Immobilien:Neuer Mietspiegel für Karlsfeld

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Die durchschnittliche Nettokaltmiete in Karlsfeld steigt von 12,62 Euro auf 13,15 Euro pro Quadratmeter. (Foto: Niels P. Jørgensen)

Wohnen in der Gemeinde am Münchner Stadtrand ist wieder teurer geworden. Doch nicht jede Preissteigerung ist erlaubt.

Von Walter Gierlich, Karlsfeld

Seit Monaten verzeichnet die Bauwirtschaft wegen gestiegener Zinsen und schwacher Nachfrage eine massive Krise. Die Immobilienpreise in Deutschland sinken so stark wie noch nie seit dem Jahr 2000. Einen Rückgang um 8,2 Prozent für 2023 meldet aktuell das Statistische Bundesamt. Doch die Mieter können von diesem Rückgang nicht profitieren, zumindest nicht in Karlsfeld.

Hier hat der Gemeinderat einstimmig die Fortschreibung des Mietspiegels beschlossen, der eine Erhöhung um 4,2 Prozent verzeichnet. Die durchschnittliche Nettokaltmiete in der Kommune am Münchner Stadtrand steigt somit von 12,62 Euro auf 13,15 Euro pro Quadratmeter.

Erhöhungen über die ortsübliche Vergleichsmiete hinaus sind verboten

Der Mietspiegel sei "ein gutes Instrument für Mieter und Vermieter", betonte Bürgermeister Stefan Kolbe (CSU). An der Erstellung haben deren Interessenvertreter, sowohl der "Mieterverein Dachau und Umgebung" als auch "Haus & Grund Dachau Stadt und Land", mitgearbeitet und der Fortschreibung bereits zugestimmt.

Mit dem Zahlenwerk als Grundlage lassen sich in der Folge Streitigkeiten vermeiden, die ansonsten vor Gericht ausgetragen würden. Natürlich gelten die Regeln der bayerischen Mieterschutzverordnung auch in Karlsfeld: Demnach darf bei Neuvermietungen die ortsübliche Vergleichsmiete maximal um zehn Prozent überschritten werden; bei bestehenden Mietverhältnissen sind Erhöhungen um mehr als 15 Prozent innerhalb von drei Jahren und über die ortsübliche Vergleichsmiete hinaus verboten.

Je größer die Wohnung, desto billiger der Quadratmeterpreis

Im Mietspiegel ist nicht nur der Durchschnittspreis für den gesamten Ort von 13,15 Euro enthalten, sondern sind unterschiedliche Quadratmeterpreise je nach Baujahr, Ausstattung und Lage sowie Größe der Wohnung aufgeführt. Grob gesagt: je neuer, desto teurer und je größer, desto billiger. So fallen für eine Bleibe mit weniger als 40 Quadratmeter, die vor 1994 errichtet wurde, in Karlsfeld 13,98 Euro an. Wurde das Gebäude nach 2010 gebaut, sind 18,20 Euro fällig. Deutlich günstiger wird es bei einer Wohnung mit 110 bis 120 Quadratmeter: Bei einem mehr als 30 Jahre alten Haus zahlen Mieter hier 11,87 Euro pro Quadratmeter, bei Baujahr 2010 bis 2021 sind es 15,45 Euro.

Francesco Cataldo, Geschäftsleiter im Rathaus, erklärte, dass der qualifizierte Mietspiegel alle zwei Jahre fortgeschrieben werden müsse. Zuletzt war er am 1. April 2022 neu erstellt worden. Cataldo erläuterte, dass das zusammen mit dem "ALP Institut für Wohnen und Stadtentwicklung GmbH" aus Hamburg erstellte zwölfseitige Papier diesmal nicht mit dem Verbraucherpreisindex erarbeitet wurde. Dabei wäre ansonsten wegen der hohen Inflationsraten der beiden vergangenen Jahre ein Anstieg von 13,5 statt der ursprünglichen 4,2 Prozent herausgekommen. "Dies hätte nicht die Entwicklung auf dem Mietwohnungsmarkt in Karlsfeld widergespiegelt", so Cataldo. Daher sei diesmal die sogenannte Stichprobenfortschreibung angewandt worden.

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Der Mietspiegel basierte diesmal auf Daten einer schriftlichen Befragung im November und Dezember 2023, wobei die durchschnittliche Entwicklung im Vergleich zum Mietspiegel 2022 berechnet wurde. "Da der Rücklauf niedriger als erwartet war, reichte das Ergebnis nicht für eine getrennte Auswertung", sagte der Geschäftsleiter. Daher sei die Auswertung für Karlsfeld und Dachau gemeinsam erfolgt, habe doch die Kreisstadt den Auftrag zur Fortschreibung mit der Nachbargemeinde gemeinsam erteilt.

Peter Neumann (Bündnis für Karlsfeld) wünscht sich, dass in den Mietspiegel auch aufgenommen werde, wie viel für Stellplätze oder Garagen verlangt werde. Seines Wissens gebe es hier erhebliche Preisunterschiede. Bürgermeister Kolbe meinte, dass man das eventuell nachrichtlich ausweisen könne, ohne dass es Bestandteil des Mietspielgels werde.

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