Zum Entspannen in die Isar springen, feiern mit weltberühmten Bier und gegen den Hunger die Gabel in Buddha Bowls oder Würste stechen, was will der Student mehr? Vielleicht eine Universität mit Exzellenz-Stempel? Einen empathischen Professor? Oder ein bezahlbares Dach überm Schreibtisch? So wie sich viele Hochschulen ihre Leute aussuchen, überlegen auch Studierende anhand verschiedenster Kriterien, wo sie bestmöglich studieren können. Vielleicht in München? Angeblich ist dies in keiner anderen deutschen Großstadt vortrefflicher möglich als hier.
Zu diesem Fazit kommt das so eben veröffentlichte Ranking des britischen Bildungsnetzwerks Quacquarelli Symonds (QS). Danach ist München die weltweit viertbeste Unistadt. Mit diesem aktuellen Ergebnis schnellte München um zwei Plätze nach vorne. London liegt, wie im vergangenen Jahr, trotz enormer Lebenshaltungskosten und drohenden Brexit, laut dem QS-Ranking auf Platz eins, gefolgt von Tokio und Melbourne. Es ist sicher kein Zufall, dass diese Hitliste der Universitätsstädte zwölf Tage nach dem Ergebnis des Exzellenzwettbewerbs veröffentlicht wird. Denn so ist das oft mit Titeln: Bekommt man den einen, ergibt sich auch schon ein weiterer positiver Schritt daraus.
Sanierungsstau:Wo Bayerns Hochschulen vor sich hin bröckeln
Markus Söder will mehr Exzellenz-Unis in Bayern. Doch die vorhandenen Hochschulen sind derart marode. Die Sorge wächst, im Wettbewerb um Forscher und Studenten abgehängt zu werden.
Entscheidende Punkte die zum Ergebnis der englischen Institution führten, ist sowohl die Zahl der Universitäten (mindestens zwei) und deren Leistungen. Der Erneuerung des Titels "Exzellenzuniversität" für die Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) und die Technische Universität (TU) München verbunden mit finanziellen Mitteln für die Lehre dürfte seine Wirkung im Ausland positiv entfaltet haben. Auch Berlin ist um zwei Ränge nach oben geklettert. Dort haben im Exzellenzwettbewerb die drei großen Unis im Verbund mit der Charité reüssiert. Im QS-Ranking der weltbesten 100 steht die TU derzeit übrigens auf Platz 55, die LMU an 63. Stelle.
Wichtig waren aber auch andere Kriterien, die bei mehr als 87 000 Studenten verschiedener Nationalitäten abgefragt wurden. Etwa die Möglichkeiten, die sich den Absolventen nach ihrem Studium auf dem Arbeitsmarkt bieten. Oder die Frage der Kosten, die internationale Mischung, die Beliebtheit einer Stadt und deren Lebensqualität. Womit man wieder beim unbestritten hohen Freizeitwert der Stadt an der Isar wäre. Ben Sowter, Leiter der Studie, verweist auf den Vorbildcharakter von München und Berlin: Die Liste zeige, dass man viel von den beiden Städten lernen könne, um für Studenten attraktiver zu werden.