Geschichte des Landkreises Ebersberg:Als die Großgemeinde noch ganz klein war

Lesezeit: 1 min

Das Weißenfelder "Noder Gütl" existiert nur noch auf Fotos, das Haus selbst ist im Jahr 1953 abgebrannt. (Foto: Gemeinde Vaterstetten/oh)

Im Rathaus ist der dritte Teil der Archivserie "Höfe, Häuser und Flüchtlingsfamilien im Gemeindegebiet Vaterstetten"zu sehen.

Zum dritten Mal lädt das Gemeindearchiv Vaterstetten zu einem Ausflug in die Geschichte der Großgemeinde ein. An diesem Mittwoch, 24. Mai, wird um 18 Uhr im Lichthof des Rathauses Band III der Reihe "Höfe, Häuser und Flüchtlingsfamilien im Gemeindegebiet Vaterstetten" vorgestellt, die zugehörige Ausstellung ist noch bis zum 9. Juni zu sehen.

Die Ausstellung des Gemeindearchivs zu interessanten Häusern, Höfen und Familiengeschichten ist die letzte ihrer Art, die Ulrike Flitner und Brigitte Beyer auf die Beine stellen. Ende des Jahres gehen die beiden Archivarinnen in den Ruhestand. Über viele Jahre haben sie das Archiv mit Fotos, Gegenständen und schriftlichen Dokumenten ausgestattet und sich mit Zeitzeugen der Gemeinde auseinandergesetzt. Ausstellungen und Broschüren machten ihre Arbeit lebendig und den Bürgerinnen und Bürgern der Gemeinde zugänglich.

Ausstellung in Vaterstetten
:Ausflug ins Gestern

Kaum eine Gemeinde im Landkreis hat sich im vergangenen Jahrhundert so stark gewandelt wie Vaterstetten. Im Rathaus wird nun diese Entwicklung in vielen Bildern sichtbar

Von Wieland Bögel

In der aktuellen Ausstellung zeigen die beiden die wechselvolle Geschichte der Gemeinde Vaterstetten anhand ihrer Höfe, Häuser und Flüchtlinge. Der Ausstellung zugrunde liegt der dritte Band der Buchreihe "Höfe, Häuser und Flüchtlingsfamilien im Gemeindegebiet Vaterstetten". In Band I lag das Hauptaugenmerk auf Vaterstetten, Band II war ganz dem Ort Hergolding gewidmet. Band III befasst sich nun mit Familienchroniken aus mehreren Orten der Gemeinde Vaterstetten.

Einige Häuser gibt es nicht mehr, andere haben sich im Laufe der Jahre verändert. Ihre Geschichte und die ihrer Familien soll die Ausstellung zeigen. Ulrike Flitner dazu: "Unsere Archivarbeit soll helfen, die bereits gemachten Erfahrungen aus der Vergangenheit in die Gegenwart zu transportieren, um gute Entscheidungen im Heute zu treffen."

Vaterstettener Geschichte
:Wie aus einer Mittelalter-Schwaige eine Bauernsiedlung wurde

In einer Ausstellung und einer dicken Broschüre erzählen Ursula Flitner und Brigitte Beyer die Historie des Vaterstettener Ortsteils Hergolding.

Von Alexandra Leuthner

Die Vielfalt der gezeigten Gebäude und ihrer Bewohner wird überraschen: Für die Landwirte war die Gegend um Vaterstetten ihre Arbeitswelt. Die "Zugereisten" suchten ländliche Ruhe und Abgeschiedenheit. Die Städter wollten sich hier am Wochenende erholen, Beeren sammeln und durch die Wälder streifen. Erst durch die zwei Weltkriege waren sie teilweise gezwungen, aus der ehemaligen Wochenendidylle einen festen Wohnort zu machen. Und für viele Flüchtlinge wurde die Gemeinde zu einer neuen Heimat.

Die Ausstellung im Lichthof des Rathaus Vaterstetten ist vom 24. Mai bis zum 9. Juni zu den üblichen Öffnungszeiten des Rathauses zu sehen. Das Buch zum Thema kann an der Pforte des Rathauses erworben werden.

© SZ/SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Umfangreiche Recherchen
:Die Menschen hinter den Namen

Ulrike Flitner und Brigitte Beyer haben ein Buch über das Schicksal von Vaterstettener Soldaten geschrieben. Dafür haben sie mehr als ein Jahr lang in Archiven geforscht

Von Andreas Junkmann

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: