Jobs im Landkreis Ebersberg:Arbeitslosigkeit in der Region nimmt zu

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Seit Juni werden auch die Geflüchteten aus der Ukraine von den hiesigen Jobcentern betreut. (Foto: Jens Kalaene/dpa)

Im Juni sind mehr Ebersberger ohne Job, als noch im Vormonat. Das hat auch mit dem Krieg in der Ukraine zu tun.

Von Andreas Junkmann, Ebersberg

Trotz eines leichten Anstiegs der Arbeitslosenquote, bezeichnet die für den Landkreis Ebersberg zuständige Arbeitsagentur Freising die Lage in der Region als "stabil". Der aktuellen Pressemeldung zufolge, ist die Zahl der erwerbslosen Menschen in den Landkreisen Freising, Erding, Dachau und Ebersberg im Juni um 676 Personen auf insgesamt 8045 angestiegen. Das entspricht einer Quote von 2,2 Prozent. Im Mai lag die Arbeitslosenquote noch bei 2,0 Prozent.

"Die Lage auf dem regionalen Arbeitsmarkt ist stabil, die Nachfrage nach Arbeitskräften bewegte sich zuletzt auf einem guten Niveau - und trotzdem stieg die Zahl der Arbeitslosen in den vergangenen Wochen in unseren Landkreisen teilweise stark an", sagt Nikolaus Windisch, Chef der Agentur für Arbeit Freising. Der Grund: Menschen aus der Ukraine, die seit Kriegsausbruch in der Region Zuflucht gefunden haben, können seit 1. Juni von den hiesigen Jobcentern betreut werden und Leistungen aus der Grundsicherung beziehen. Rund 1600 erwerbsfähige Ukrainer waren Mitte Juni bereits bei den Jobcentern in den Landkreisen Freising, Erding, Dachau und Ebersberg erfasst. "Wir gehen aber davon aus, dass sich in den nächsten Wochen noch mehr Menschen aus der Ukraine bei den Jobcentern melden werden und rechnen deshalb auch mit weiter steigenden Arbeitslosenzahlen," so Windisch.

Geflüchtete sollen in den Arbeitsmarkt integriert werden

Nicht alle Geflüchteten werden sich allerdings sofort auf die Suche nach einer neuen Arbeitsstelle machen können, da zum Beispiel auch viele Mütter mit kleinen Kindern darunter sind, wie es von der Arbeitsagentur heißt. Darüber hinaus gelte es, zunächst sprachliche Hürden zu beseitigen, die Anerkennung von Berufsabschlüssen zu erwirken und vieles mehr. "Nach wie vor stehen bei vielen Geflüchteten das Ankommen, eine angemessene Unterbringung zu finden und die Sicherung des Lebensunterhalts im Vordergrund", sagt Nikolaus Windisch. "Für eine gelungene Integration in den Arbeitsmarkt wird in nächster Zeit von verschiedenen Seiten noch viel Engagement und Unterstützung nötig sein. Wir sind gerne und bereits dabei, unseren Beitrag zu leisten."

Derweil ist auch im Landkreis Ebersberg ein Trend zu steigender Arbeitslosigkeit zu erkennen. Die Zahl der Erwerbslosen stieg hier im Juni im Vergleich zum Vormonat um 92 Personen auf insgesamt 1574 Frauen und Männer an. Damit erhöhte sich die Arbeitslosenquote im Juni leicht um 0,1 Prozentpunkte auf einen aktuellen Wert von 1,9 Prozent. Die Unternehmen informierten die Ebersberger Arbeitsagentur über 232 neu zu besetzende Arbeitsstellen im Landkreis. Insgesamt waren damit zuletzt 1634 bei der Agentur für Arbeit gemeldete Stellen vakant.

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