SZ-Serie: Vergessene Orte im Münchner Umland:Stöpsel gezogen

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Max Emanuel Graf von Rechberg ist der heutige Eigentümer des Grunds, auf dem der Tunnel erbaut ist. (Foto: Christian Endt)

Seit 194 Jahren ist ein 300 Meter langer Tunnel das Einzige, was vom Eisendorfer See bei Grafing übriggeblieben ist - durch ihn hat der damalige Schlossherr auf Elkofen das Gewässer abgelassen. Der heutige Eigentümer Max Emanuel Graf von Rechberg warnt vor Erkundungsversuchen - denn ein Gang in den Stollen ist sehr gefährlich.

Von Johanna Feckl, Grafing

Gut eineinhalb Meter breit ist der Bach, durch den Max Emanuel Graf von Rechberg gerade hindurchwatet. Seine Gummistiefel reichen ihm bis zu den Knien - gut so, andernfalls würde ihm das Bachwasser über die Stiefelkrempe hinab ins Schuhinnere kriechen. Mit geübten Schritten steigt Graf von Rechberg auf der anderen Seite des Bachs die steile Böschung hinauf. Sein Blick wandert auf die mannshohe Öffnung, die sich mitten in dem Hang, umgeben von Gestrüpp und Geäst, vor ihm auftut - aus ihr schießt das bräunliche Wasser. Jetzt stemmt der 63-Jährige die Ellbogen in die Hüften. "Mehr können wir heute nicht sehen", ruft er und schüttelt sachte den Kopf.

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