Flugblatt-Affäre:Die KZ-Gedenkstätte sollte Hubert Aiwanger den Zutritt verwehren

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Sollte Hubert Aiwanger die KZ-Gedenkstätte Dachau besuchen, wäre die Gefahr einer politischen Instrumentalisierung der Einrichtung zu groß. (Foto: Sven Hoppe/dpa)

Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung rät Hubert Aiwanger dazu, die KZ-Gedenkstätte Dachau zu besuchen. Der Vorschlag ist kurzsichtig und naiv. Gedenkstätten sind keine moralischen Waschmaschinen.

Kommentar von Thomas Radlmaier, Dachau

Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, rät Hubert Aiwanger dazu, die KZ-Gedenkstätte Dachau zu besuchen. Dies wäre ein "gutes Zeichen", meint er. Der Vorschlag wirft Fragen auf: Will Aiwanger überhaupt nach Dachau kommen? Und wenn ja, zu welchem Zweck? Die wichtigste Frage aber ist: Sollte die KZ-Gedenkstätte überhaupt einem Politiker den Zutritt gewähren, der wie Aiwanger mit seinem Verhalten in den vergangenen Tagen die Erinnerungsarbeit in Deutschland mit Füßen getreten hat?

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Von Helmut Zeller

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