Wirtschaftsförderung Dachau:"Die Vorwürfe erstaunen mich sehr"

Lesezeit: 1 min

SPD-Oberbürgermeister Florian Hartmann. (Foto: Niels P. Jørgensen)

Oberbürgermeister Florian Hartmann (SPD) wehrt sich gegen Kritik örtlicher Unternehmer in Sachen Wirtschaftsförderung.

Von Thomas Radlmaier, Dachau

Oberbürgermeister Florian Hartmann (SPD) weist die Kritik regionaler Unternehmensvertreter zurück, die städtische Wirtschaftsförderung würde derzeit brach liegen. "Auch in der aktuellen schwierigen Lage arbeiten in der städtischen Wirtschaftsförderung täglich kompetente und engagierte Kolleginnen gemeinsam mit Stadtkämmerer Thomas Ernst; sie kümmern sich gern, fachkundig und so schnell wie möglich um die aktuellen Anliegen der Unternehmen", teilt Hartmann in einer schriftlichen Stellungnahme mit.

Der Dachauer Regionalausschuss der Industrie- und Handelskammer (IHK), der die Interessen örtlicher Unternehmer vertritt, hatte am Wochenende Unmut über das "personelle Vakuum" in der städtischen Wirtschaftsförderung geäußert. Im Mai hatte die Stadt dem bisherigen Wirtschaftsförderer fristlos gekündigt, da es innerhalb der Verwaltung zu Zerwürfnissen gekommen war. Seitdem ist die Stelle vakant. "Die Wirtschaftsförderung ist noch immer nicht besetzt und es fehlt uns eine verlässliche Perspektive in Sachen Nachbesetzung", sagte jetzt Werner Mooseder, der Vorsitzende des IHK-Regionalausschusses. Er verwies auf ein konstruktives Treffen zwischen Wirtschaftsvertretern und OB Hartmann im Sommer, in dem es um die Vakanz der Stelle gegangen war. Seit diesem Termin sei aber wenig passiert, so Mooseder.

Hartmann wünscht sich weiterhin eine gute Zusammenarbeit

Mooseders Vorwürfe würden ihn sehr erstaunen, so Hartmann in seiner Stellungnahme. Bei dem Treffen habe er transparent erklärt, wie das aktuelle Bewerbungsverfahren für die Abteilungsleitung der Wirtschaftsförderung ablaufe. "Dabei habe ich den Wirtschaftsvertretern zugesichert, das Bewerbungsverfahren mit Hochdruck voranzutreiben." Seit Anfang August ist die Stelle ausgeschrieben. "Ich selbst habe die Atmosphäre bei unserem Treffen, ebenso wie zahlreiche Wirtschaftsvertreter, als konstruktiv und vertrauensvoll wahrgenommen", so Hartmann. Er wünsche sich, dass dies auch in Zukunft so bleibe.

Hartmann tritt auch dem Eindruck entgegen, die Stadt würde den örtlichen Betrieben Informationen in Sachen Wirtschaftsförderung vorenthalten. Erst Ende September habe er dem stellvertretenden Dachauer IHK-Vorsitzenden Stefan Fichtl einen Zwischenstand zukommen lassen und ihn darüber informiert, dass die Stadt aktuell Vorstellungsgespräche für die Stelle des Wirtschaftsförderers führe.

Die Arbeit der städtischen Wirtschaftsförderung sei teilweise öffentlich gut sichtbar, beispielsweise bei der Unterstützung des neuen Gründerzentrums, so Hartmann weiter. "Ein Großteil der Aufgaben jedoch wird im direkten und erfolgreichen Austausch zwischen Unternehmen, Betrieben und der Stadt erledigt - und somit nach außen hin völlig geräuschlos."

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

SZ PlusDachau
:Einer, der aneckt

Der Dachauer Wirtschaftsförderer Robert Danzer zweifelte an der fachlichen Kompetenz von Stadtkämmerer Thomas Ernst. Daraufhin wurde er fristlos gekündigt. Jetzt kam es zum Wiedersehen vor Gericht.

Von Thomas Radlmaier

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: