Drogenabhängigkeit:"Therapie funktioniert nicht nebenher"

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Die Übergänge von einem problematischen Alkoholkonsum hin zum missbräuchlichen oder zum Alkoholismus sind oft fließend. (Foto: U. J. Alexander/Imago Images)

46 Menschen befinden sich aktuell wegen einer Suchterkrankung in einer ambulanten Therapie bei der Caritas in Grafing. Suchttherapeutin Heidi Hesel kennt viele von ihnen - und weiß, auf was es bei der Behandlung ankommt.

Von Johanna Feckl, Grafing

Wenn Anna G. und Michael K. von ihrer Alkoholsucht erzählen, dann klingen ihre Geschichten sehr unterschiedlich: Sie arbeitet in einer ganz anderen Branche als er. Er hat schon mehrere Versuche einer Suchttherapie hinter sich, auch stationäre Aufenthalte für den körperlichen Entzug. Sie hatte im Alter von 25 zum ersten Mal den Gedanken, dass ihr Alkoholkonsum in die falsche Richtung läuft, doch eine Therapie oder gar stationäre Hilfe war für sie lange nicht in Frage gekommen. Er ist verheiratet und Vater von zwei Kindern, seine Frau hat ihn schon mehrere Male aus dem Haus geworfen, wenn er ihr betrunken gegenüberstand. Sie hatte einen Partner, dessen Trinkerei in der Beziehung ein ebensolches Problem war wie das ihre. Er hat irgendwann nur noch heimlich getrunken, oder es zumindest versucht. Sie trank ungehemmt - ob während ihrer Arbeit in der Gastro, beim Feiern oder auf Familienfesten, Gedächtnislücken sind normal geworden.

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