Simulation:Was die Jugend wählen würde

Lesezeit: 2 min

Im Zeitraum von 21. bis zum 29. September konnten Jugendliche bei der U18-Landtagswahl ihre Stimme abgeben. Nun ist das Ergebnis da. (Foto: Franz Xaver Fuchs)

Bei der U18-Wahl beteiligen sich 1453 Jugendliche aus dem Landkreis. Die CSU wird Wahlsiegerin, die AfD schneidet schlechter ab als im Landesdurchschnitt.

Von Barbara Mooser, Ebersberg

Die AfD wird drittstärkste Partei und die FDP schafft die Fünf-Prozent-Hürde nicht: Das sind einige Erkenntnisse der U18-Wahl im Landkreis Ebersberg. 1453 junge Leute unter 18, die somit auch noch nicht wählen dürfen, haben ihre Stimme bei der vom Kreisjugendring organisierten Jugendwahl abgegeben, um zu zeigen, wo die Jugend politisch verortet ist. Im Landkreis Ebersberg wurde die Wahl in einem Jugendzentrum und sechs Schulen organisiert.

Wahlsieger ist bei der Jugend im Landkreis CSU-Kandidat Thomas Huber, auf ihn entfielen 32,23 Prozent der Erststimmen. Er liegt dabei auch über den Zweitstimmen für die CSU, hier machten nur 29,74 Prozent der beteiligten Jugendlichen ihr Kreuz. Bei den Grünen hingegen sieht es umgekehrt aus, zwar landet die Öko-Partei sowohl bei den Erst-, als auch bei den Zweitstimmen auf Platz zwei in der Gunst der jungen Wähler. Kandidat Thomas von Sarnowski kommt aber nur auf 13,54 Prozent der Stimmen, während der Zweitstimmenanteil der Grünen bei 15,09 Prozent liegt.

Die Tierschutzpartei überspringt die Fünf-Prozent-Hürde

Noch vor der SPD landet in der Wählergunst der befragten jungen Leute die AfD. Rainer Forster, der Direktkandidat, der bereits angekündigt hat, die AfD nach der Wahl zu verlassen, kommt auf 11,17 Prozent der Stimmen. Bei den Zweitstimmen beträgt der Anteil für die AfD 11,21 Prozent. Im bayerischen Landesdurschnitt erreicht die AfD bei der U18-Wahl sogar knapp 15 Prozent.

Die SPD schneidet unter den Jugendlichen im Landkreis in etwa so ab, wie es die Forschungsinstitute derzeit auch für die tatsächliche Wahl am kommenden Sonntag prognostizieren: 9,12 Prozent der Zweitstimmen entfallen auf sie, die Ebersberger Kandidatin Doris Rauscher liegt mit ihrem Ergebnis etwa einen Prozentpunkt darüber.

Die Freien Wähler erleben bei den Jugendlichen nicht ganz den Aufschwung, den sie derzeit offenbar bei der erwachsenen Wählerschaft haben. Zwischen 15 und 16 Prozent werden für sie derzeit prognostiziert, im Landkreis Ebersberg haben ihnen die teilnehmenden Jugendlichen hingegen nur knapp zehn Prozent der Stimmen gegeben.

Während die FDP nur gut vier Prozent der Stimmen der jugendlichen Probewähler aus dem Landkreis Ebersberg erhalten hat und somit nicht im Landtag vertreten wäre, würde einer anderen Partei der Sprung über die Fünf-Prozent-Hürde gelingen: Fast sieben Prozent der Zweitstimmen entfielen auf die Tierschutzpartei.

Die Ergebnisse der U18-Landtagswahl im Landkreis unterscheiden sich deutlich von denen vor der Bundestagswahl 2021: Damals hatten die Grünen bei den Zweitstimmen die Nase vorn gehabt, die AfD war weit abgeschlagen auf siebter Position gelandet.

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Landtagswahl im Landkreis Ebersberg
:Gekommen, um zu bleiben

Wer den Stimmkreis Ebersberg gewinnt, bleibt lange im Amt: Seit 1950 hat es insgesamt nur vier direkt gewählte Abgeordnete gegeben. Landtagssitze für den Landkreis gab und gibt es indes viele mehr.

Von Wieland Bögel

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: