Gastronomie:Bislang kein Wirt für Bürgerbiergarten

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Der Bürgerbiergarten am Wasserturm in der Dachauer Altstadt soll Anfang Mai eröffnen. (Foto: Niels P. Jørgensen)

Tische und Bänke stehen bereits auf dem Grundstück zwischen Wasserturm und alter Schlossbergbrauerei. Doch etwas Wichtiges fehlt: ein Gastronom.

Von Thomas Radlmaier, Dachau

Der geplante Bürgerbiergarten in der Dachauer Altstadt nimmt Gestalt an. Elf Tische und 22 Bänke sind in den Boden des Grundstücks zwischen dem Wohngebäude der ehemaligen Schlossbergbrauerei und dem Wasserturm eingelassen. Auch Mülleimer stehen bereits. Zudem bedeckt Kies die von hohen Bäumen umgebene Fläche. Nach Angaben der Stadt soll der Bürgerbiergarten Anfang Mai eröffnen. Der genaue Termin müsse noch festgelegt werden.

Doch ein wichtiger Teil für einen üblichen Biergartenbetrieb fehlt aktuell noch: der Wirt. Diesen habe die Stadt bislang leider nicht gefunden, so Stadtbaumeister Moritz Reinhold, Verhandlungen dazu liefen.

Kein Bier im Biergarten?

Wie Reinhold weiter mitteilt, könne der Biergarten aber "als öffentliche Freizeitanlage" auch ohne Wirt genutzt werden. "Die Fläche ist so gestaltet, dass dort sehr kurzfristig ein Bewirtungsbetrieb aufgenommen werden kann, wenn sich jemand dazu bereiterklärt."

Allerdings bliebe der Bürgerbiergarten dann vorerst ein Ort, an dem Bier verboten wäre: Solange es keine Bewirtung gebe, können Besucher alkoholfreie Getränke selber mitnehmen und im Biergarten trinken. "Alkoholische Getränke hingegen dürfen generell nicht mitgebracht und auch nur im Rahmen der Bewirtung konsumiert werden", so Reinhold. Das Mitbringen von Essen erlauben die Biergarten-Regeln dagegen ausdrücklich - egal ob mit oder ohne Bewirtung. "Da der Biergarten am Wasserturm als bayerischer Biergarten betrieben werden soll, wird der Verzehr eigener Speisen für jedermann möglich sein", sagt Reinhold.

Restarbeiten für den Bürgerbiergarten stehen noch an

Die lokale Gastronomiebranche befindet sich in einem Wandel. Der einstige Dachauer Gastro-Riese Ewald Zechner hat kürzlich einige seiner Betriebe aufgegeben, darunter den Imbiss "Zum Gasteiger" sowie den Klosterbiergarten in Markt Indersdorf. Neben einem Wirt für den Bürgerbiergarten am Wasserturm sucht die Stadt momentan auch einen neuen Pächter für den Zieglerbräu in direkter Nachbarschaft zum Rathaus. Erst Ende vergangenen Jahres hatte die vorherige Wirtin, Andrea Schneider, die Wirtschaft und Ende Januar auch das Hotel geschlossen. Auch hier gestaltet sich die Suche nach einem Gastronomen schwierig. "Es gab nur einen einzigen Interessenten für den Gastronomiebetrieb, doch der reagiert nicht mehr auf Anrufe und Mails", sagte Oberbürgermeister Florian Hartmann (SPD) kürzlich im Haupt- und Finanzausschuss.

Für den Bürgerbiergarten am Wasserturm hat die Stadt lange kämpfen müssen. Sie setzte ihn gegen eine Anwohnerbeschwerde und den Willen der bayerischen Schlösserverwaltung durch - diese sieht in dem Bürgerbiergarten eine zu große Konkurrenz für das Schlosscafé. Jetzt soll dieser endlich eröffnen - mit oder ohne Wirt. Bis es so weit ist, stehen aber Restarbeiten an: Laternen fehlen, und auch ein "biergartentypisches Eingangsportal" solle noch aufgestellt werden, sagt Reinhold.

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