Gymnasium Vaterstetten:Teure Erweiterung

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Der Erweiterungsbau des Vaterstettener Humboldt-Gymnasiums ist inzwischen schon weit fortgeschritten. (Foto: Peter Hinz-Rosin)

Der Anbau an das Vaterstettener Humboldt-Gymnasium kostet mehr Geld, als ursprünglich angenommen. Das sorgt für Kritik.

Von Andreas Junkmann, Vaterstetten

Dass so ziemlich alles teurer geworden ist, bekommt jeder zu spüren, der dieser Tage durch die Regale eines Supermarkts schlendert. Von den Preissteigerungen sind allerdings nicht nur Verbraucher betroffen, sondern auch Kommunen - etwa der Landkreis Ebersberg. Dieser hatte sich im Jahr 2019 die Erweiterung des Vaterstettener Humboldt-Gymnasiums für rund 21,86 Millionen Euro in den Einkaufswagen gelegt. An der Kasse folgt nun aber die unangenehme Überraschung: Der Anbau wird etwa 1,44 Millionen Euro mehr kosten, als ursprünglich angenommen. An dieser Entwicklung trägt der Landkreis selbst zwar keine Schuld, Kritik gibt es trotzdem.

Vor allem Grafings Bürgermeister und CSU-Kreisrat Christian Bauer konnte in der jüngsten Sitzung des Gremiums seinen Ärger über die Preissteigerung nicht verbergen. "Da brauche ich keinen Projektsteuerer, wenn ich die Kosten eh nicht einhalte", schimpfte Bauer. Er habe in seiner Kommune kürzlich die Stadthalle und die Grundschule sanieren lassen - und bei keinem der Projekte habe man den ursprünglich geplanten Preisrahmen überschritten. "Man muss es halt wollen", so der Grafinger Rathauschef.

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Von Andreas Junkmann

Dass es so einfach nicht immer ist, entgegnete Beate Müller-Meisinger von der Abteilung Kreishochbau und Bauunterhalt am Ebersberger Landratsamt, die dem Gremium die Hiobsbotschaft der Kostensteigerung überbringen musste. Neben dem starken Preisanstieg im Bausektor - bedingt durch die Corona-Pandemie, den Ukraine-Krieg und den Mangel an qualifiziertem Personal - habe auch die Bauzeitverzögerung Auswirkungen auf die Kosten, so Müller-Meisinger, die deshalb ein ernüchterndes Fazit zog: "Wir werden weder die Kosten noch die Termine so einhalten können, wie ursprünglich geplant."

Eigentlich sollte die Erweiterung der Schule bereits fertiggestellt sein, nun soll der Anbau laut Landratsamt nach den Herbstferien bezugsfertig werden. Fast noch mehr als die Verzögerung schmerzen jedoch die 1,44 Millionen Euro, die die ohnehin knappe Haushaltskasse des Landkreises zusätzlich belasten werden. Dabei hat man eigentlich noch Glück, denn während sich die Kostenberechnung für die Schule seit 2020 um zwölf Prozent erhöht hat, ist der Baukostenindex in der gleichen Zeit um 35 Prozent angestiegen - es hätte also auch noch schlimmer kommen können. Unterm Strich liegt die Preissteigerung bei der Gesamtmaßnahme sogar nur bei sechs Prozent. Das sei "eigentlich eine gute Leistung", sagte Grünen-Kreisrätin Veronika Ruoff und fand so am Ende doch noch versöhnliche Worte. Letztendlich sprachen sich die Kreisräte dafür aus, das erforderliche Zusatzbudget zu genehmigen und im Haushalt für 2024 einzuplanen - gegen die Stimme von Christian Bauer.

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