Coronakrise:Landkreis Ebersberg hilft Kliniken in der Region mit Schutzmasken aus

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Coronavirus - Produktion von Schutzmasken (Symbolfoto). (Foto: dpa)

Solidarische Zusammenarbeit: 80 000 Stück werden aus Ebersberg zur Verfügung gestellt. Die meisten davon gehen in eine Bergregion.

Schutzmasken sind momentan überall auf der Welt ein knappes Gut - dem Landkreis Ebersberg ist es aber nun gelungen, sich so viele zu sichern, dass er einen Teil davon an Kliniken in anderen Landkreisen abgeben kann. "Im Zuge solidarischer Zusammenarbeit", so heißt es in einer Pressemitteilung aus dem Landratsamt, habe der Kreis Kliniken in Starnberg und Agatharied je 20 000, der Klinik in Bad Tölz-Wolfratshausen 10 000 und der Garmisch-Partenkirchener Klinik 30 000 OP-Masken zur Verfügung gestellt. Alle Kliniken gehören - wie die Ebersberger Kreisklinik - dem Zusammenschluss "Gesundheit Oberbayern" an.

Auch Versorgungsarzt Marc Block spricht von einer Verbesserung der Situation, was die Ausstattung betrifft: "Die ambulante ärztliche Versorgung in den Haus- und Facharztpraxen ist angesichts der Corona-Pandemie durch die Ausrüstung mit Schutzmaterialien, eine Anpassung der Arbeitsabläufe, die Einrichtung einer zentralen Covid-Schwerpunktpraxis und die Lenkung der Patientenströme in den letzten Wochen optimiert worden", so Block in der Pressemitteilung aus dem Landratsamt. All diese Maßnahmen gewährleisteten ein hohes Maß an Sicherheit vor Ansteckung am Corona-Virus in den Arztpraxen.

Dies betont Block deshalb so nachdrücklich, weil er und seine Kollegen bemerkt haben, dass chronisch Kranke, die einer regelmäßigen medizinischen Behandlung bedürfen, in den vergangenen Wochen aus Sorge vor Infektionen die Arztpraxen gemieden oder keine Routine-Termine zur Überprüfung ihres Gesundheitszustandes erhalten haben. "Zur Vermeidung von Komplikationen müssen die üblichen Routine-Untersuchungen bei an chronischen Erkrankungen leidenden Patienten wieder aufgenommen werden", betont der Versorgungsarzt, der auch eine Hausarztpraxis in Zorneding betreibt.

Lage bei Infektionen im Kreis Ebersberg stabil

Insbesondere gelte dies für Patienten, die von Stoffwechselstörungen, etwa Diabetes mellitus oder Schilddrüsenerkrankungen, Nierenkrankheiten, Herz- und Kreislauferkrankungen, Atemwegserkrankungen sowie anderen schwerwiegenden Krankheiten betroffen seien. Die Patienten sollten daher mit den sie betreuenden Haus- und Fachärzten Kontakt aufnehmen und das weitere Vorgehen besprechen, rät Block.

Auch Vorsorge-Untersuchungen sind wichtiger Bestandteil einer optimalen Gesundheitsbetreuung und helfen, schweren Erkrankungen vorzubeugen. Daher sollten auch diese Untersuchungen nicht in den Hintergrund treten und Termine hierfür wieder vereinbart und wahrgenommen werden.

Was die Coronainfektionen betrifft, ist die Lage im Landkreis Ebersberg stabil: Wie am Vortag waren auch am Donnerstag 132 Corona-Infektionen gemeldet, eingerechnet sind dabei auch 15 Fälle aus der Asylunterkunft in Grub. Insgesamt befinden sich aktuell 254 Personen im Landkreis Ebersberg in häuslicher Quarantäne. Seit Ausbruch der Pandemie wurden im Landkreis 379 Menschen positiv auf das Corona-Virus getestet. In der Kreisklinik werden, Stand Donnerstag, 13 infizierte Patienten behandelt, vier von ihnen befinden sich auf der Intensivstation und müssen dort beatmet werden.

© SZ vom 17.04.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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