Dachau:Rassistische Pöbeleien gegen andere Flüchtlinge

  • Polizei und Sicherheitsdienst schreiten gegen albanische Asylbewerber ein, die Schwarzafrikaner drangsalieren.
  • Hauptverantwortliche für den Streit werden separat untergebracht.
  • In der Notunterkunft leben jetzt noch 123 Menschen.

In der Asylbewerbernotunterkunft in der Dachauer Berufsschulturnhalle ist es am Samstag erneut zu einer Auseinandersetzung zwischen albanischen Asylbewerbern sowie den übrigen Bewohnern gekommen. Das teilt das Landratsamt Dachau mit. "Durch den sofortigen und bestimmten Auftritt des Sicherheitsdienstes sowie von mehreren Polizeistreifen konnte die Situation schnell beruhigt werden", heißt es in der Mitteilung weiter. Die Mehrzahl der Bewohner weigerte sich jedoch, die Turnhalle weiterhin zusammen mit den albanischen Asylbewerbern zu teilen. Diese waren laut Landrat Stefan Löwl (CSU) schon früher durch rassistische Anfeindungen aufgefallen, die sich vor allem gegen schwarzafrikanische Flüchtlinge gerichtet hätten.

Da auch nach Einschätzung der Caritas Asylberatung eine dauerhafte Trennung als notwendig erachtet wird, hat der Landrat in einer kurzfristig anberaumten Besprechung entschieden, dass die albanische Gruppe noch am selben Abend in eine andere Unterkunft verlegt wird. Die Hauptverantwortlichen für den Streit wurden von der Gruppe getrennt und separat untergebracht. Die Situation in der Berufsschulturnhalle hat sich daraufhin wieder entspannt. Aktuell sind dort noch 123 Flüchtlinge untergebracht.

Nach wie vor muss das Landratsamt jede Woche 42 Asylbewerber unterbringen. Bis Jahresende stellt sich das Landratsamt darauf ein, etwa 1800 bis 1900 Plätze bereitstellen zu müssen. Dies werde jedoch nur gelingen, wenn die Stadt Dachau sowie die anderen Landkreisgemeinden die notwendige Flexibilität und Unterstützung gewähren, heißt es in der Pressemitteilung. Landrat Stefan Löwl bedankt sich bei den Bürgermeistern für die bisher gewährte Unterstützung und für den Einsatz der vielen ehrenamtlichen Helfer.

© SZ vom 07.09.2015 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: