Ebersberg:Vorteil für die Jugendarbeit

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Zahlreiche Vereine im Landkreis sind auf der Suche nach Jugendlichen für Ämter. Es gibt aber auch welche, die zufrieden sind

Von Protokoll: moje

Ein Umfrage bei Vereinen im Landkreis hat ergeben, dass die Erfahrungen höchst unterschiedlich sind.

Trachtenverein Glonn, Roswitha Sarreiter: Wir haben einen festen Stamm an Jugendlichen zwischen 17 und 23 Jahren, die unsere kleinen Mitglieder betreuen. In den vergangenen Jahren ist die Anzahl etwa gleich geblieben. Aber die Zeiten für Angebote der Ehrenamtlichen haben sich verschoben. Die Jugendlichen haben heute so viel um die Ohren, dass konsequente regelmäßige Gruppenzeiten schwieriger geworden sind. Die Termine müssen deshalb einfach flexibler gestaltet werden.

BRK Grafing, Lore Brunnhuber: Generell würden wir uns über mehr Jugendliche für das Jugendrotkreuz im Landkreis freuen. Vor allem an Jugendleitern fehlt es. Dafür muss man aber 16 Jahre alt sein, und genau dieses Alter ist schwierig. Da steht ein Schulabschluss oder die Ausbildung an, es gibt die erste Freundin oder die Jugendlichen denken über das Ausziehen von Zuhause nach. Wir beobachten aber, dass die Mitglieder, die von Kindesbeinen an dabei sind, meistens bleiben. Das Anwerben bereitet eher Schwierigkeiten.

Faschingsbären Grafing, Kurt Koch: Bei uns gibt es immer genug Tänzer und junge Mitglieder, die als Trainer und Co-Trainer ehrenamtlich arbeiten. Da haben wir keine Probleme. Der Vorteil unseres Vereins ist vielleicht, dass wir saisonbedingt nur von August bis Februar aktiv sind. Außerdem sind unter den Mitgliedern Familien, die generationenübergreifend dabei sind.

Freiwillige Feuerwehr Kirchseeon, Reinhold Schätz: Momentan müssen wir uns keine Sorgen um den Nachwuchs machen. Schon seit einigen Jahren ist die Beteiligung konstant gut; wir haben viele Jugendliche, die sehr engagiert sind. Dafür sind wir immer präsent in der Öffentlichkeit; wir zeigen unseren Verein, um Interesse bei der Jugend zu wecken. Außerdem haben wir einen Jugendwart, der sich auch sehr bemüht.

Ingolt-Schützen Ingelsberg, Matthäus Eberl: Wir sind total zufrieden mit unserem Nachwuchs; in allen Mannschaften sind junge Schützen dabei. Und wir haben auch einige ehrenamtliche Jugendtrainer unter 25 Jahren dabei. Ich weiß aber auch von anderen Vereinen, bei denen es sehr hakt. Unser Vorteil ist vielleicht, dass wir ein schnuckliger Verein sind, bei dem die Jugendarbeit einfach gut gewachsen ist. Und unsere Mitglieder sind sehr engagiert und machen viel Werbung.

Stadtkapelle Grafing, Christian Einhellig: Für uns ist es nicht leicht, die Jugendlichen, die meist über die Eltern in die Kapelle kommen, zu halten. Jahr für Jahr wird es schwieriger, die Jungen zu motivieren. Vielleicht liegt es auch daran, dass wir keine eigene Jugendkapelle haben. Es gibt wohl den Trend, sich ins gemachte Nest zu setzen. Ich muss aber auch klar sagen, dass diejenigen, die dabei bleiben, sehr engagiert sind und gerne auch ehrenamtlich arbeiten.

DAV Sektion Ebersberg und Grafing, Georg Haas: Engpässe haben wir bei der Jugend eigentlich keine - auch nicht bei den Ehrenamtlichen. Gerade für die Betreuung der Kletterhalle brauchen wir immer junge Menschen ab 16 Jahren mit Kletterschein. Das läuft gut bei uns. Wir schauen einfach, dass wir Werbung machen. Aber der Großteil des Nachwuchses kommt ohnehin aus den eigenen Reihen; aus den Familien- und Jugendgruppen. Wenn die Eltern Mitglied sind, wachsen die Kinder gleich damit auf.

Anglergilde Sempt, Markt Schwaben;Rainer Lauterbach: Bei uns geht es gut mit den Jugendlichen. Wir hatten im März wieder Aufnahme und können uns nicht über mangelndes Interesse beklagen. Aktuell sind es etwa 10 bis 25 Jugendliche im Verein - und die arbeiten auch mit.

© SZ vom 15.05.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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