architekten Störmer Murphy and Partners vier Gebäude in die Höhe. Samt Stadtbild prägendem 60-Meter-Wohn-Hochhaus mit großen, ovalen Fensteröffnungen als Blickfang, Fassaden aus Naturstein, farbigem Sichtbeton, Holzelementen, Putz- und Glasflächen. Und hohen, weißen Arkaden. 27 000 Quadratmeter Verkaufsflächen verbinden diese Rundbögen künftig miteinander. In den oberen Etagen entstehen 470 Mietwohnungen sowie auf 18 500 Quadratmetern Büros, Praxisräume und ein Fitness-Studio. Und unter der Erde tausend Parkplätze in einer Tiefgarage. Die ersten Büromieter sollen bereits im Frühjahr 2024 einziehen.

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