12. bis 21. August:Darauf dürfen sich Dachauer Volksfestbesuchende freuen

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Beim traditionellen Pressegespräch im Zieglerbräu stellen die Festwirte, Schaustellenden und Vertreter der Stadt das diesjährige Programm und Neuerungen vor. (Foto: Niels P. Jørgensen)

Die Festwirte und Schaustellenden setzen auf Altbewährtes. Ein paar Neuerungen gibt es dann aber doch: mit mehr fleischlosen Schmankerln, teurerem Bier und einer Rückkehr der "Wilden Maus".

Von Jacqueline Lang, Dachau

Auf dem Dachauer Volksfest setzt man auch in diesem Jahr vor allem auf Altbewährtes: Zwar gibt es die ein oder andere neue Band, das ein oder andere neue Fahrgeschäft und ja, auch ein, wie Wirt Ewald Zechner es formuliert, "neues, schönes, geiles" großes Festzelt, das erstmals von der Brauerei Augustiner ausstaffiert wird. Aber im Großen und Ganzen wollen die Wirte, Schaustellenden und auch die Stadt Dachau vor allem eines: an liebgewonnenen und bewährten Traditionen festhalten.

So lobt Paul Tille, seit vielen Jahren Sprecher der Schaustellenden, bei einem Pressegespräch im Zieglerbräu am Dienstag die gute kulinarische Mischung auf dem Festplatz. Für jeden sei etwas dabei, aber keinen Stand gebe es zwei- oder dreimal und damit keine Konkurrenz. Wirtin Andrea Schneider sagt, auch im Ziegler-Partyzelt bleibe im Wesentlichen alles beim Alten. Allein DJ Frankie, ihr "DJ der ersten Stunde", werde in diesem Jahr altersbedingt nur noch an vier von zehn Tagen auflegen, man habe aber adäquaten Ersatz.

In den kleinen Zelten kostet die Mass 8,80 Euro, im großen Festzelt 9,10 Euro

Rudolf Stauß, der den Franziskanergarten betreibt, will beim Frühschoppen am zweiten Sonntag erstmals nicht auf Jazz setzen, sondern es mit dem Vater-Tochter-Duo Larisa & Klaus probieren. Erstere spiele eine "Teufelsgeige", wirbt Stauß. Am Dienstag, 15. August, gibt es wieder Musik "von Tisch zu Tisch", dieses Mal werden aber Petra & Tom aufspielen, die schon auf dem Indersdorfer Volksfest im Festzelt zu hören waren. Christian Hefele, der das Schmankerlzelt betreibt, hat ebenfalls nur eine kleine Neuerung zu verkünden: In seinem Zelt wird es eine neue, etwas größere Bar geben. In seinem Zelt, wie in allen kleineren Zelten, kostet die Mass in diesem Jahr 8,80 Euro.

Noch sieht es auf der Ludwig-Thoma-Wiese etwas trostlos aus, doch der Aufbau läuft, und schon in gut zweieinhalb Wochen beginnt dort das Dachauer Volksfest. (Foto: Niels P. Jørgensen)
Die Rollläden des Glückshafens bleiben bis dahin noch geschlossen. (Foto: Niels P. Jørgensen)
Einzig der Regen könnte dem Dachauer Volksfest noch einen Strich durch die Rechnung machen, aber alle Beteiligten hoffen ohnehin für die gesamten zehn Tage auf gutes Wetter. (Foto: Niels P. Jørgensen)

Innen ganz neu kommt dieses Jahr das große Festzelt daher, das erstmalig von der Augustiner-Brauerei betrieben wird. Neu ist auch das nochmals ausgeweitete vegane und vegetarische Angebot. Das sei mit zwölf pflanzlichen beziehungsweise fleischlosen Gerichten so noch "nie dagewesen", sagt Ewald Zechner. Freilich gebe es aber auch wieder Hendl und Schweinebraten, versichert der Wirt, der gerade erst vom Maisacher Volksfest zurückgekehrt ist und die Mass in seinem Zelt heuer für 9,10 Euro verkaufen wird. Um den Vorwurf, dass das zu teuer sei, gleich zu zerstreuen betont Schaustellersprecher Paul Tille, dass die Bierpreise in Dachau im Volksfestvergleich sehr günstig seien.

Mit der "Wilden Maus" kommt für Oberbürgermeister Florian Hartmann (SPD) eines seiner "Lieblingsfahrgeschäfte" zurück auf das Dachauer Volksfest, ganz neu mit dabei sind in diesem Jahr die Fahrgeschäfte "Mister Gravity" und "XXL Höhenrausch", deren Name Programm ist. Klassiker wie Riesenrad, Kettenkarussell und Autoscooter fehlen freilich auch nicht.

Der Festzug läuft schon um 11.15 Uhr am Rathausplatz los

Beim Programm für die zehn Tage bleibt es mit dem Kinderfestzug am Sonntag, dem Seniorennachmittag am Montag, dem Radrennen "Bergkriterium" am Dienstag, dem Kindernachmittag am Mittwoch, dem Feuerwerk am Donnerstag und dem "traditionellen Dachauer Montag" als Familientag ebenfalls alles beim Alten. Dass am politischen Volksfestdienstag in diesem Jahr der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) als Redner auftreten wird, lässt der Sozialdemokrat Hartmann geflissentlich unter den Tisch fallen. Er weist lediglich darauf hin, dass der Festzug am Samstag, 12. August, heuer schon um 11.15 Uhr losmarschiere, das Standkonzert vor dem Dachauer Rathaus entsprechend also auch schon um 10.30 Uhr beginnen werde. Der Grund: Es würden sich - was ja schön sei - immer mehr Vereine anschließen. Dadurch dauere es aber auch länger, bis alle am Festplatz angekommen seien. Deshalb werde man nun einfach etwas früher loslaufen.

Festwirt Zechner beklagt gegen Ende noch, dass es im vergangenen Jahr mit Konzerten wie dem der Sportfreunde Stiller seitens der Stadt zu viele Konkurrenzveranstaltungen gegeben habe. Einen Vorwurf, den Kulturamtsleiter Tobias Schneider, allerdings schnell mit "kleinkariert" vom Tisch wischt. Zum einen habe es sich mit dem Konzert vor 1500 Besuchenden um eine Ausnahme gehandelt, zum anderen seien Helene-Fischer-Konzerte in München mit einem Vielfachen an Besuchenden sicher die deutlich größere Konkurrenz für das Dachauer Volksfest - und da habe sich niemand beschwert.

"Wenn's regnet, leiden wir alle"

Beschwerden gab es scheinbar auch beim Mobilfunkanbieter Telefonica. Der habe aus diesem Grund nun erstmals einen eigenen Funkmast in der Nähe des Festplatzes aufgestellt, wie Schneider auf Nachfrage bestätigt. Tille begrüßt das: Das Handynetz sei in den vergangenen Jahren wirklich teilweise sehr schlecht gewesen.

Das Feuerwerk, das in den vergangenen Jahren für viele Diskussionen gesorgt hatte, ist unterdessen heuer kein Thema. Das dürfte auch daran liegen, dass ein Antrag der Grünen-Fraktion im Stadtrat, der noch einmal darüber diskutieren will, ob nicht statt Pyrotechnik eine Drohnen- oder Lasershow zeitgemäßer wäre, für das diesjährige Fest nicht mehr berücksichtigt werden konnte. Er war im März eingegangen, zu diesem Zeitpunkt waren die Planungen für das Volksfest schon weit vorangeschritten. Einzig das Wetter könnte dem Spektakel also noch einen Strich durch die Rechnung machen, aber alle Beteiligten hoffen ohnehin für die gesamten zehn Tage auf gutes Wetter. Denn, so Franziskaner-Wirt Stauß: "Wenn's regnet, leiden wir alle."

Für den Kinderfestzug am Sonntag, 13. August, bei dem in diesem Jahr etwa 500 Kinder mitlaufen, werden noch Helferinnen und Helfer gesucht. Interessierte können sich bei Gertrud Stock unter der Nummer 08131/87 111 oder per Mail an orga@kinderfestzug-dachau.de melden.

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