Frühstück im Café Neuhausen:Welches Schloss hätten's denn gern?

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Das Café Neuhausen würde auch als Ballsaal durchgehen. (Foto: Florian Peljak)

Für Langschläfer ist das Café Neuhausen ein Segen. In den Genuss des hübschen Gartens kommen natürlich auch Frühaufsteher. Beide können zwischen zwölf verschiedenen Schlösserfrühstücken wählen.

Von Jana Stegemann

Menschen, die am Wochenende gerne ausschlafen, haben es in München nicht leicht. Während die Hälfte der Stadt um spätestens 10 Uhr auf den Hausbergen herumkraxelt ("Toller Ausgleich zum Job!"), trifft sich die andere Hälfte um 9 Uhr schon freiwillig ("Da hat man richtig was vom Tag!") oder unfreiwillig ("Leo/Sophie standen um 5 Uhr an unserem Bett, Kinder sind was Schönes") zum Frühstück. Viele Cafés scheinen sich auf die aktiven Frühaufsteher eingestellt zu haben und servieren ab 12 Uhr schon wieder Mittagessen.

Was aber ist mit Menschen, die erst um 12 Uhr aufstehen? Ihnen bleibt der Brunch daheim - oder das Café Neuhausen. Hier lässt sich nicht nur am Wochenende, sondern sogar täglich von 9 bis 16 Uhr Frühstück bestellen. Wählen können die Gäste aus zwölf Schlösserfrühstücken. So unterschiedlich wie die europäischen Paläste und Burgen, deren Namen auf der fürstlichen Frühstückskarte stehen, sind auch die Frühstücks-Variationen.

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Was gibt es da und was kostet es?

Die Karte verspricht, dass ausschließlich regionale und hochwertige Lebensmittel auf die Tische kommen. Das kleinste Frühstück heißt wie das nur sieben Kilometer entfernte Jagdschloss im Münchner Stadtteil Obermenzing: "Blutenburg". Es kostet 6,50 Euro (das Frühstück, nicht das Schloss) und man bekommt zwei Weißwürste mit Senf und Brezn.

Lieblingskreation: Das nach dem "Topkapi"-Palast in Istanbul benannte Frühstück, es besteht aus Omelette mit Kräutern und Schafskäse, griechischem Joghurt, frischem Obstsalat und Olivenbrot (11 Euro). Ordentlich Luxus und Essen im Überfluss beinhaltet das "Schloss Neuschwanstein". Für 32 Euro gibt es für zwei Personen Lachs, Roastbeef, Melonenschiffchen. Heißgetränke sind allerdings nicht enthalten. Wer nicht fündig wird, stellt sich sein individuelles Frühstück aus zwei Seiten Extras einfach selbst zusammen.

Wer geht da hin?

Ins Café Neuhausen verirrt sich weniger Laufkundschaft, der Großteil der Gäste wohnt im gleichnamigen Stadtteil. In das gutbürgerliche Viertel mit herausgeputzten Jugendstil-Villen fügt sich das gelbe Café-Gebäude nahtlos ein. Es liegt zwar zentral zwischen den beiden U-Bahnstationen Maillinger Straße und Rotkreuzplatz, unweit der Nymphenburger Straße, doch für Touristen ist es zu weit vom Großstadttrubel entfernt.

Das italienische Frühstück "Ducale", das nach dem Palazzo in Urbino benannt ist, besteht aus Serranoschinken auf Honigmelonenschiffchen, Bruschetta, Spiegel- und Rührei, Büffelmozzarella mit Tomate und reichlich Olivenbrot (15 Euro). (Foto: Florian Peljak)

Reservieren sollte man trotzdem, zur Sicherheit. Dann aber darf man so lange im gepflegten Garten unter weiß-blauem Himmel und gelb-weißer Markise sitzen und die leckere hauseigene Thai-Limonade (4,90 Euro) schlürfen, wie man möchte. Bei schlechtem Wetter lässt sich das Schlösserfrühstück im gemütlich-edlen Innenraum einnehmen, der mit Stuckdecke, Spiegeln und polierten Holzdielen auch als Ballsaal durchgehen würde.

Wie viel Zeit bringt man mit?

Wer sich in guter Tischgesellschaft befindet, kann sein Langschläfer-Frühstück ins Abendessen übergehen lassen. Auch die Cocktailkarte ist umfangreich. Oder aber man radelt doch noch zu einem echten Schloss, eines der größten Königsschlösser Europas liegt schließlich nur 3,5 Kilometer entfernt: In den Parkanlagen des Nymphenburger Schlosses (mit 632 Metern Spannweite übertrifft es Versailles um 172 Meter) lässt sich zum Beispiel das "Nymphenburg-Frühstück" (Drei Rühreier mit Speck und French Toast, 10,50 Euro) abspazieren. Achtung: Hier fallen die Touristen allerdings in Scharen ein.

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