Infektionsgeschehen im Landkreis Dachau:Wieder Corona-Ausbruch in Kindergarten

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Seit Pandemiebeginn hat es in 65 Kindertageseinrichtungen ein Infektionsgeschehen gegeben - Inzidenzwert sinkt weiter

Von Eva Waltl, Dachau/Hebertshausen

Der Sieben-Tage-Inzidenzwert im Landkreis ist über die Osterfeiertage weiter gesunken und liegt bei 134,9 (Stand Dienstag Nachmittag). Das Gesundheitsamt zählte in der vergangenen Woche 206 neue Coronafälle. Bei zwei Drittel davon handelt es sich um eine Infektion mit der britischen Mutante, wie das Landratsamt mitteilt. Außerdem setzt sich die Entwicklung der vergangenen Wochen fort, dass sich vor allem jüngere Menschen mit dem Coronavirus infizieren. Im Impfgeschehen können im Landkreis erste Erfolge vermeldet werden: Knapp 20 000 Menschen erhielten im Landkreis die erste Impfung. Etwa 80 Prozent der gefährdeten Altersgruppe sei bereits geimpft, so das Landratsamt. In der kommenden Woche seien weitere 3000 Erstimpfungen geplant.

Nachdem im Kindergarten St. Peter in Hebertshausen vergangene Woche zwei Kinder positiv auf das Coronavirus getestet wurden, hat Bürgermeister Richard Reischl (CSU) nun die Schließung der Einrichtung bis mindestens Montag, 12. April, verkündet. Gabi Giosele, Leiterin des Kindergartens, unterstützt diese Maßnahme: "Es ist vernünftig, auf Nummer sicher zu gehen", sagt sie, im Fokus stehe der Schutz der Kinder und der Mitarbeiter. Etwa 80 Kinder spielen im Kindergarten St. Peter in Hebertshausen und insgesamt 13 Mitarbeiter organisieren deren Betreuung, aufgeteilt auf drei Kindergartengruppen. Seit Beginn der Pandemie sollen verschiedene Maßnahmen dabei helfen, Kontakte in den Kinderbetreuungseinrichtungen zu unterbinden: "Nur eine Familie darf sich in der Garderobe aufhalten, jedes Kind muss sich vor dem Eintreten in die jeweilige Gruppe gründlich die Hände waschen, die Erzieherinnen tragen medizinische Masken", schildert Giosele.

Aber trotz aller Strenge können die Mitarbeiter Nähe bei der täglichen Arbeit mit und auch unter den Kindern nicht ganz vermeiden. Giosele betont, dass auch die Eltern im Umgang mit den Coronamaßnahmen eine große Verantwortung hätten: "Die Einrichtung setzt alle Vorschriften streng um, aber letztendlich geht es auch um die Vernunft in den Familien." Der Kindergarten informierte vergangene Woche die Eltern und empfahl, sich präventiv testen zu lassen. Der Großteil der Eltern gehe sehr verantwortungsbewusst mit der Situation um, erklärt Giosele, aber es genüge eben schon ein kleiner Teil, um eine derartige Lage auszulösen.

Seit Pandemiebeginn gab es bereits in 65 Kindertageseinrichtungen des Landkreises ein Infektionsgeschehen mit dem Coronavirus, bestätigt Wolfgang Reichelt, Pressesprecher des Landratsamts Dachau. Im Kindergarten St. Peter ist dies der erste Ausbruch. Damit zeigt sich auch, dass die Vorkehrungen lange gut funktionierten. "Wir arbeiten sehr akkurat, aber 100-prozentige Sicherheit gibt es leider nicht", so Giosele. Seit Mittwoch meldete sich eine weitere Familie mit einem positiv getesteten Kind, bestätigt Bürgermeister Reischl: "Zwölf Kinder und drei Mitarbeiter befinden sich aktuell in Quarantäne." Obgleich sich die Coronainfektion nur in einer Gruppe bemerkbar machte, beschloss Reischl, die gesamte Einrichtung zu schließen. "Wegen der Quarantänemaßnahmen steht zu wenig Personal zur Verfügung, um den restlichen Notbetrieb aufrecht halten zu können", erklärt er. Außerdem rechnet er damit, dass in den kommenden Tagen noch weitere positive Fälle gemeldet würden und mit einer Schließung könne man einem größeren Ausbruch entgegenrudern. Sowohl Bürgermeister als auch Leiterin werden im Laufe der kommenden Woche, je nach Entwicklung der Infektionslage, die Wiedereröffnung der Einrichtung planen und hoffen, dass alle Betroffenen dann auch gesund zurückkehren können.

Auch das Landratsamt wird am kommenden Freitag die Regelungen zum Schulstart nach den Osterferien festlegen. Die Schulleitungen teilen die Informationen zur Schulorganisation am Freitag dann den Eltern mit.

Die Corona-Schnelltest-Station auf dem Parkplatz des Gymnasiums Indersdorf ist seit Anfang April in Betrieb. Ohne Voranmeldung werden von 14 bis 18 Uhr kostenlos Testungen vorgenommen, im Anschluss ist innerhalb einer Stunde das Ergebnis per SMS oder E-Mail einsehbar. Das Landratsamt informiert auf seiner Homepage über die Testangebote .

© SZ vom 07.04.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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