Zwanzig Jahre war Hubert Bauer Vorsitzender der Katholischen Arbeitnehmer Bewegung (KAB) Markt Schwaben, ehe er dieses Amt 2011 abgab. Noch länger, insgesamt 22 Jahre ohne Pause, gestaltete Hubert Bauer die Markt Schwabener Ortspolitik mit. Trotz gesundheitlicher Einschränkungen nahm er auch seine letzte Wahlperiode im Markt Schwabener Gemeinderat an und verpasste so gut wie keine Sitzung. Nach mehr als zwei Jahrzehnten in diesem Gremium war er bei der Wahl 2020 schließlich nicht mehr angetreten.
In früheren Jahren bei der CSU - unter anderem als Ortsvorsitzender - und zuletzt bei der Wählergruppierung Zukunft Markt Schwaben (ZMS) war Bauer hierbei stets bekannt als einer, der sagt was er denkt. Und das musste nicht zwangsläufig jedem gefallen. "Er war ein großer Verfechter für soziale Gerechtigkeit", sagt Sascha Hertel am Dienstag über Bauer, der mit ihm sechs Jahre im Gremium gesessen war. "Ich habe ihm viel zu verdanken", so Hertel. Mit der ZMS hatte Bauer im Jahr 2013 eine eigene Gruppierung gegründet, zu deren Eigenschaften es zählte, neue Denkweisen zu präsentieren und unbequeme Fragen zu stellen.
"Ohne Bauers Bestreben wären die Ideen der heutigen Mitglieder und Mandatsträger nur lose Initiativen geblieben", hatte der heutige ZMS-Vorstand Wolfgang Korda bei Bauers Ernennung zum ZMS-Ehrenmitglied 2020 über den Gründervater gesagt. In Bauers Dankesrede, einem seiner letzten öffentlichen Auftritte, hatte er sichtlich mit den Gefühlen zu kämpfen. Bauer blickte zurück auf die schwierige Zeit des ersten Wahlkampfes 2014, als etablierte Parteien die Ernsthaftigkeit seiner neuen Wählergruppe angezweifelt hatten. Sieben Jahre später ist die Fraktion ZMS in Markt Schwabens Gremium mit drei Mitgliedern vertreten.
Am 14. September ist der promovierte Agrarwirt Hubert Bauer gestorben. Er wurde 79 Jahre alt.