Champions-League-Spiel gegen FC Bayern:Galatasaray-Fans zünden Pyrotechnik auf dem Marienplatz

Lesezeit: 2 min

Fans von Galatasaray feuern in der Allianz-Arena ihre Mannschaft an: Im Stadion blieb es friedlich, doch vor dem Spiel zündeten die Anhänger des Fußballvereins aus Istanbul Pyrotechnik. (Foto: Tom Weller/dpa)

Mehrere Anhänger des türkischen Vereins, der am Mittwochabend gegen den FC Bayern spielte, wurden von der Münchner Polizei festgenommen - einer von ihnen wegen einer antiisraelischen Beschimpfung.

Von Martin Bernstein

Vor dem Champions-League-Gruppenspiel zwischen dem FC Bayern München und Galatasaray Istanbul haben am Mittwoch etwa 1000 Fans des türkischen Fußballvereins auf dem Marienplatz Pyrotechnik abgebrannt. Dabei kam es - wie erst am Donnerstagmittag bekannt wurde - auch zu einem judenfeindlichen Zwischenfall. Ein aus den Niederlanden angereister Galatasaray-Fan zeigte mit dem Mittelfinger in Richtung einer am Rathaus angebrachten Israelfahne. Dazu rief er eine antiisraelische Beleidigung. Der 26-Jährige wurde wegen der Verletzung von Flaggen ausländischer Staaten angezeigt. "Beschimpfender Unfug" gegen ausländische Hoheitszeichen kann laut Strafgesetzbuch mit Geld- oder sogar Freiheitsstrafe geahndet werden.

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Fans des türkischen Vereins entrollten ein etwa zehn Quadratmeter große Transparent in den palästinensischen Farben auf dem Marienplatz mit der Aufschrift "Free Palestine". Auch eine der vor dem Rathaus abgebrannten Raketen-Batterien soll die Farben Rot, Weiß, Grün und Schwarz gezeigt haben. Wegen des Abbrennens von Pyrotechnik wurden drei Personen festgenommen und angezeigt. Der U- und S-Bahnhof Marienplatz war zeitweise geschlossen.

Später verlagerte sich das Geschehen aus der Innenstadt zum Stadion. Bis zu 15 000 Fans der Gastmannschaft sollen Karten für das Spiel ergattert haben. Erneut wurde vor der Fröttmaninger Arena Pyrotechnik gezündet. Wieder griff die Polizei ein, es kam zu zwei weiteren Festnahmen. Bengalos können beim Abbrennen mehr als 2000 Grad heiß werden. "Der Einsatz pyrotechnischer Gegenstände im Zusammenhang mit Fußballspielen ist sehr gefährlich und daher in den Münchner Stadien grundsätzlich verboten", so die Polizei. "Insbesondere in größeren Personengruppen ist die Verletzungsgefahr durch die sehr hohen Abbrenntemperaturen sowie möglichem Funkenflug sehr hoch." Verstöße gegen geltende Stadionverordnungen und nach dem Sprengstoffgesetz würden durch die Münchner Polizei konsequent geahndet.

Im Stadion selbst und nach dem Spiel, das die Mannschaft von Galatasaray mit 1:2 verlor, sei es friedlich geblieben, resümierte ein Polizeisprecher am Donnerstagmorgen. Viele Fans des türkischen Clubs hatten die Arena schon Minuten vor dem Abpfiff nach dem zweiten Tor von Harry Kane verlassen und so den späten Anschlusstreffer ihres Teams verpasst.

Rund um das Spiel waren etwa 300 Polizistinnen und Polizisten im Einsatz. Sie registrierten 15 Ordnungswidrigkeiten und Straftaten. So versuchten türkische Fans, Absperrungen an der Arena zu überklettern. Vor knapp zehn Jahren hatte die Münchner Polizei noch größere Probleme mit randalierenden Galatasaray-Fans. Damals wurden Stühle beschädigt, die Verkleidung der Sportstätte abgerissen und Ordner gestoßen und angespuckt. Auch ein Fan-Schal wurde seinerzeit geklaut. Damals traten die Bayern ebenfalls gegen den Club aus Istanbul an - allerdings im Basketball.

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