Bildung im Landkreis Ebersberg:Zu Besuch bei den Sternen

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Der nächtliche Himmel vom nördlichen Landkreis aus gesehen: Diesen Blick hat man zumindest in den Sommermonaten auch von der privaten Sternwarte Wind in Forstinning aus. Dort finden nun nach langer Pause wieder Veranstaltungen zum Thema Astronomie statt. (Foto: Peter Hinz-Rosin)

Das private Observatorium Wind in Forstinning will für das Thema Astronomie begeistern. Seit 2006 kann man dort beim Blick nach oben viel lernen.

Von Ulli Kuhn, Forstinning

Eine Freizeitaktivität, welche wohl nur wenige direkt im Kopf haben, ist die Sternenguckerei. Dabei gibt es im All buchstäblich unendlich viel zu sehen - und das muss gar nicht aufwändig sein. "Auch mit einfachen Hausmitteln, wie einem Fernglas oder einem Feldstecher kann man schon so einiges entdecken", sagt Johannes Knöferle, Mitglied der Sternenwarte Wind. Das private Observatorium der Kolpingsfamilie Markt Schwaben veranstaltet seit seiner Gründung im Jahr 2006 regelmäßig Veranstaltungen zum Thema Astronomie.

Wie diese auch ohne ein sagenhaft teures Teleskop möglich ist - etwa mithilfe diverser Apps - darum dreht sich die nächste Veranstaltung der Sternwarte. Der Vortrag heißt: "Astronomie mit einfachen Mitteln - von der App bis zum Feldstecher". Interessenten gibt Knöferle noch den Hinweis: "Bringen Sie dazu gerne Ihr Fernglas oder sonstige Ausrüstung mit, wenn Sie unsicher sind, was man damit beobachten kann."

Sternwarte Wind in Forstinning (Foto: Sternwarte Wind/oh)

Wer das bunte Himmels-Geschehen nicht nur mit eigenen Augen sehen, sondern es auch fotografisch konservieren möchte, kann den Vortrag, "Astrofotografie mit einfachen Mitteln - vom Handy bis zur Digitalkamera", besuchen. Hier werde den Astro-Neulingen aufgezeigt welche Möglichkeiten Handy- und Digitalkameras bieten und ab welchen Bedingungen dann schon ein sagenhaft teures Teleskop im Schlafzimmer stehen sollte. Auch soll es um die Frage gehen, ob und wie man Fernglas und Kamera verbinden kann und Ähnliches.

Immer wieder gut besucht sind die Vorträge zum Stern von Bethlehem

Wer eher auf eine Mischung aus Historie und Theologie steht: Den Beweis für die tatsächliche Existenz von Jesus Christus - findet man leider nicht in der Sternwarte. Sehr wohl jedoch wissenschaftliche Erkenntnisse um den Stern von Bethlehem. "Das ist ein Vortrag den wir immer wieder mal machen - da gibt es einfach eine sehr große Nachfrage", erklärt Johannes Knöferle. So sei der biblische Stern von Bethlehem damals wohl wirklich zu sehen gewesen. Er sei ein Lichteffekt, welcher durch eine bestimmte Planetenkonstellation entstehe. Darüber hinaus erfährt man auch, was das alles mit Palestina, Fischen und dem englischen "Saturday" zu tun hat.

Johannes Knöferle: Langjähriges Mitglied der Sternwarte Wind. (Foto: Johannes Knöferle)

So ein Wissen kann unter Umständen sehr wertvoll sein, wenn zum Beispiel das nächste mal ein alter Bekannter an der Erde vorbei zieht. Vor einigen Wochen besuchte uns der einen Kilometer dicke Komet "C/2022 E3". "Dieser Komet hat eine Umlaufzeit von cirka 50000 Jahren, war also zuletzt zu Zeiten der Neandertaler sichtbar", erklärt Knöferle. Am 1. Februar war er der Erde am Nächsten. Da konnte man ihn sogar mit bloßem Auge betrachten. Bis Ende Februar war er zumindest noch in Reichweite für handelsübliche Ferngläser, sagt der Sternenexperte. Wem es nicht reicht den Komet oder andere hübsche Himmelskörper nur durch ein Fernglas zu sehen, kann natürlich auch einfach nach Forstinning zur Sternwarte Wind kommen - dort gibt es dann auch so ein sagenhaft teures Teleskop.

Wenn das Wetter mitspielt, lädt die Sternwarte selbstverständlich auch zu abendlichen Sternbeobachtungen ein. Diese werden meist an das gute Wetter gekoppelt. Es gelte die Faustregel "je dunkler und klarer der Sternhimmel, desto besser sind Himmelskörper sichtbar", so der Sternenkundler. Die Führungen finden immer nach Sonnenuntergang statt, je nach Jahreszeit schwankt der Beginn zwischen 19.30 und 21 Uhr. Der Eintritt beträgt für Erwachsene sieben und für Kinder fünf Euro. Familien zahlen zwanzig Euro.

Für Kinder gibt es im August auch ein Sommerferienprogramm. Mit Sternbeobachtung, Bastelleinlagen und einer, 400 Meter großen, maßstabgetreuen Nachbildung unseres Sonnensystems mit Medizin- und Tennisbällen.

Der Vortrag "Astronomie auch mit einfachen Mitteln" von Johannes Knöferle und Georg Mayer findet am Sonntag, 26. März, um 19 Uhr im Kolpinghaus Markt Schwaben, Erdinger Straße 50, statt. Weitere Informationen unter www.sternwarte-wind.de. Für aktuelle Informationen zu anstehenden Vorträgen und Führungen einfach den Newsletter abonnieren. Dazu einfach eine E-Mail senden an: newsletter@sternwarte-wind.de.

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