SZ-Serie: Positive Aktionen während Corona:Notbetrieb an der Hebebühne

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Die Firma A.T.U hält in einer Münchner Filiale den Notbetrieb in der Werkstatt aufrecht. (Foto: Catherina Hess)

Wer eine dringende Reparatur benötigt, bekommt in manchen Autowerkstätten auch in Corona-Zeiten Hilfe - Vorrang haben aber diejenigen, auf die es in der Krise besonders ankommt.

Von Linus Freymark

Kaputte Bremsen, ein geplatzter Reifen - wer in der Corona-Krise eine Autopanne hat, kann weiterhin auf den Service vieler Kfz-Werkstätten bauen. Zwar haben manche Autowerkstätten wegen der Pandemie geschlossen, viele aber haben einen Notbetrieb eingerichtet, um zumindest dringende Reparaturen garantieren zu können.

So auch die Filiale von Autoteile Unger (A.T.U) an der Triebstraße 39. Am 20. März stellten alle fünf Werkstätten der Firma im Stadtgebiet den Betrieb vorübergehend ein. Doch schon fünf Tage später öffnete der Moosacher Standort wieder - mit besonderen Sicherheitsmaßnahmen: Für die Mitarbeiter stehen Mundschutz und Desinfektionsmittel bereit, die Kunden dürfen die Werkstatt nur noch einzeln betreten, es gibt keinen Wartebereich mehr.

"Der Kontakt zwischen Kunden und Mitarbeitern soll auf ein Minimum reduziert werden", erklärt Sprecher Markus Meißner. Mit dem Notbetrieb wolle man "die Grundversorgung aufrechterhalten". Deshalb richtet sich das Angebot vor allem an Kunden, die eine dringende Reparatur benötigen. Vorrang haben dabei diejenigen, auf die es während der Corona-Krise am meisten ankommt, erklärt Meißner: "Priorität hat medizinisches Personal, insbesondere Rettungs- und Pflegedienste sowie Feuerwehr und Polizei."

Um den Publikumsverkehr in der Werkstatt möglichst gering zu halten, sollten sich Privatkunden am besten online für den Notfallservice anmelden. Geöffnet ist die Filiale an der Triebstraße von Montag bis Freitag von acht bis 17 Uhr. Zwei bis drei Tage dauert es nach der Anmeldung etwa, bis man einen Termin bekommt. Denn der Betrieb in der Filiale läuft nicht auf vollen Touren, es sind nicht so viele Mitarbeiter wie normalerweise im Einsatz und durch die Sicherheitsmaßnahmen können sich die Abläufe verzögern.

Aktuell sei das Ziel, bundesweit die Ballungsgebiete mit im Notfallbetrieb laufenden Filialen abzudecken, erklärt Meißner. Deshalb würden in München in absehbarer Zeit keine weiteren A.T.U-Werkstätten wiedereröffnen - am Freitag hat die Filiale in Unterhaching noch einen weiteren Notbetrieb eingerichtet. Bei A.T.U hofft man, in ein paar Wochen, wenn die Reifenwechsel anstehen, zu einem halbwegs regulären Betrieb zurückkehren zu können.

Bislang sei es jedoch überhaupt nicht absehbar, wann und unter welchen Voraussetzungen die übrigen Filialen wieder öffnen können, so Meißner. Auch A.T.U ist schwer von der Corona-Krise betroffen, alle Mitarbeiter, die nicht in den Notfallbetrieb eingespannt sind, befinden sich in Kurzarbeit.

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© SZ vom 04.04.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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