Es ist eine Liebe, die bisher eher im Verborgenen blühte. Jetzt aber bricht sie durch ans Licht der Öffentlichkeit. In Gold. Und in Großbuchstaben. Und in Englisch. Und das, obwohl es doch eigentlich um zwei bayerische Institutionen geht: Um den FC Bayern und seine Heimstatt - die Landeshauptstadt München. Die ist, was die Fußballfans innerhalb ihrer Stadtgrenzen anlangt, traditionell eher der Farbe Blau zugeneigt denn der Farbe Rot, und die Roten wiederum strebten auch immer gerne hinaus.
Der Stolz, mit denen sie Dependancen in Shanghai oder New York eröffneten, war oft auffallender als der über ihre Geburtsstätte, dem einstigen Gasthaus Bäckerhöfl in der Maxvorstadt. Nun aber finden die beiden Größen demonstrativ zusammen: Im neuen Auswärtstrikot, das der Rekordmeister am Samstag beim Spiel gegen Augsburg das erste Mal ausführt, fügen sich Schwarz und Gold zu einer Einheit.
Für alle, denen sich die Anleihen an die Münchner Stadtfarben nicht gleich erschließen, haben die Designer auf den Stutzen und hinten am Halsausschnitt, wo bisher "Mia san Mia" prangte, das Münchner Kindl untergebracht. "TOGETHER IN MUNICH. TOGETHER IN THE WORLD", lautet der Slogan dazu. Das Ganze soll der Anfang einer Kooperation sein, für die - das beeilte sich die Stadt klarzustellen - keine Geld- oder Sachwerte fällig werden. Das wäre auch fragwürdig, gerade jetzt, da die Corona-Krise Löcher in den Haushalt reißt. Das Buch, welches das Münchner Kindl gerne hält, sieht auf dem Trikot verdächtig nach einer roten Karte aus. Aber das sollte wohl niemand überinterpretieren. Viel größer prangt schließlich eh ein ganz anderer Schriftzug auf dem Jersey: Qatar Airways.