Demografie in Vaterstetten:Noch passen alle rein

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Keiner kommt mehr rein könnte es in zwei Jahren in der Karlheinz-Böhm-Schule heißen, dann ist die maximale Auslastung erreicht. (Foto: Peter Hinz-Rosin)

In Vaterstetten hat sich die Lage in Krippen und Kindergärten etwas entspannt, in zwei Schulen könnte es aber bald eng werden - das betrifft auch die Nachmittagsbetreuung.

Von Wieland Bögel, Vaterstetten

In der Großgemeinde gibt es immer mehr Grundschulkinder. Besuchen im aktuellen Schuljahr noch 1212 Mädchen und Buben die ersten vier Klassen der vier Vaterstettener Schulen, wird sich die Zahl in den kommenden Jahren um den Wert von 1230 einpendeln. Das klingt erst einmal nicht nach viel, aber die Schulsprengel wachsen sehr unterschiedlich. An zwei Standorten könnte es darum vom übernächsten Schuljahr an eng werden.

Dies geht aus der Prognose hervor, welche Jasmin Marussis-Kley und Regina Hoyer vom Amt für Familie, Jugend und Bildung nun im Gemeinderat vorgestellt haben. Besonders stark wächst die Zahl der Erst- bis Viertklässler demnach im Sprengel Parsdorf, und zwar von 167 im aktuellen auf 204 im Schuljahr 2027/2028. Dies hat zur Folge, dass bereits von Herbst 2025 an ein weiteres Klassenzimmer benötigt wird.

Auch an den Grundschulen der Kerngemeinde könnte sich der Bedarf an zusätzlichen Räumen ergeben, zumindest an zwei davon. Die vor fünf Jahren eröffnete neue Karlheinz-Böhm-Schule - der Ersatzbau für den Standort Gluckstraße - wird vom übernächsten Herbst an komplett vierzügig sein. Das bedeutet, alle 16 Klassenzimmer sind belegt. Da für Grundschulen in Bayern eine Obergrenze von 28 Kindern pro Klasse gilt, darf demnach eine Jahrgangsstufe maximal 112 Kinder umfassen - sind es 113 müsste eine fünfte Klasse aufgemacht werden.

Langfristig wird erwartet, dass die Zahl der Grundschulkinder in der Gemeinde sinkt

Etwas entspannter ist es derzeit in der Wendelsteinschule, diese soll laut der Prognose auch in den kommenden Jahren nicht komplett vierzügig sein - allerdings gebe es auch hier die Unsicherheit, ob man in einem Jahrgang doch über dem Klassenteiler liegt, so die Einschätzung der Verwaltung. Auf jeden Fall solle man sich für beide Schulstandorte Maßnahmen überlegen, wie auf einen zusätzlichen Platzbedarf reagiert werden kann.

Unproblematisch sei dagegen die Situation in der Schule Brunnenstraße, hier gehen die Schülerzahlen in den kommenden Jahren sogar leicht zurück. Langfristig soll das für alle anderen Schulstandorte auch gelten, in der Wendelsteinschule wäre die höchste Auslastung im Schuljahr 2027/2028 erreicht mit dann 376 Kindern, in Parsdorf und in der Karlheinz-Böhm-Schule ein Jahr darauf mit 204 und 391 Kindern.

Cordula Koch (SPD) regte angesichts der Prognose an, die vor ein paar Jahren erarbeiteten Konzepte für mögliche Maßnahmen an den Schulen zu aktualisieren. Vor allem solche, die sich mit Platzbedarfen beschäftigen "sollten wir nochmal anschauen", so Koch, damit man es mit einem zeitlichen Vorlauf umsetzen könnte - wodurch sich vielleicht auch Kosten sparen ließen. Marussis-Kley pflichtete dem bei, gerade für die Schule Parsdorf brauche es einen Plan, wie man den vorübergehend nötige neunten Klassenraum herstellt. "Das ist nicht vergessen", so Bürgermeister Leonhard Spitzauer (CSU), einige der Maßnahmen stünden ja auch bereits im aktuellen Haushalt.

Der Hort in der alten Schule in der Gluckstraße soll in anderer Form fortbestehen

Zu tun gibt es auch im Bereich Kinderbetreuung, hier vor allem beim Hort für die Karlheinz-Böhm-Schule. Derzeit besuchen die Hortkinder noch die vorübergehend in der alten Grundschule untergebrachte Einrichtung. Allerdings wird diese im Jahr 2026 in das dann fertiggestellte Kinderhaus St. Anna bei Maria Linden umziehen - dort gibt es aber keinen Hort, demnach würden rund 75 Plätze fehlen. Diese können aber in einer noch zu gründenden neuen Einrichtung entstehen - die auch wieder die Räume in der Gluckstraße nutzen soll, wie Marussis-Kley auf Nachfrage von Klaus Willenberg (FDP) ausführte.

Mehr Bedarf gibt es in den kommenden Jahren auch bei der Nachmittagsbetreuung, auch hier besonders an den Standorten mit mehr Grundschulkindern. Vor allem, weil etwa an der Wendelsteinschule nahezu alle Kinder eine Nachmittagsbetreuung besuchen, in der Karlheinz-Böhm-Schule sind es rund 85 Prozent.

Etwas entspannter stellt sich die Lage im Krippen- und Kindergartenbereich dar. Hintergrund ist laut Verwaltung die sinkende Geburtenrate und die stagnierende Bautätigkeit. Aktuell werden 342 Unter-drei-Jährige in der Gemeinde in einer Krippe betreut, das entspricht etwa zwei Drittel der Altersgruppe. Ähnliche Werte erwartet man auch in den kommenden Jahren.

In den Kindergärten werde man in den kommenden Jahren ebenfalls weniger Belegung haben, von aktuell 922 Kindern soll die Zahl bis 2028 auf 839 sinken. Bemerkenswert ist hier, dass nahezu alle Vaterstettener Kinder in der entsprechenden Altersgruppe einen Kindergarten besuchen.

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