Der Kinderchor der Bayerischen Staatsoper setzt sich in einem Brief an Generalmusikdirektor Vladimir Jurowski und Kunstminister Markus Blume für seinen am 7. März fristlos entlassenen Chorleiter Stellario Fagone ein, der bis dato auch kommissarischer Leiter des Staatsopernchores war.
Die Version des Schreibens, welche der Süddeutschen Zeitung vorliegt, trägt keine namentlichen Unterschriften, sondern ist nur mit "Kinderchor der Bayerischen Staatsoper" gezeichnet und will für den gesamten 80-köpfigen Chor sprechen. Im Brief heißt es unter anderem: "Stellario Fagone ist unser Leiter, Lehrer und hat nach all den Jahren für uns eine väterliche Rolle übernommen". Jedes Kind sei durch ihn "individuell gewachsen". Der Chor habe durch ihn Höchstleitungen erbringen können und so dem Haus nie negative Kritik eingebracht.
Im Brief ist von einer "familiären und warmen Atmosphäre" selbst während harter Probenphasen die Rede. "Dank ihm freuen wir uns jeden Tag auf die Arbeit im Opernhaus, das für uns alle mittlerweile zu einem zweiten Zuhause geworden ist. Wir können und wollen uns diese Zuhause ohne Stellario Fagone nicht vorstellen, weil wir ihn unglaublich lieben und wertschätzen."
Fagones Entlassung, über deren Gründe sowohl die Staatsoper als auch der Chorleiter selbst schweigen, bezeichnen die Verfasser als "Ungerechtigkeit", auch wenn sie den Brief ausdrücklich nicht als Kritik an der Intendanz der Oper verstanden wissen wollen. Die Kinder könnten nicht begreifen, "wie man einem Menschen, der so viel für uns getan hat und mit dem wir so viel erlebt haben, so etwas antun kann". Der Kinderchor hoffe nun, dass Fagone zurückkommen werde.