Reaktion auf Schulbusunfall:Tempo 70 und Überholverbote

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Die Staatsstraße 2079 bei Glonn soll sicherer gemacht werden. Einen neuen Kreisel wird es aber erst einmal nicht geben

Von Barbara Mooser, Glonn/Baiern

An der Kreuzung bei Herrmannsdorf hatte sich Ende Mai ein schwerer Unfall ereignet. Erst einmal wird hier aber nun doch kein Kreisel gebaut. (Foto: Photographie Peter Hinz-Rosin)

Eine unfallträchtige Strecke im Landkreissüden soll möglichst schnell sicherer gemacht werden. Auf der Staatsstraße 2079 zwischen Glonn und der Landkreisgrenze zu Rosenheim soll künftig durchgängig Tempo 70 gelten. Außerdem werden dort auf weiten Strecken Überholverbote eingeführt. Und schließlich wird an der Straße, die von Antholing zur Staatsstraße führt, ein Stoppschild aufgestellt, bisher gilt hier nur das Prinzip "Vorfahrt gewähren". Auf dieses Maßnahmenbündel haben sich Vertreter des Landratsamts, des Staatlichen Bauamts Rosenheim, der Polizei und der Gemeinden nach einem Ortstermin an der Strecke geeinigt. Das hat Landrat Robert Niedergesäß (CSU) im Rahmen eines Pressegesprächs angekündigt.

Die Straße war genauer unter die Lupe genommen worden, nachdem sich an der Einmündung nach Herrmannsdorf Ende Mai ein schwerer Busunfall ereignet hatte. Einer Statistik der Polizei zufolge handelt es sich um eine unfallträchtige Stelle - wie auch andere Kreuzungen in der Nähe, die in die Staatsstraße münden. Bereits kurz nach dem Unfall hatte der Landrat daher an dieser Stelle einen Kreisverkehr gefordert, um die Situation zu entschärfen.

In der Sitzung des Verkehrsausschusses des Kreistags hatte Matthias Kreuz vom Staatlichen Bauamt Rosenheim zwar Anfang Juni zunächst auch tatsächlich Hoffnung gemacht, dass ein Umbau der Kreuzung zeitnah möglich sei - ob nun in einen Kreisverkehr oder doch eher mit einer Ampel, ließ er hingegen dahingestellt. Inzwischen hat sich freilich herausgestellt, dass Kreuz von falschen Informationen ausgegangen war, sein Versprechen hat er wieder zurückgezogen. Der Freistaat würde einen Kreuzungsumbau wohl doch nicht mitzahlen, so die neueste Information.

Auch an zwei anderen Stellen müssen Verkehrsteilnehmer künftig den Fuß vom Gas nehmen

Dies bedeutet laut Niedergesäß zwar nicht, dass der Umbau dadurch gleich völlig vom Tisch ist. Wenn sich herausstelle, dass es anders nicht gehe, werde man eine politische Lösung herbeiführen, sagte er. Doch zunächst soll nun untersucht werden, wie wirksam das Maßnahmenbündel ist, das in Kürze umgesetzt werden soll. Bereits Ende Juli oder Anfang August soll die entsprechende Beschilderung stehen, so die Ankündigung des Landrats. "Die Fachleute erwarten sich von den Maßnahmen eine deutliche Verbesserung", so Niedergesäß. Vor allem, weil die Polizei auch verstärkt kontrollieren will, wie sich die Verkehrsteilnehmer an das neue Tempolimit und die Überholverbote halten. Eine erste Bilanz soll dann nach einem Jahr gezogen werden.

Ihren Fuß vom Gas nehmen müssen die Verkehrsteilnehmer künftig auch an zwei weiteren Stellen: Zum einen wird auf der Kreisstraße EBE 13 nahe Westerndorf künftig vor und nach der Einmündung der Kreisstraße EBE 15 Tempo 70 gelten, bisher darf hier 100 gefahren werden. Und schließlich wird eine in Baiern höchst umstrittene Maßnahme wieder zurückgenommen, auf der Kreisstraße EBE 15 bei Netterndorf war nämlich vor einigen Wochen das Tempolimit von 60 auf 70 hochgesetzt worden. Der Landrat hatte bereits in der Vergangenheit betont, dass er diese Maßnahme für kontraproduktiv halte, nun habe er "im Sinne der beteiligten Bürger" entschieden, wieder die ursprüngliche Regelung einzuführen.

© SZ vom 10.07.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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