Betrug im Gesundheitswesen:Apothekerin soll Rezepte für eine halbe Million Euro gefälscht haben

Die Frau aus dem Allgäu hat offenbar Blankorezepte eines befreundeten Arztes genutzt, um unter anderem Geld für die Behandlung einer angeblichen Hautkrankheit zu kassieren. Allerdings ist der Mann Zahnmediziner.

Eine Apothekerin aus dem Allgäu soll Rezepte im Wert von einer halben Million Euro gefälscht haben. Die Nürnberger Generalstaatsanwaltschaft hat die Frau wegen gewerbsmäßigen Betrugs mit Urkundenfälschung angeklagt. Das Landgericht in Augsburg muss nun über die Zulassung der Anklage entscheiden. Wie die Staatsanwaltschaft am Montag berichtete, sei die Apothekerin weitestgehend geständig.

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Die Angeklagte soll Blankorezepte eines ihr bekannten Zahnarztes für die Fälschungen verwendet haben. Der Mediziner wusste nichts von dem Schwindel. Die Apothekerin soll sich selbst insbesondere angebliche Verordnungen für ein teures Schuppenflechte-Präparat ausgestellt haben und diese Rezepte dann bei der Krankenkasse eingereicht haben. Die Apotheke bekam dann mehr als 500 000 Euro ausgezahlt. Doch Mitarbeiter der gesetzlichen Krankenversicherung bemerkten später Auffälligkeiten, die Kasse erstattete Anzeige. Merkwürdig war unter anderem, dass ein Zahnarzt ein Präparat für eine Hautkrankheit verordnet haben soll.

Die Ermittlungen führte dann gemeinsam mit der Kripo in Kempten die Bayerische Zentralstelle zur Bekämpfung von Betrug und Korruption im Gesundheitswesen, die bei der Generalstaatsanwaltschaft in Nürnberg angesiedelt ist.

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