Münchner Frauenkirche:Brände sollen künftig früher erkannt werden

Historische Bauten wie die Frauenkirche werden laufend mit modernen Brandschutzmaßnahmen nachgerüstet. (Foto: dpa)

Im Zuge der Renovierung werden in der Frauenkirche Rauchansaug-Anlagen eingebaut. Das soll eine Katastrophe wie in Notre Dame verhindern.

Von Julian Hans

In der Münchner Frauenkirche sollen spezielle Rauchansauganlagen dazu beitragen, dass ein Brand früher erkannt und eine Katastrophe wie in der Pariser Kathedrale Notre Dame verhindert werden können. Das erklärte der Chef der Münchner Feuerwehr Wolfgang Schäuble am Dienstag. "Die Anlagen werden derzeit im Zuge der laufenden Renovierungsarbeiten verbaut", sagte Schäuble.

Bei Kirchen wie bei allen anderen großen Bauten, die vor Jahrhunderten errichtet wurden, stellten die hölzernen Dachstühle die Feuerwehr vor besondere Herausforderungen, sagte der Oberbranddirektor. Gewöhnliche Rauchmelder würden in einem Dachstuhl, der 20 Meter hoch ist, viel zu spät anschlagen. Wenn sich so viel Qualm im Raum angesammelt hat, dass sie anschlagen, wäre es möglicherweise schon zu spät, die Holzkonstruktion zu betreten. Mit Leitern kommt die Münchner Feuerwehr maximal auf 50 Meter Höhe, das Löschwasser würde höchstens bis auf 70 Meter Höhe reichen.

"Eine leichte Rauchentwicklung ist von unten nicht zu erkennen", sagte Schäuble. Wenn es erst aus dem Dachstuhl qualmt, wäre es möglicherweise schon zu spät. Die Rauchansauganlagen saugen stetig Luft aus dem Innern an und prüfen sie. Zusätzlich würde die Brandbekämpfung dadurch erschwert, dass in historischen Gebäuden in der Regel keine bauliche Abtrennung die Ausbreitung des Feuers hemmt.

Historische Bauten in der Landeshauptstadt werden laufend mit modernen Brandschutzmaßnahmen nachgerüstet. Mindestens einmal im Jahr übt die Feuerwehr einen Einsatz im Dom. Dazu gehört neben der Anfahrt, dem Zugang zum Brandherd und der Überprüfung von Brandschutzvorrichtungen vor Ort immer auch die Rettung von Kulturgütern. Dafür spricht sich die Feuerwehr mit dem Erzbischöflichen Ordinariat ab.

© SZ vom 17.04.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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