Gesundheitsregion:Gesundheitsregion Dachau: Schnelle Hilfe im Pflegefall

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Mit ihren Unterschriften haben Landrat Stefan Löwl (links) und Bezirkstagspräsident Josef Mederer den Antrag auf einen Pflegestützpunkt gestellt. (Foto: oh)

Landrat Löwl und Bezirkstagspräsident haben die Einrichtung einer Anlaufstelle für Ratsuchende in die Wege geleitet

Die Weichen für die Gründung eines Pflegestützpunktes im Landkreis Dachau sind gestellt. Bezirkstagspräsident Josef Mederer und Landrat Stefan Löwl (beide CSU) haben jetzt einen entsprechenden Antrag zur Errichtung einer solchen Einrichtung unterschrieben. Ziel dieses Pflegestützpunktes ist es, eine wohnortnahe, umfassende und unabhängige Beratung rund um das Thema Pflege für die Bürgerinnen und Bürger im Landkreis anzubieten. Der Bezirk Oberbayern beteiligt sich finanziell daran. Außerdem wird er jede Woche Sprechstunden zu seinen Leistungen für Menschen mit Behinderungen und zur Hilfe zur Pflege abhalten.

Der Pflegestützpunkt soll alle Beratungsangebote, die es im Landkreis gibt, mit einander vernetzen, damit die Menschen, die Hilfe brauchen schnell die richtigen Tipps bekommen. Denn meist kann man sich auf eine solche Situation nicht vorbereiten. Sie ist in der Regel plötzlich da. Im Landkreis Ebersberg, in Landsberg am Lech und in Mühldorf gibt es bereits einen solchen Pflegestützpunkt. "Unsere Erfahrungen sind vielversprechend", sagt Mederer. "Es kommt gut an, dass wir als Bezirk raus zu den Menschen gehen." Im April 2018 hatte der Kreistag den Prozess angestoßen, jetzt wird der Antrag auf Errichtung der Kommission Pflegestützpunkte auf Landesebene vorgelegt werden. Wenn diese ihn genehmigt, kann ein entsprechender Vertrag zwischen den beteiligten Trägern unterzeichnet werden. Das sind der Bezirk Oberbayern, der Landkreis Dachau, sowie die Kranken- und Pflegekassen.

"Es freut mich, dass wir in Dachau dem Start des Pflegestützpunktes ein ganzes Stück nähergekommen sind", sagte der Bezirkstagspräsident bei der Unterzeichnung des Antrags am Donnerstag im Landratsamt. Landrat Löwl lobte die "bayernweit einmalige Lösung". Der Pflegestützpunkt soll von der Genossenschaft zur Stärkung der gesundheitlichen Versorgung im Landkreis Dachau eG betrieben werden. Damit sei er auch eng mit der Gesundheitsregion Plus vernetzt, so Löwl. Der Dachauer Stimmkreisabgeordnete im Bayerischen Landtag, Bernhard Seidenath (CSU), der zugleich auch Vorsitzender des Ausschusses für Gesundheit und Pflege ist, sagte sogar: "Heute ist ein guter und wichtiger Tag für unseren Landkreis Dachau. Das Thema Pflege wird immer wichtiger und betrifft immer mehr Menschen. Hierfür braucht es eine Institution, die unabhängig und umfassend über Leistungen Hilfsangebote berät." Der Pflegestützpunkt soll die Fachstelle für pflegende Angehörige ergänzen.

Die Kosten für den Pflegestützpunkt werden die Pflege- und Krankenkassen zu zwei Dritteln übernehmen. Das restliche Drittel teilen sich Landkreis und der Bezirk Oberbayern je zur Hälfte. Er soll im so genannten Angestelltenmodell betrieben werden. Schon vor der Unterzeichnung des Antrags hatten sich die Beteiligten über das Konzept abgestimmt. "Es ist für alle ein großer Gewinn", sagte Mederer.

© SZ vom 19.10.2020 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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