Landkreis Ebersberg:Die Einschränkungen vor den Einschränkungen

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Die Mitarbeiter im Diagnostikzentrum Ebersberg empfangen derzeit einen Besucher nach dem anderen. (Foto: Peter Hinz-Rosin)

Die Zahl der Coronainfektionen im Landkreis Ebersberg steigt auch im dunkelroten Bereich weiter. Im Diagnostikzentrum ist der Andrang gewaltig.

Der Trend geht weiter nach oben, und das ist keine positive Nachricht, wenn von der Zahl der Corona-Infektionen im Kreis Ebersberg die Rede ist. Laut Landratsamt war am Donnerstag bei 220 Menschen aus dem Landkreis eine Infizierung nachgewiesen. 1418 Bürgerinnen und Bürger dürfen wegen Kontakten zu Betroffenen momentan ihre Wohnungen nicht verlassen und müssen in Quarantäne bleiben.

Die Sieben-Tage-Inzidenz, die anzeigt, wie viele Menschen sich bezogen auf 100 000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen neu angesteckt haben, liegt ebenfalls nochmals höher als in den vergangenen Tagen. Dabei gehen die Zahlen des Robert-Koch-Instituts und des Landkreises erneut etwas auseinander, weil sie die Entwicklung zu verschiedenen Zeitpunkten abbilden. Der Wert des Landratsamts beträgt 123,7 und basiert auf den Zahlen von Mittwoch, 16 Uhr. Das Robert-Koch-Institut meldet eine Inzidenz von 129,84 und nennt dafür Donnerstag, 8 Uhr, als Basis.

Welchen Wert man auch nimmt - klar ist, dass der Landkreis Ebersberg weit im dunkelroten Bereich auf der Corona-Ampel liegt und damit nun auch Konsequenzen in Kraft treten müssen.

Von Freitag an gilt daher im Landkreis in den Gaststätten eine Sperrstunde von 21 Uhr, von dieser Uhrzeit an darf man auch an Tankstellen keinen Alkohol mehr kaufen. Bei Veranstaltungen aller Art, ob kulturell, im Sportbereich oder andere, dürfen maximal 50 Personen anwesend sein. Ausgenommen sind Kirchenveranstaltungen, Hochschulveranstaltungen und Demos.

Weiterhin gilt, dass sich bei Kontakten, privaten Feiern und im öffentlichen Raum maximal fünf Personen oder zwei Hausstände treffen dürfen. Es gilt Maskenpflicht, wo Menschen dicht und länger zusammen sind, zum Beispiel in öffentlichen Gebäuden, Arbeitsstätten, Freizeiteinrichtungen und Kulturstätten. Allerdings werden diese Beschränkungen ohnehin am Montag von noch viel strengeren abgelöst, wenn das öffentliche Leben wieder zu großen Teilen heruntergefahren wird.

In der Kreisklinik Ebersberg werden derzeit fünf Patienten behandelt, die sich mit dem Coronavirus infiziert haben. Einer von ihnen liegt nach Angaben des Landratsamts auf der Intensivstation. Außerdem gibt es dort sechs Verdachtsfälle. Im Diagnostikzentrum im früheren Kreissparkassengebäude ist angesichts der Situation der Andrang gewaltig: Zwischen Dienstag und Donnerstag wurden dort 872 Menschen auf eine Coronainfektion untersucht. Auch großer Beratungsbedarf besteht: Über das Bürgertelefon, das unter der Nummer (08092) 82 36 80 zu erreichen ist, haben sich im gleichen Zeitraum 445 Anrufer beraten lassen. Die Hotline-Nummer für Gewerbebetriebe und Unternehmen haben 45 Ratsuchende gewählt.

© SZ vom 30.10.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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