Literatur & Buchhandel:Laden für anspruchsvolle Leser

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Karin Staisch ist die derzeitige Leiterin der Autorenbuchhandlung. (Foto: Robert Haas)

Eine Buchhandlung, die von Autoren gegründet wird - dieses Experiment wagten vor 50 Jahren, erstmals in Deutschland, Schriftsteller wie Günter Herburger, Inge Poppe und Michael Krüger. Wie wirkt das Konzept der Münchner Autorenbuchhandlung in der Gegenwart weiter?

Von Anna Steinbauer

Der Widerstand gegen Bestseller-Listen und Mainstream-Literatur ist im Ladenlokal in der Wilhelmstraße 41 auch heute noch zu spüren. Die Autorenbuchhandlung im Herzen Schwabings ist ein geschichtsträchtiger Ort. Vor 50 Jahren schlossen sich zehn Gesellschafter und 120 Autoren zusammen und gründeten am 8. November 1973 die erste genossenschaftlich organisierte Buchhandlung Deutschlands, deren Angebot von den Schriftstellern selbst bestimmt wurde. Jedes Mitglied zahlte eine Kapitaleinlage von 1000 Mark ein und erwarb dadurch Anteile. Die Buchhandlung verpflichtete sich im Gegenzug dazu, alle lieferbaren Werke ihrer Mitglieder zu führen. "Bei uns gibt's keine Bestseller, weder im Schaufenster noch im Bücherregal. Wir wollen beweisen, dass eine Buchhandlung auch vom Verkauf literarischer Bücher existieren kann, die sonst meist in der massierten Bestseller-Werbung untergehen", äußerte sich die erste Geschäftsführerin und Mitgründerin Inge Poppe 1978 in einem Interview zum fünfjährigen Bestehen der Autorenbuchhandlung.

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