Elektromobilität:Laden leicht gemacht

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Michael Lenz und sein Team beraten Eigentümergemeinschaften bei der Errichtung von Ladeinfrastrukturen in Tiefgaragen. (Foto: Christian Endt)

Michael Lenz aus Zorneding unterstützt Eigentümergemeinschaften kostenlos bei der Ausrüstung von Tiefgaragen mit E-Zapfsäulen. Nun will er eine neue Beratungsoffensive starten.

Von Andreas Junkmann, Zorneding

Michael Lenz und sein Team lassen nicht locker: Um die Tiefgaragen in der Region fit für die Mobilitätswende zu machen, sind der Zornedinger und seine Mitstreiter weiter auf der Suche nach Eigentümergemeinschaften, die Interesse an der Elektrifizierung ihrer Stellplätze haben. Seine eigene Garage am Herzogplatz hat Lenz bereits vor längerer Zeit mit Ladepunkten für E-Autos aufgerüstet, sie dient seither als Referenzprojekt für ähnliche Vorhaben. Nun hat der Zornedinger einen kompakten Leitfaden verfasst, der auch weiteren Wohngemeinschaften diese Zukunftsinvestition schmackhaft machen soll.

Für die Beratung selbst entstehen keine Kosten, diese bieten Lenz und sein Team ehrenamtlich an. Dabei spielt den Fachleuten inzwischen auch eine Gesetzesänderung in die Karten, die es für Eigentümergemeinschaften leichter macht, eine Ladeinfrastruktur in ihrer Garage einzurichten. Bisher konnte das Veto einiger weniger Bewohner ein komplettes Projekt verhindern. "Anpassungen und Harmonisierungen im Mietrecht haben dafür gesorgt, dass Mieterinnen und Mieter nun deutlich einfacher den Einbau einer Wallbox durchsetzen können", sagt Lenz - und diesen Umstand wollen er und sein Team für eine Beratungsoffensive nutzen.

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Für den Ablauf der Gespräche hat Michael Lenz einen Leitfaden erstellt, an dessen Anfang ein Austausch über die Rahmenbedingungen steht. Anschließend werden alle Eigentümer und Vermieter umfassend informiert, etwa auch durch eine Exkursion zur Referenzanlage am Zornedinger Herzogplatz. "Gemeinsam mit den Initiatoren entwickeln wir ein individuelles Konzept für die Tiefgarage", erklärt Lenz. Darin enthalten sein soll eine geeignete Ladelösung für die jeweilige Örtlichkeit mit allen Chancen, Risiken und Kosten, die dann den Interessenten in der Eigentümergemeinschaft präsentiert wird. Sind alle einverstanden, können auf Basis dieses Konzepts Angebote eingeholt und beurteilt werden - ein Vorgang, bei dem Lenz und sein Team ebenfalls unterstützen. Der letzte Schritt ist schließlich die endgültige Beschlussfassung und die Umsetzung des Projekts.

Michael Lenz hat bereits zahlreiche solcher Szenarien durchgespielt. Nicht immer wird am Ende die Ladeinfrastruktur auch tatsächlich realisiert. Doch der Zornedinger lässt sich davon nicht beirren, hält er die Mobilitätswende doch für alternativlos. "Ich sage den Leuten ganz deutlich: Die Erde raucht ab und ihr fahrt mit eurem Diesel spazieren", so Lenz vor einigen Monaten im Gespräch mit der Süddeutschen Zeitung. Tatsächlich haben er und sein Team durch die kostenlose Beratung ein schlagkräftiges Argument in der Hand, damit sich Eigentumsgemeinschaften unverbindlich mit der Materie beschäftigen können. Auf dem freien Markt liegen solche Konzepte allein schon bei rund 5000 Euro.

Für sein Engagement hat Michael Lenz den Energiepreis des Landkreises bekommen

Und auch die tatsächlichen Kosten für die Installation der Ladeinfrastruktur halten sich Lenz zufolge in Grenzen. Etwa 500 pro Kopf kostet die Verkabelung einer Tiefgarage. Entscheidet sich ein Eigentümer dann, seinen Stellplatz mit einer Wallbox auszurüsten, werden nochmal rund 2000 Euro fällig. Dank Lenz' Beharrlichkeit gibt es inzwischen Anlagen in Unterbiberg, Höhenkirchen, Puchheim oder Vaterstetten. Für sein Engagement ist der Zornedinger vor einem Jahr zusammen mit seinen Mitstreitern Reiner Gerke und Reinhard John mit dem Energiepreis des Landkreises Ebersberg ausgezeichnet worden.

Kostenlose Konzepterstellung zur Elektrifizierung von WEG-Tiefgaragen. Weitere Informationen online beim Energie-Forum-Zorneding oder per Mail an Michael Lenz unter michael.lenz@online.de

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