Ein Fußballfan hat in einem Regionalzug einen Jugendlichen bedroht und beleidigt, am Bahnhof Markt Schwaben wird der 19-Jährige deshalb von Beamten der Bundespolizei festgenommen. Der Anhänger des TSV 1860 München hatte sich am Samstagnachmittag am Ostbahnhof zu einem 16-Jährigen gesetzt und diesen aufgefordert, ihm zu sagen, für welchen Verein er sei - andernfalls würde es ihn "totschlagen". Auch in der weiteren Folge bedrohte er den Jugendlichen mehrfach verbal mit dem Tode, wie es in einem Pressebericht der Polizei heißt. Als ein 54-jähriger Fahrgast dem Jugendlichen zu Hilfe kommen wollte, bedrohte der "Löwenfan" auch diesen.
Erst der Aufforderung einer Zugbegleiterin, die Anfeindungen zu unterlassen und das Abteil zu wechseln, folgte der 19-Jährige. Am Bahnhof Markt Schwaben begaben sich unterrichtete Beamte der Landes- und Bundespolizei zur Klärung des Vorfalles ins Abteil. Der 19-Jährige wurde vorläufig festgenommen, verweigerte jedoch einen Atemalkoholtest. Wie sich herausstellte, war der bedrohte 16-Jährige Anhänger der SpVgg Unterhaching. Er trug den Beamten zufolge zum Tatzeitpunkt jedoch keinerlei Fanartikel des Münchner Vorstadt-Fußballvereins.
Der 19-Jährige trat bereits in der Vergangenheit unter anderem wegen eines Raubdelikts, Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz sowie wegen Sachbeschädigung polizeilich in Erscheinung. Durch die Ermittlungen wegen Bedrohung und Beleidigung kam es zu einer fast einstündigen Verzögerung der Weiterfahrt der Regionalbahn in Richtung Mühldorf am Inn.