Das Münchner Dokumentarfilmfestival reagiert auf aktuelle Entwicklungen und legt in seiner diesjährigen Ausgabe einen Fokus auf den Zustand der Demokratie in Europa. So soll es beim 39. Dok-Fest, das am 1. Mai beginnt, die Reihe "Dok-Focus Democrazy" geben. Laut Veranstalter stehen hier Filme im Mittelpunkt, "die einen tiefen Einblick in fünf Länder bieten, von höchster staatlicher Ebene bis in den gesellschaftlichen Mikrokosmos: in Ungarn, Russland, Österreich, Norwegen und Deutschland."
"Die Filme beleuchten die zum Teil dramatischen Entwicklungen in fünf europäischen Ländern", sagt Festivalleiter Daniel Sponsel. Die Kernfrage laute: "Ist die Demokratie wehrhaft genug?"
Im Fokus stehen unter anderem die Menschen im thüringischen Landkreis Hildburghausen, wo rechte und multikulturelle Milieus in unmittelbarer Nachbarschaft liegen ("Fragmente aus der Provinz"). Auch um couragierte Frauen in Ungarn wird es gehen, die die schrittweise Aushöhlung der Demokratie durch Viktor Orbán sichtbar machen ("Democracy noir"). Der österreichische Film "Projekt Ballhausplatz" wiederum verfolgt den Aufstieg und Fall des Sebastian Kurz.
Insgesamt werden beim 39. Dok-Fest 109 Filme aus 51 Ländern gezeigt: von 1. bis 12. Mai in den Münchner Kinos und Sonderspielstätten, ein Großteil außerdem von 6. bis 20. Mai deutschlandweit zu Hause per Stream. An der dualen Ausspielung wird also festgehalten. Weitere Neuigkeiten: Das Regieduo Petra Lataster-Czisch und Peter Lataster bekommt 2024 eine Hommage, die iranische Filmkomponistin Atena Eshtiaghi erhält den Deutschen Dokumentarfilm-Musikpreis für ihre Musik zu "My Stolen Planet". Das vollständige Programm wird im April bekannt gegeben.