Kommunalwahl 2020:Die CSU hat gewählt - was machen die anderen Ebersberger Parteien?

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Alexander Gressierer (links) erhält erste Gratulationen von Thomas Huber. (Foto: Photographie Peter Hinz-Rosin)

Die Parteien im Ebersberger Stadtrat lassen sich mit der Nominierung ihrer Bürgermeisterkandidaten noch etwas Zeit. Eine Bestandsaufnahme.

Von Wieland Bögel, Ebersberg

Nachdem die CSU ihren Bewerber für die Bürgermeisterwahl aufgestellt hat, steht nun auch bei den übrigen Stadtratsfraktionen die Kandidatenkür an. Zwar halten sich alle mit Namen noch zurück, aber voraussichtlich wird CSU-Kandidat Alexander Gressierer mindestens zwei Konkurrenten bekommen. Auch die Reihenfolge, welche Partei wann ihren Bewerber oder ihre Bewerberin der Öffentlichkeit vorstellt, scheint festzustehen.

Als nächstes dürfte die SPD bekanntgeben, wer für die Genossen für das höchste Amt der Stadt kandidieren soll. Laut Elisabeth Platzer, Fraktionssprecherin und stellvertretende Ortsvorsitzende, wolle der Vorstand noch vor Ostern über die K-Frage beraten und eine Empfehlung aussprechen. Diese würde dann auch bekanntgegeben - was allerdings nicht bedeute, dass diese Person dann auch in den Bürgermeisterwahlkampf zieht.

Platzer betont, dass die Entscheidung die Mitglieder des Ortsvereins auf der Nominierungsversammlung treffen, die voraussichtlich zwischen Ende Mai und Anfang Juni stattfinden soll. Bis dahin sei es durchaus möglich, dass sich noch weitere Bewerber melden. Man sei "in der komfortablen Position", eine gewisse Auswahl zu haben, sagt Platzer: Zwei, vielleicht auch drei Kandidaten und Kandidatinnen seien in der engeren Wahl.

Proske - von 34 auf Listenplatz 12

Auch wenn sich die Genossen offiziell noch bedeckt halten, gibt es seit längerem das Gerücht, die SPD wolle gewissermaßen mit Blaulicht ins Rathaus. Denn als aussichtsreichste Kandidaten werden immer wieder Feuerwehrkommandant Ulrich Proske und sein Vize Christoph Münch genannt, der eine sitzt für die SPD im Kreistag, der andere im Stadtrat. Beide sind mit 48 beziehungsweise 32 Jahren im richtigen Alter, um für mehr als eine Amtszeit zur Verfügung stehen zu können. Für Proske spricht, dass die Ebersberger ihren Feuerwehrchef bei der Kreistagswahl 2014 so unterstützten, dass er von Listenplatz 34 auf zwölf vorgehäufelt wurde - wohlgemerkt für den gesamten Landkreis.

Als nächstes könnten die Freien Wähler ihren Kandidaten bekanntgeben. Laut Ortsvorsitzendem Toni Ried, der auch Stadtrat und Zweiter Bürgermeister ist, soll voraussichtlich bis Mitte Mai, entschieden werden, ob man einen Kandidaten aufstellt. Falls ja, wäre dies der erste in einer langen Zeit, das bisher letzte Mal hatten sich die Freien Wähler 1994 für den Chefsessel im Rathaus beworben.

Der Kandidat war damals Toni Ried, der zumindest rechnerisch auch im kommenden Jahr noch einmal antreten dürfte: Laut Gemeindeordnung darf ein Bürgermeister bei Amtsantritt - das wäre im Mai 2020 - "noch nicht das 68. Lebensjahr vollendet haben". Dieses Limit würde Ried um gut zwei Jahre unterschreiten und könnte damit zumindest noch für eine Amtszeit Bürgermeister werden. Ob er aber wirklich antritt, sei noch nicht entschieden, so der FW-Ortsvorsitzende, das sei Sache der Mitglieder.

Ähnlich vorsichtig äußert sich auch der mögliche vierte Kandidat: Philipp Goldner, der sich bereits 2012 für die Ökopartei um das Bürgermeisteramt beworben hatte. Und das für einen Neuling durchaus mit einem beachtlichen Ergebnis, der damals 27-Jährige holte gegen Amtsinhaber Walter Brilmayer und SPD-Mitbewerberin Doris Rauscher immerhin 13,2 Prozent der Stimmen.

Naheliegend also, dass Goldner es noch einmal versuchen könnte - eine Möglichkeit, zu der er aber hartnäckig nichts sagt. Zwar schließe er grundsätzlich nicht aus, sich um das Amt zu bewerben - "in dem Walter Brilmayer große Fußstapfen hinterlassen hat". Dass der Kandidat der vergangenen Wahl erneut nominiert wird, sei aber nicht ausgemacht, betont Goldner. Aber zumindest nennt er einen Zeitrahmen: "Vor den Sommerferien" sollen die Kandidaten-Beratungen bei den Grünen abgeschlossen und ein Bewerber benannt sein.

© SZ vom 16.04.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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Die Entscheidung ist gefallen
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