Klimaanpassung:Hitzeaktionsbündnis im Landkreis gegründet

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Für einige Menschengruppen sind heiße Tage im Sommer schon jetzt gefährlich, zum Beispiel für Senioren und Seniorinnen. Da es immer neue Hitzerekorde gibt, wird es auch immer mehr Hitzeopfer geben. (Foto: Peter Hinz-Rosin)

Als einer der ersten Landkreise in Deutschland will Ebersberg Hitzeaktionspläne erarbeiten. Dafür haben sich Akteure aus dem Gesundheitssystem und der kommunalen Verwaltung zusammengeschlossen. Erste Ergebnisse sollen im April öffentlich werden.

Von Johanna Feckl, Ebersberg

Ende Januar hat sich Landrat Robert Niedergesäß (CSU) mit Vertretern der öffentlichen Sicherheit, des Klimaschutzmanagements, des Gesundheitsforums, der Ebersberger Kreisklinik, dem Ärztlichen Kreisverband, der Gruppe "Health for Future" sowie der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit getroffen. Das Ergebnis war die Gründung des "Ebersberger Hitzeaktionsbündnisses": Unter Federführung des neuen Klimaanpassungsmanagers im Landratsamt, Benedikt Hehn, sollen nun Hitzeaktionspläne mit geeigneten Maßnahmen entwickelt und etabliert werden, um auf Hitzewellen reagieren zu können. Mit diesem Vorhaben ist der Landkreis Ebersberg einer der Ersten in ganz Deutschland.

"Wir müssen vom Reden ins Handeln kommen", fasst der Mediziner Marc Block als Vertreter von "Health for Future" den Leitgedanken eines solchen Aktionsbündnisses zusammen, wie aus einer Pressemitteilung hervorgeht. Demnach können Eis und Schnee im idyllisch winterlichen Ebersberg über eines nicht hinwegtäuschen: Es wird heißer, auch im Landkreis verzeichnen Wetterdienste jedes Jahr neue Hitze-Rekorde. Nicht nur typische Risikogruppen wie Kinder, Schwangere und chronisch Kranke leiden darunter. Auch die Notaufnahmen der Kliniken sind an heißen Tagen überfüllt, auf den Stationen herrscht ein Versorgungsengpass, und viele Arztpraxen stehen angesichts zahlreicher an Hitze leidender Patienten unter Dauerstress. Generell steigt die Zahl der Erkrankten und der Todesfälle.

Wegen der Gefahren steigender Hitze ist eine Zusammenarbeit verschiedener Akteure nötig

Um die Gesundheit Betroffener zu schützen, bedarf es verschiedener Präventionsmaßnahmen, wie es in der Pressemitteilung weiter heißt. Hierzu gehören etwa Frühwarnsysteme und die Öffentlichkeit rechtzeitig aufzuklären. Dabei müssten Pflegeheime, Krankenhäuser und Kindertageseinrichtungen besonders berücksichtigt werden. Eine komplexe Aufgabe, für die es eine reibungslose Zusammenarbeit von Akteuren des Gesundheitssystems und der kommunalen Verwaltung bedarf. In diesem Sinne soll das Ebersberger Hitzeaktionsbündnis geeignete Strukturen entwickeln.

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Landrat Niedergesäß bedankte sich bei Marc Block für die Initiative und bei allen Beteiligten für die Unterstützung. "Wir haben im Landkreis Ebersberg bereits ein starkes Netzwerk und Fundament, unter anderem mit der Gesundheitsregion plus, unserem ärztlichen Kreisverband, der Kreisklinik und unseren Klimaschutzakteuren", wird er in der Pressemitteilung zitiert. "Darauf können wir aufbauen und uns für die anstehenden Herausforderungen bestens vorbereiten."

Am Freitag, 19. April, veranstaltet "Health for Future" im Alten Kino in Ebersberg ein Hitzesymposium unter dem Motto "Klimawandel und Gesundheit - wenn Hitze zum Risiko wird". Neben Fachvorträgen wird das Hitzeaktionsbündnis erstmals Ergebnisse seiner Arbeit vorstellen.

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